Sandhausen

SVS-Fußballer brauchen zwei weitere Plätze

Die Deutsche Fußball Liga äußerte sich zum Streit um die geplante SVS-Erweiterung.

07.11.2021 UPDATE: 08.11.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Der nun auf Eis liegende Bebauungsplan sah die Rodung von 2,5 Hektar Wald am Stadion vor, um zwei Sportplätze zu errichten. Foto: Priebe

Sandhausen. (luw) Nach Jahren der Diskussionen und Interpretationen innerhalb der Hopfengemeinde hat sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) jetzt zum Streit um die Erweiterung des SV Sandhausen (SVS) geäußert. Der Fußballclub plant bekanntlich seit über drei Jahren den Bau von zwei weiteren Sportplätzen, um die DFL-Richtlinien für das Nachwuchsleistungszentrum eines Zweitligisten zu erfüllen. Doch schwammig formulierte Statuten und auf Anfrage getätigte unklare Aussagen seitens der DFL ließen bisher Zweifel daran offen, ob der SVS wirklich zwei weitere Trainingsplätze benötigt – oder ob er bereits mit einem weiteren Platz den Richtlinien gerecht werden würde. Nun teilte die DFL auf Anfrage des SVS-Präsidenten Jürgen Machmeier mit, dass der Verein insgesamt mindestens fünf Trainingsplätze brauche; demnach sind also zwei weitere Plätze zu errichten.

Das Schreiben der DFL veröffentlichte Bürgermeister Hakan Günes am Wochenende im Rahmen der Klausurtagung von Rathauschef, Amtsleitern der Verwaltung und Gemeinderat. Dabei ging es neben dem Entwicklungskonzept "Sandhausen 2040" auch um die Erweiterung des Fußballclubs. Günes hatte wie berichtet in der September-Sitzung des Gemeinderats öffentlich erläutert, wie sich aus den DFL-Richtlinien ein Bedarf von zwei weiteren SVS-Plätzen ergebe.

Die Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" (BI) pochte aber weiterhin – auch unter Berufung auf ein "juristisches Gutachten" – darauf, dass gemessen am aktuellen Bestand und an den Formulierungen in den Statuten lediglich ein weiterer Trainingsplatz gebaut werden müsse. Vor diesem Hintergrund erklärte Günes nun: "Ich kam zu dem Entschluss, dass sich keine Lösung für unsere Gemeinde finden lässt, wenn nicht klar ist, welcher Bedarf von der DFL gefordert wird." Daher habe er Machmeier mitgeteilt, dass eine "eindeutige Aussage durch die DFL erforderlich" sei: "Ich führte ihm gegenüber aus, dass sich der Gemeinderat nicht mehr mit dieser Thematik befassen würde, solange der SV Sandhausen kein Schreiben der DFL vorlegt, in welchem eindeutig und unmissverständlich hervorgeht, dass der SVS insgesamt fünf Trainingsplätze braucht."

In der Folge habe der SVS ihm nun besagtes Schreiben der DFL zugesendet, "welches darlegt, dass der SV Sandhausen insgesamt fünf Trainingsplätze braucht: zwei für die Profimannschaft und drei für das Nachwuchsleistungszentrum". So haben man jetzt "eine gemeinsame Basis, auf welcher eine zukunftsorientierte Lösung gefunden werden" könne.

Günes sendete diese Erklärung samt angehängtem DFL-Schreiben am Samstag an die Mitglieder des Runden Tischs, der seit Januar 2020 nach Alternativen für die ursprünglichen, mit einer Rodung im Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt verbundenen Erweiterungspläne gesucht hatte. Die BI als eines der Mitglieder des Runden Tischs reagierte noch am selben Nachmittag auf Günes’ Mitteilung. "Dass die DFL jetzt ein Muss von zwei Trainingsplätzen für die Profimannschaft ins Feld führt, hat keine rechtliche Grundlage in den Statuten der DFL und wird erstmalig in diesem neuen Schreiben erwähnt", erklärt die Initiative. "Woher nimmt die DFL dieses Wissen?", fragt sie. Für den Fall, dass als Konsequenz nun doch eine Rodung im Waldschutzgebiet erwogen werde, kündigt die BI "entsprechende Einwendungen im Rahmen der Offenlage des Bebauungsplans" an und erinnert an die "Möglichkeit eines Eilantrags und einer Klage".

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