Gemeinde will sich für Blackout rüsten
Momentan ist der Ort dafür nicht gut gewappnet. Das Feuerwehrhaus soll eine Notstromversorgung bekommen. Eine Bedingung gibt es.

Zuzenhausen. (bs) Was tun, wenn im ganzen Dorf der Strom ausfällt? Die Bilanz in Zuzenhausen ist ernüchternd. Das Rathaus hat keine Notstromversorgung und würde im Fall der Fälle nicht nutzbar sein. Das Feuerwehrhaus verfügt immerhin über eine 32A-CEE-Einspeisesteckdose und kann händisch auf Notstrombetrieb umgestellt werden. Die EDV-Technik ist mit einer USV-Anlage für 30 Minuten Notbetrieb gesichert.
Die Funktechnik läuft mit Batteriebetrieb immerhin noch vier Stunden. Kein Wunder, dass sich die Verwaltung und die Freiwillige Feuerwehr über eine künftige Notfallplanung im Falle eines kompletten Stromausfalls Gedanken machten. "Ob es kommt, weiß niemand", war selbst Bürgermeister Hagen Zuber bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats unsicher, um gleich nachzuschieben: "Aber wir haben die Pflicht, uns damit zu beschäftigen."
Dem Rat wurde nun der Plan für den Aufbau einer Notstromversorgung im Feuerwehrhaus vorgestellt. Das Feuerwehrhaus kann nach dem Bericht des Kommandanten Carsten Vogt für einen dauerhaften Notstrombetrieb ausgelegt werden. Die Einsatzbereitschaft der Einsatzkräfte und der Betrieb des Verwaltungsstabes der Gemeinde wären über eine dieselbetriebene Notstromversorgung für mindestens 72 Stunden gesichert.
Die Netz-Ersatzanlage soll als stationäre Anlage fest an die vorhandene Elektroinstallation angebunden werden. Zur Sicherstellung der Kraftstoffversorgung für die Netz-Ersatzanlage als auch für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr soll eine mobile Tankanlage mit knapp 1000 Litern Diesel beschafft werden. Denn bei einem Stromausfall fließet an der örtlichen Tankstelle kein Kraftstoff.
Die Kosten für den Aufbau der Notstromversorgung bezifferte Vogt auf rund 75.000 Euro. Dies haben unterschiedliche Angebote gezeigt, die er eingeholt hat. Allerdings sei eine Förderung von 30 Prozent möglich. Einen Förderantrag hat die Gemeinde laut Zuber bereits fristgerecht beim Amt für Feuerwehrwesen und Katastrophenschutz gestellt. "Wird der Zuschuss nicht gewährt, muss das Projekt zurückgestellt werden", schränkte der Bürgermeister gleich ein. Da war sich auch der Gemeinderat einig.
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Zur Erneuerung der Sirenentechnik hatte das Gremium vor knapp zwei Jahren rechtzeitig die erforderlichen Beschlüsse gefasst, die Verwaltung den Förderantrag form- und fristgerecht gestellt. Doch am Ende ging die Gemeinde leer aus. Das will der Gemeinderat nicht noch einmal erleben. "Notstromversorgung nur mit Förderung", beschlossen die Mitglieder daher einstimmig.
Außerdem befassten sie sich mit dem Anbau an die Häuselgrundschule für die Ganztagesbetreuung. Dieser ist so weit fortgeschritten, dass bald Richtfest gefeiert werden kann. Der Gemeinderat vergab nun weitere Bauleistungen mit sehr unterschiedlicher Bieterlage, obwohl bis zu 14 Firmen aufgefordert wurden, ein Angebot abzugeben. Die Elektroinstallation wurde bei nur einem zuschlagsfähigen Angebot an die Firma Gembe aus Meckesheim für knapp 187 00 Euro vergeben. Das ist rund 68.000 Euro teurer als geplant.
Allerdings hatten sich noch begründete Zusatzkosten für die Erneuerung der bestehenden Messeinrichtung und BUS-Technik von knapp 30.000 Euro ergeben. Die Fliesenarbeiten wurden bei sechs Angeboten an die Firma Kotatko Malatek aus Billigheim zum Angebot von 19.100 Euro vergeben. Damit hat die Gemeinde rund 6200 Euro gegenüber der Kalkulation gespart. Bei vier Angeboten erhielt die Firma Poranzl aus Neunkirchen den Zuschlag für die Estricharbeiten für 31.600 Euro. Hier lag das günstigste Angebot knapp 8600 Euro über der Kalkulation.