Audi Neckarsulm

Belegschaft fordert E-Modelle und flexiblere Schichtarbeit

"Wir werden keine Ruhe geben": Bei der Betriebsversammlung ging es um die Auswirkungen der Weltlage.

05.10.2022 UPDATE: 05.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Alexander Reinhart hob in seinem Bericht die Bedeutung weiterer E-Modelle für den Standort Neckarsulm hervor. Foto: Audi/M. Stark

Neckarsulm. (RNZ) Bei der jüngsten Betriebsversammlung im Audi-Werk in Neckarsulm hat der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Alexander Reinhart den rund 2800 Anwesenden die Auswirkungen der weiterhin angespannten Weltlage verdeutlicht: "Demnächst droht uns durch den Gasmangel eventuell schon die nächste Baustelle. Darauf bereitet sich das Unternehmen jetzt schon vor. Wir können uns deshalb nur bei allen Beteiligten für ihren Einsatz bedanken."

Vor dem Hintergrund der traditionell Ende des Jahres anstehenden Entscheidungen im Volkswagen-Konzern zu Fahrzeugvergaben und Werkbelegungen wiederholte der Betriebsrat seine Forderung nach weiteren E-Modellen für Neckarsulm: "Die Werkbelegung ist leider immer noch nicht ganz lückenlos. Deshalb werden wir keine Ruhe geben, bis wir wissen, welche E-Fahrzeuge wir in den nächsten Jahren am Standort fertigen werden, um die Auslastung konstant zu halten. Diese Antwort brauchen wir so schnell wie möglich". Ein Modell liegt Reinhart und den Beschäftigten dabei besonders am Herzen: "Der potenzielle elektrische Nachfolger des A 8 gehört ganz klar nur in ein Werk – hier zu uns nach Neckarsulm!"

Reinhart lobte die neue Betriebsvereinbarung für Hybrides Arbeiten, mahnte jedoch an, auch die Produktionsbereiche bei den Themen Flexibilität und Digitalisierung nicht zu vergessen und forderte flexiblere Schichtarbeit, die Schaffung von IT-Points in den Hallen sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Werk. Die Ansiedlung des Batterietechnikums seien ohne Zweifel richtige und wichtige Schritte gewesen, sagte er, forderte aber zugleich: "Wir müssen uns jedoch weiterhin auf allen Ebenen dafür einsetzen, Alleinstellungsmerkmale und neue Kompetenzfelder nach Neckarsulm zu holen."

Gerd Walker, Vorstand Produktion und Logistik der Audi AG, dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Neckarsulm für Einsatzbereitschaft und Flexibilität. Corona, die Versorgung mit Halbleitern und die Engpässe durch den Krieg in der Ukraine hätten dem Team eine Menge abverlangt. Die anstehende Energie-Krise bringe weitere Belastungen. Gleichzeitig betonte der Produktionsvorstand: "Wir lassen uns von der gesamtwirtschaftlichen Lage nicht verunsichern. Mit dem Neubau des Multifunktionsgebäudes der Technischen Entwicklung legen wir die Basis für die langfristige Verortung von Entwicklungstätigkeiten am Standort Neckarsulm."

Zudem betonte Walker, dass die Entscheidung zur Verortung eines gemeinsamen Batterietechnikums von Entwicklung und Produktion in Neckarsulm ein entscheidender Schritt und ein deutliches Signal für den Standort sei. "Wir entwickeln die Technik weiter und eignen uns essenzielle Fähigkeiten an, um diese in Zukunft auch in der Fertigung auf große Stückzahlen anzuwenden."

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Betriebsversammlungen finden bei Audi insgesamt vier Mal im Jahr statt und sind damit fester Bestand der jährlichen Terminplanung. Die Betriebsversammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.

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