Ovationen für den Wunschbürgermeister
Hagen Zuber vereidigt - Er will vor allem "zuhören und aufpassen"

Amtskette und Händedruck zum Einstand: Bürgermeister Hagen Zuber (links) wurde von seinem Stellvertreter Bernd Schlesinger vereidigt. Foto: Günther Keller
Von Günther Keller
Zuzenhausen. Das Zuzenhäuser Heimatlied geht schon flüssig über die Lippen, die Amtskette passt, und der Beifall war lüberaus ang: Zwölf Tage nach Dienstantritt ist Hagen Zuber mit der Vereidigung durch seinen Vize Bernd Schlesinger nun auch in aller Form Bürgermeister der Elsenzgemeinde - mit Freude auf und in Respekt vor dem Amt, wie er selbst sagt. Den 220 Besuchern in der Häuselgrundhalle und allen Einwohnern gab der 41-Jährige ein Versprechen: "Ich werde alles tun, um das mir entgegengebrachte Vertrauen nicht zu enttäuschen".
Die 99,8 Stimmenprozente, die Zuber bei der Bürgermeisterwahl bekommen hatte, beeindruckten auch 15 Wochen später noch, so wurde in fast allen Grußworten bei der Feierstunde, die eigentlich eine Gemeinderatssitzung war, deutlich. Das neue Gemeindeoberhaupt selbst wollte dieses Resultat nicht zu hoch hängen, beschrieb sich eher als Diener des Gemeinwesens: "Ich werde zuhören und aufpassen." Es könne nicht immer um Zukunftskonzepte und große Würfe gehen.
Auch die kleinen Dinge sollten ebenso wie jene, die sie vorbringen, Beachtung finden, kündigte Zuber an. Er wolle dabei auf Teamwork setzen: mit dem Gemeinderat, mit den Rathausmitarbeitern und vor allem mit den Bürgern. Als eine der dringendsten Aufgaben sah er die Unterstützung des Ehrenamts. Denn das ehrenamtliche Engagement vor allem mache Zuzenhausen zu einer lebenswerten Gemeinde.
In Zuzenhausen sei "manches anders als in anderen Gemeinde", hatte Bernd Schlesinger schon eingangs gewarnt. Und damit meinte er gar nicht, dass das Badnerlied schon am Anfang gespielt wird, sondern vielmehr Dinge wie Claudia Hennicke-Pöschks kulinarische und fernsehbekannte "Elsenz-Welle", die kommunale Schuldenfreiheit oder den TSG-Standort. Und gewiss findet man auch nicht allerorten einen Bürgermeister-Stellvertreter, der das launig-geschliffene Wort beherrscht.
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Schlesinger führte Zubers Erfolg auf seinen engagierten Auftritt als Kandidat zurück: "Er hat einfach alles richtig gemacht" - beispielsweise die Landfrauen als Multiplikatoren zuerst besucht. Zuzenhausen habe den neuen Rathauschef als kompetenten und umgänglichen Mann kennen gelernt, meinte Schlesinger. Zuber sei zwar praktisch Alleinkandidat, aber "Wunschbürgermeister" gewesen, sagte Schlesinger und überreichte zum Einstand eines der rar gewordenen Original-Exemplare des Zuzenhäuser Heimatbuchs von Johann Philipp Glock aus dem Jahr 1898.
Ein Wunsch, den sich Schlesinger nicht verkneifen wollte, nämlich dass schräge BM-Bewerber nicht mehr zugelassen werden sollten, wird sich wohl nicht erfüllen. Frank Grünewald, Chef des Kreis-Kommunalrechtsamts und als Grußwort-Vertreter von Landrat Dallinger vor Ort, glaubt nicht, dass "wegen dieser Person" - gemeint war Fridi Miller - extra ein funktionierendes Wahlrecht geändert werden sollte.
Glückwünsche für Hagen Zuber, Blumen für Gattin Anja - das gab es am Freitagabend reihenweise: Der Bundestagsabgeordnete Dr. Stephan Harbarth, die Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein und Dr. Albrecht Schütte, Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Dielheims Rathauschef Thomas Glasbrenner drückten nicht nur verbal die Daumen für die nächsten acht Jahre, sondern auch den Willen zu einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit aus. Musikverein und Gesangverein schlossen sich musikalisch an.



