Zugverkehr

Abellio bedient ab 15. Dezember den Regional-Express zwischen Mannheim und Heilbronn

Doch der Start könnte holprig werden: Es fehlt noch an Zügen und Personal. Die DB Regio wird wohl die Teilstrecke Stuttgart-Heilbronn für einige Monate mit übernehmen.

29.10.2019 UPDATE: 30.10.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden

Diese Züge vom Typ "Bombardier Talent 2" setzt Abellio bereits im Raum Stuttgart ein. Ab 15. Dezember sollen sie auch zwischen Heilbronn und Mannheim verkehren. Foto: Abellio

Sinsheim. (cbe) Andere Züge, gleiche Verbindungen, besserer Service: So verspricht es zumindest der Zugbetreiber "Abellio", der ab 15. Dezember die Regional-Express-Verbindungen Mannheim-Heidelberg-Sinshem/Mosbach-Neckarelz-Heilbronn übernimmt. Doch aktuell diskutierte der Fahrgastbeirat Baden-Württemberg über Verspätungen und Zugausfälle von Abellio auf anderen Linien. Offenbar fehlt es dem Unternehmen an Personal und Triebfahrzeugen. Der Fahrgastbeirat befürchtet deshalb, dass "auch für die nächsten Betriebsaufnahmen im Dezember 2019 (...) mit einer angespannten Fahrzeugverfügbarkeit zu rechnen" ist. Die RNZ fragte nach.

Einen "Lieferverzug des Fahrzeugherstellers Bombardier Transportation" nennt Abellio-Pressesprecherin Hannelore Schuster als einen Grund für aktuelle Verspätungen und Zugausfälle. 16 Züge des Typs "Talent 2" habe man bestellt, aber nur elf erhalten. Zudem wiesen die elf neuen Züge "einige Mängel" auf. Insbesondere die Zugsoftware sei instabil, "sodass immer wieder technische Störungen auftreten". Aktuell arbeiteten Kräfte von Bombardier daran, die Fehler in den Griff zu bekommen.

Was die Strecke Mannheim-Heilbronn anbelangt, könne Bombardier laut Schuster mehrere bestellte Züge ebenfalls nicht rechtzeitig liefern: Die Firma habe mitgeteilt, dass für Dezember nur zehn dreiteilige Fahrzeuge fristgerecht produziert werden können. "Bestellt waren 25 drei- und fünfteilige Züge", teilt Schuster mit.

Die Probleme beim Personal erklärt die Abellio-Pressesprecherin folgendermaßen: Aufgrund der fehlenden Züge müssten andere Modelle eingesetzt werden. Dazu habe man die Triebfahrzeugführer aber erst schulen müssen. Zudem seien einige krank geworden. In der Summe wäre dann nicht immer ausreichend Personal vorhanden gewesen. Für Dezember gehe man jedoch davon aus, dass dieses Problem behoben sei.

Doch was nützt das, wenn nicht genügend Züge geliefert werden können? Auch hier könnten Ersatzzüge zum Einsatz kommen, erklärt Schuster. Zudem werde "DB Regio voraussichtlich die Teilstrecke Stuttgart-Heilbronn für wenige Monate im Auftrag von Abellio weiter fahren". Erste Gespräche hinsichtlich einer Kooperation hätten bereits stattgefunden. Schuster weist jedoch darauf hin, dass Abellio "kaum Reservefahrzeuge" hat.

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Es sei daher nicht auszuschließen, dass es zu "betrieblichen Auswirkungen" kommt, wenn Züge "aufgrund von Störungen oder kurzfristigen Instandhaltungsarbeiten ausfallen". Im Klartext: Geht ein Zug kaputt, ist mit Verspätungen oder Ausfällen zu rechnen.

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