Lobbach hofft auf viel Sonnenschein
Gemeinderäte gaben grünes Licht für 24,8-prozentige Beteiligung am Solarpark der Wirsol AG - Bürger können mitmachen

Lobbach-Lobenfeld. Die neu errichtete Fotovoltaikanlage in Lobenfeld ist bereits am Laufen. "Die Gemeinde kann sich mit der Solaranlage nun selbst versorgen", sagte Bürgermeister Heiner Rutsch sichtlich stolz im Gemeinderat. Auch Lobbacher Haushalte werden von jetzt an von der in der ehemaligen Tongrube Wienerberger errichteten Solaranlage mit Strom beliefert. Der Solarpark kann rund 1600 Haushalte versorgen, ist aber nicht nur für Lobbach gedacht.
Was kostet so ein Solarpark, der einer der größten im Rhein-Neckar-Kreis sein soll? Der Anlagepreis liege bei rund 7 Millionen Euro, so Rutsch weiter. An der Anlage beteiligen sich vier Kommanditisten, die rund 1,4 Millionen Euro - das sind 20 Prozent der Kosten - als Eigenkapitalanlage erbringen müssen. Und die restlichen 80 Prozent werden über Darlehen finanziert.
Die Gemeinde Lobbach, die AVR Energie, die Wirsol GmbH, die übrigens die Anlage gebaut hat, und Andreas und Markus Wirth Solaranlagen sind die vier Kommanditisten, die sich prozentual an der Anlage beteiligen. Die vorgegebenen Prozente liegen bei 49,9 Prozent für die Wirsol, die damit die größten Anteile hat, die Gemeinde ist mit 24,8 Prozent dabei, knapp darüber liegt die AVR Energie mit 25,1 Prozent. Andreas und Markus Wirth Solaranlagen halten gerade mal 0,2 Prozent Anteile. Bis Mitte September muss die Gemeinde sich entscheiden, ob sie mit der Beteiligung so einverstanden sei, so Heiner Rutsch.
Der Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises hat übrigens der vorgesehenen Beteiligung der AVR Energie schon zugestimmt. Die hatte sich schon etwas zuvor für die Beteiligung ausgesprochen. Und auch wirtschaftlich sei die Solaranlage - sofern die Sonne scheint - einwandfrei. Das hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC geprüft.
Übrigens sollen sich am Solarpark auch Lobbacher Bürger und solche aus dem Verwaltungsverband Elsenztal in Form einer Bürgerbeteiligung an der Anlage beteiligen können. Dazu sei die Wirsol bereit, bis zu 20 Prozent ihrer Anteile an eine Bürgerbeteiligungsgesellschaft abzugeben, sagte der Rathauschef.
Damit die Kosten der Fotovoltaikanlage sich rechnen, ist sie erst einmal für 20 Jahre gedacht. Die Gemeinde spielt mit dem Gedanken, den Solarpark noch weitere fünf Jahre laufen zu lassen. Mit der Anlage sind die Lobbacher von den Energiepreisentwicklungen unabhängiger. Und sofern der Wettergott es gut mit dem Wetter in den nächsten Jahren meint, kann die Anlage auf lange Sicht Gewinn machen.
"Wollen wir hoffen, dass die Sonne viel scheint", sagte Rathauschef Rutsch zuversichtlich. Doch eins ist für die Lobbacher sicher: Die Pro-Kopf-Verschuldung in der Gemeinde werde ansteigen, gab der Rathauschef zu. Einhellig stimmten die Räte dem Sachstandbericht, der auf der Tagesordnung stand, zu.