Adler Mannheim gegen Kölner Haie

Auch das 2:3 gegen Köln trübt die Adler-Stimmung nicht

Niederlage nach Penalty-Schießen – Hauptrunde der Superlative – Warten auf den Viertelfinal-Gegner

03.03.2019 UPDATE: 04.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

In Feierlaune: Markus Eisenschmid (l.) jubelt nach seinem Tor mit Chad Kolarik (m.) und Garrett Festerling. Foto: vaf

Von Rainer Kundel

Mannheim. Durch die Quadrate und um den Wasserturm zieht die Narrenparade, in der SAP Arena steppt bei den Adlern gegen die Kölner Haie der Bär: Mannheim ist am Fastnacht-Sonntag im Eishockeyfieber. Selbst eingefleischte Protagonisten der närrischen Tage erwischten sich am Freitagabend beim Zappen. Die Fernbedienung war im Dauereinsatz - zwischen dem Ersten mit der Mainzer Saalfastnacht und Sport1, wo das Spiel der Adler in Augsburg lief. Die Laune aufgrund der bereits vor zwei Tagen gesicherten Hauptrundenmeisterschaft konnte auch die sehr unglückliche 2:3 (0:1, 1:1, 0:1, 0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Haie kaum trüben. Schließlich schlossen die Adler den "Vorlauf" von 52 Spielen mit 116 Punkten und 2,23 Zählern im Schnitt ab und überboten damit den aus 2010 stammenden DEL- Rekord der Eisbären Berlin (2,20 Punkte).

Dennoch war bei der Verabredung mit dem ewigen Rivalen ein seriöser Auftritt gefragt und auch nötig. Bei dem Ehrgeiz zu einem Sieg, mit dem die bissigen Haie ihre durchwachsene Spielzeit mit Platz vier noch retten konnten, entwickelte sich früh ein packendes Duell, das mehr als einen Vorgeschmack auf ein fiktives Halbfinale zwischen den jahrzehntelangen Rivalen gab. Aber auch die Blau-Weiß-Roten wollten mit einem guten Gefühl in die Play-offs gehen, zumal es nicht gerade prickelnd ist, dass der Erstplatzierte eine Woche warten muss, bis feststeht, wer am 13. März sein Gegner im Viertelfinale ist.

Hintergrund

> Dan Lacroix, Haie-Trainer: Wenn man gegen ein Kaliber wie Mannheim spielt, hebt das die eigene Mannschaft auf ein anders Level. Ich gratuliere den Adlern für all ihre Rekorde in dieser Saison.

> Pavel Gross, Adler-Trainer: Mein

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> Dan Lacroix, Haie-Trainer: Wenn man gegen ein Kaliber wie Mannheim spielt, hebt das die eigene Mannschaft auf ein anders Level. Ich gratuliere den Adlern für all ihre Rekorde in dieser Saison.

> Pavel Gross, Adler-Trainer: Mein Dank für das Erreichen der ersten Etappe geht an das Team, meine Co-Trainer, die Physiotherapeuten und die Ärzte. Wir genießen die Situation bis morgen und vergessen dann alles, was war. Ab Mittwoch bereiten wir uns für eine neue Phase vor. Alle, die unter den letzten Acht stehen, wollen Meister machen.

> Marcus Eisenschmid, Adler-Spieler: Wir nehmen aus der Niederlage nichts Negatives mit. In der zweiten Pause hat mir Chad Kolarik noch gesagt, das 20. Tor ist ein Meilenstein. Deshalb hat er mich kurz darauf besonders beglückwünscht. Meine Wahl, mich im letzten Sommer für Mannheim zu entscheiden, hat sich als absolut richtig erwiesen.

> Brent Raedeke, Adler-Spieler: Es war hart, drei Verletzungen in der Saison durchzustehen. Jetzt freue ich mich nur, dem Team wieder helfen zu können. Die drei Tore vom Freitag in Nürnberg waren mein erster Hattrick seit meiner Juniorenzeit. rk

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Aufgrund der etwas entspannten Personalsituation verzichtete Pavel Gross auf Wolf und Desjardins, dafür freuten sich Hungerecker und Kink auf ihre Rückkehr. David Wolf nahm seinen ersten Preis der Fanumfrage "Liebling der Saison" im Sakko entgegen. Während die Adler etwas überhastet mit ihren Möglichkeiten umgingen, verwertete der aufgerückte Verteidiger Ellis (10.) einen Pass von Frederick Tiffels zur Kölner Führung. Ein Ergebnis, das noch entschlossenere Gastgeber aus der Kabine kommen ließ. Minutenlang setzten sie sich im Drittel der Haie fest, ehe Garrett Festerling an seinem 33. Geburtstag mit seinem 16. Saisontor in Überzahl die Lücke zum 1:1 (31.) fand. Eine nicht geahndete Regelwidrigkeit an Katic führte zum neuerlichen Rückstand durch Dumont (32.) - eine Aktion, die Pavel Gross an der Bande zum Dialog mit dem "Streifendienst" veranlasste. Aus einem längeren Powerplay, darunter 47 Sekunden mit fünf gegen drei, konnte sein Team zunächst keinen Vorteil ziehen, was Markus Eisenschmid nach 58 Sekunden des Schlussdrittels nachholte. Von Kolarik angespielt, vollstreckte der Rechtsschütze zu seinem 20. Saisontor unters Tordach von Gustaf Wesslau. Es folgte eine verbissen geführte Schlussphase mit Vorteilen für die Gastgeber, die eine Vier-Minuten-Strafe gegen Seider souverän überstanden, bei einem Pfostenschuss von Akeson (58.) aber Glück hatten, was den Kölnern nach torloser Verlängerung auch im Penaltyschießen zur Seite stand. "Das ist nicht unsere Disziplin", kommentierte Gross mit Charme die Nullausbeute bei den Penalties, bei denen Akeson seiner Mannschaft schließlich den Zusatzpunkt sicherte.

Der ansonsten stimmungsvolle Nachmittag hatte zum Ausklang noch eine Hiobsbotschaft parat: Verteidiger Cody Lampl schied nach einer unübersichtlichen Situation in der 19. Minute aus, musste zur Untersuchung ins Krankenhaus. Da träfe es sich gut, wenn Thomas Larkin nach zehnwöchiger Pause (Bruch eines Handknochens) heute von den Ärzten grünes Licht bekommt.

Adler Mannheim-Kölner Haie 2:3 n.P. (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)

Tore: 0:1 Ellis (10.), 1:1 Festerling (31.), 1:2 Dumont (32.), 2:2 Eisenschmid (41.), 2:3 Akeson (65./ Penalty)

Schiedsrichter: J. Koharski (Kanada), Schukies (Herne)

Strafminuten: 8/12

Zuschauer: 13.600 (ausverkauft)

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