Die überfällige Führung: Markus Eisenschmid erzielte in der 39. Minute das 1:0 für die Mannheimer Adler. Foto: Eibner
Von Rainer Kundel
Schwenningen. Auftritte in der Schwenninger Eishalle am Bauchenberg waren in jüngster Vergangenheit beim Landesderby für die Mannheimer Adler nur selten von Erfolg geprägt. Allein seit der Trainingsübernahme von Pavel Gross gelang vor dem gestrigen Aufeinandertreffen in vier Partien nur ein Sieg. Ohne die oft feindselige Stimmung von außen hatten die "wilden Schwäne" diesmal keine Chance, so dass der mit großer Geduld und Routine herausgespielte 4:0 (0:0, 1:0, 3:0)-Sieg des amtierenden Meisters auch in dieser Höhe verdient war.
Neben den bekannten Ausfällen fehlte am Dienstagabend auch Denis Reul, der am Sonntag mit einer unbekannten Verletzung ausgeschieden war. Da auch Felix Schütz weiterhin nicht einsatzfähig war, gab Taylor Leier nach abgelaufener Einreise-Quarantäne sein Debüt. Der 26-Jährige wurde vor einer Woche von Ocelari Trinec aus Tschechien verpflichtet und bildete mit Krämmer und Bast die dritte Sturmreihe.
"Taylor war am Dienstagvormittag erstmals mit uns auf dem Eis, ich kann deshalb noch nicht viel zu ihm sagen", äußerte sich Kapitän Ben Smith zum Blitz-Debüt des Kanadiers.
Die Begegnung begann mit einer deutlichen Überlegenheit der Adler, die nach zehn Minuten bereits 12:2 Torschüsse für sich verbuchen konnten. Die besten Szenen hatte dabei Brune (6./9. Minute) aus der agilen vierten Reihe. Bis die Gastgeber gefährlich vor dem Gehäuse von Endras auftauchen konnten, bedurfte es zwei auf den ersten Blick nicht zwingenden Strafzeiten gegen Lehtivuori und Akdag innerhalb von fünf Sekunden. Die daraus folgende doppelte Unterzahl verteidigten die Mannheimer wie schon so häufig in den letzten Wochen souverän.
Die drückende Übermacht der Gross-Schützlinge hielt an, aber der dauerbeschäftigte Eriksson im Tor der "wilden Schwäne" stand ihnen lange Zeit im Weg. Bei einer stark aufgezogenen Adler-Überzahl blockten zwei seiner Vorderleute mit höchstem Körpereinsatz die Schlagschüsse von Plachta und Lehtivuori, in der gleichen Sequenz traf Smith das Lattendreieck (28.). Danach lief Leier alleine auf den schwedischen Torhüter zu und vergab. Bei einer der seltenen Offensivaktionen des Gegners parierte Endras in ähnlicher Situation gegen Thuresson (37.). Pavel Gross, im Kältekeller am Neckarquell im Wollmantel hinter der Bande, konnte erst aufatmen, als Markus Eisenschmid nach einem Pfostenschuss von Katic (39.) zur überfälligen Führung abstaubte.
"Wir haben ein Mittel gefunden, Schwenningen auf der kleinen Eisfläche unter Druck zu setzen und haben sie gut im Griff", fasste Valentino Klos das Geschehen nach 40 Minuten bei MagentaSport zusammen. Der Stürmer sollte Recht behalten.
Das schnelle zweite Tor durch den verdeckten Handgelenkschuss von Florian Elias (44.), dem ersten DEL-Treffer des 18-Jährigen, zog dem Gegner früh im Schlussdrittel den Zahn. Nachdem sich Schwenningen selbst bei zwei weiteren Powerplay-Situationen gegen die starke Unterzahl-Box der Gäste nicht auf den Anzeigewürfel brachte, stellten Matthias Plachta und Nico Krämmer, dessen Pass Möchel ins eigene Tor verlängerte, innerhalb weniger Sekunden in der 58. Minute den Endstand sicher.
Schwenninger Wild Wings - Adler Mannheim 0:4 (0:0, 0:1, 0:3)
Tore: 0:1 Eisenschmid (39.), 0:2 Elias (44.), 0:3 Plachta (58.) 0:4 Krämmer (58.)
Schiedsrichter: Rohatsch (Lindau), Kohlmüller (Erding)
Strafminuten: 8/10
Zuschauer: keine