15 Beiträge werden preisgekrönt
Glossen, Interviews, Analysen: Die Gewinner des Schreibwettbewerbs hatten bei dem Medienprojekt bestens aufgepasst

Etwas aufgeregt waren sie schon etwas, die stolzen Autoren der Gewinnerbeiträge, die sich im Neckargemünder Konferenzsaal der Volksbank Neckartal zur Preisübergabe im Rahmen des "Zeitungsflirts" versammelt hatten. Foto: Alex
Region Heidelberg. (RNZ) Lehrer waren gekommen, Eltern und nicht zuletzt die Hauptpersonen selbst: die Gewinner des Schreibwettbewerbs, den die Volksbank Neckartal anlässlich des "Zeitungsflirts 2017" ausgelobt hatte. An diesem Gemeinschaftsprojekt von Rhein-Neckar-Zeitung und Volksbank, das der Förderung der Medienkompetenz von jungen Leuten dient, hatten sich Anfang des Jahres 800 Schülerinnen und Schüler beteiligt. Die intensive Beschäftigung mit dem Medium Zeitung mündete in 120 Beiträge. Und für die Besten stand jetzt im Neckargemünder Konferenzsaal der Volksbank die Preisübergabe an. Passend zum "Zeitungsflirt 2017" gab es Gutscheine für bedrucktes Papier in gebundener Form - für Bücher.
Als ausgesprochener Fan des "Zeitungsflirts" präsentierte sich Frieder Reichert, der gemeinsam mit Sabine Schietinger von der Bankkommunikation den Willkommensgruß übernommen hatte. Das Projekt habe sich zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt, was sich einmal mehr an den vielen tollen Arbeiten ablesen lasse, die zum Schreibwettbewerb eingereicht wurden. Und dann ging der Mann, der bei der Bank fürs Privatkundengeschäft zuständig ist, auf die Zahl 15 ein, die beim "Zeitungsflirt 2017" eine bedeutsame Rolle spielte: Es war der 15. Zeitungsflirt, es waren 15.000 Euro, mit denen die Volksbank das Projekt abermals unterstützte, es gab 15 preisgekrönte Beiträge und die Preisübergabe begann ebenfalls um 15 Uhr...
Dass sich die journalistischen Arbeiten der "Zeitungsflirter" sehen und vor allem gut lesen lassen, bestätigte Thomas Frenzel als Leiter der RNZ-Redaktion "Region Heidelberg", der gemeinsam mit seinen Kollegen Felix Hüll aus Eberbach und Günther Keller aus Sinsheim das Projekt begleitet. Dabei durchliefen die Beiträge ein zweistufiges Bewertungssystem: Erst hatte die Volksbank Neckartal alle Beiträge auf ihre Homepage gestellt und über sie im Internet abstimmen lassen, dann nahm eine Jury aus RNZ und Volksbank die Arbeiten noch einmal unter die fachliche Lupe. Danach standen die ausgezeichneten 15 Beiträge fest.
Von den Schulen her hatte das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd die Nase vorne. Mira Rudolph vermittelt in ihrem Interview mit Martin Wißner vom Heidelberger Theater Einblicke in die Welt der Schauspielerei. Ebenfalls die Interviewform wählte Hannah Crooker, die mit Stephan Schmitz auch über seine Probleme als Leiter der Musikschule Neckargemünd sprach. Lennard Fries setzte sich kritisch mit dem Stil des 45. US-Präsidenten Donald Trump auseinander. Und Isabell Gleiter beleuchtete ein weitgehend unbekanntes medizinisches Phänomen - die Synästhesie: Besondere Verknüpfungen im Gehirn bewirken, dass Synästhetiker beispielsweise Töne als Farben verstehen. Dass nach alter lokaljournalistischer Regel die guten Geschichten vor der Haustür liegen, bewies Vivian Arnold: Das achtjährige Gymnasium - G8 - und seine Probleme waren ihr Thema.
Vom Hohenstaufen-Gymnasium in Eberbach kamen vier Gewinnerbeiträge. Tim Becker und Andre Bracht hatten sich der Ultraszene im Fußball angenommen und arbeiteten diese am Beispiel Borussia Dortmund exemplarisch auf. Dass es zum Glück mehr bedarf als bloßen Konsum, machten Lilith Back und Julia Debo deutlich. Fabienne Kaufmann bekannte sich klar zur Smartphone-Generation. Ihr Tenor: Die Kritik der Altvorderen basiert auf Nichtwissen. Dass die Würze in der Kürze liegen kann, bewiesen Max Bode und Florian Roh: Ihre Glosse widmet sich den Windkrafträdern.
Mit Einsamkeit des Flippers umschreibt Maximilian Pommer die Nöte des Wiesenbacher Jugendtreffs, der erst abbrannte und jetzt ohne Besucher da steht. Wie er besucht auch Carla Welz das Gymnasium Bammental: Sie war beim Regionalentscheid der First Lego League dabei und hat dies zu ihrer Story gemacht.
In einem von persönlichen Erfahrungen geprägten Vergleich stellt Erik Barthel vom Hör-Sprachzentrum Neckargemünd das Leben auf dem Land dem Stadtleben gegenüber. Lara Brietz von der Realschule Waibstadt schildert, wie aus einer Nebenbeschäftigung beim Fernsehschauen, dem Stricken, ein Kleingewerbe entstand. Von seinen Nöten als echter Fan des immer wieder zerzausten Fußball-Bundesligisten HSV berichtet Benedikt Gattner von der Realschule Neckargemünd. Und als echte Fußballexperten entpuppten sich Jannik Berger und Jannik Franz von der Theodor-Frey-Schule Eberbach: Sie grenzten bereits Anfang des Jahres mit hoher Treffsicherheit ein, wer beim DFB-Finale jetzt am 27. Mai um den Pokal kicken wird.
Info: Nachzulesen sind die erwähnten Gewinnerbeiträge und viele andere mehr in der RNZ-Sonderbeilage "Zeitungsflirt 2017" vom vergangenen Dienstag. Sie ist auch im Internet unter www.rnz.de als Blätterkatalog veröffentlicht.



