Mit dem 3:2 wurde der "Düsseldorf-Komplex" vertrieben
Auswärtssieg bei der DEG - Lehtivuori mit dem Siegtor

Dennis Endras hat den Schuss von Alex Barta entschärft und den Puck sicher. Pix-Sportfoto
Von Rainer Kundel
Düsseldorf. Bevor die Mär von einem "Düsseldorf-Komplex" Nahrung erhält, haben die Adler Mannheim mit einer starken Vorstellung im Duell der ehemaligen Meisterspieler Harold Kreis gegen Pavel Gross das Spitzenspiel am 35. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verdient mit 3:2 (2:0, 0:2, 1:0) beim Tabellendritten für sich entschieden.
Nach einer starken Anfangsphase der DEG, in der Barta nach wenigen Sekunden die Führung auf dem Schläger hatte, stellten sich die Adler schnell auf den Gegner ein. Als ein Schuss von Wolf von der Bande zurücksprang, stand Matthias Plachta (5. Minute) goldrichtig am kurzen Pfosten und verwertete den Abpraller zum 0:1. Es war das zehnte Saisontor des Flügelstürmers, der nach fünf Wochen Verletzungspause kaum ein besseres Comeback hätte feiern können.
Durch die Rückkehr Plachtas verstärkte Huhtala die vierte Reihe und nahm die Position von Möser ein, der sich am Mittwoch gegen Wolfsburg während des zweiten Drittels verletzt hatte. Läuferisch in gewohnter Form und taktisch diszipliniert, ließ man dem Altmeister zunächst wenig Raum und setzte mit dem 0:2 durch Luke Adam (15.) einen weiteren Nadelstich. Smith hatte dem Schützen nach einem Bully-Gewinn per Doppelpass aufgelegt.
"Wir spielen solide, dürfen aber nicht nachlassen", warnte Mannheims Assistenztrainer Mike Pellegrims in der Pause: "Düsseldorf wird stark rauskommen." Kaum gesagt, schlug es hinter Dennis Endras ein. Der aufgerückte Verteidiger McKiernan hämmerte einen Querpass 50 Sekunden nach dem Wiederbeginn unter die Latte.
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Die DEG drückte nun mit Unterstützung der über 10.000 Zuschauer im Rather ISS-Dome vehement auf den Ausgleich. Der fiel, als Lampl die erste Strafzeit verbüßte und Descheneau (31.) im Nachschuss auf einen von Endras abgewehrten Schlagschuss von McKiernan traf.
Ihre passive Phase legten die Blau-Weiß-Roten mit Beginn des Schlussabschnitts ab und hatten in dem schnellen und intensiven Match den längeren Atem. Nachdem Joonas Lehtivuori (45.) einen Hungerecker-Schuss erfolgreich zur neuerlichen Führung abgefälscht hatte, lag das Momentum dauerhaft beim Team von Pavel Gross. Bei einem Powerplay lag mehrfach das 2:4 in der Luft.
Kritisch wurde es, als Harold Kreis - erstaunlich früh, nämlich 80 Sekunden vor Schluss - seinen Torhüter für einen sechsten Feldspieler opferte und Endras und seine Vorderleute mit letzter Kraft einen Gegentreffer verhinderten. Im dritten Aufeinandertreffen war nach zwei Niederlagen (1:2 n.V., 2:5) der erste "Dreier" unter Dach und Fach.
"Unsere Taktik hat zu einem verdienten Sieg geführt", freute sich David Wolf bei Telekom Sport: "Die Stimmung hatte schon etwas von Playoff-Atmosphäre."
Düsseldorfer EG - Adler Mannheim 2:3 (0:2, 2:0, 0:1), Tore: 0:1 Plachta (5.), 0:2 Adam (15.), 1:2 McKiernan (21.), 2:2 Descheneau (31.), 2:3 Lehtivuori (45.); Schiedsrichter: Bauer (Höchstadt), Hurtik (Bad Nauheim); Strafminuten: 6/4; Zuschauer: 10.512.



