Die Brachfläche auf dem Bahnhofsareal wird entwickelt
Zudem erlässt der Gemeinderat die Betreuungsgebühren für den Kindergarten während der coronabedingten Schließung

Von Michael Fritz
Zaisenhausen. Gleich zweimal beschäftigte sich der Gemeinderat von Zaisenhausen in seiner jüngsten Sitzung mit dem örtlichen Kindergarten. Da der reguläre Betrieb der Einrichtungen wie vielerorts aufgrund der Pandemie zeitweise untersagt war, werden die Gebühren für die Betreuung und das Projekt "Verlässliche Grundschule" für die Monate Januar und Februar 2021 erlassen, für das Projekt "Lernen und Freizeit" sogar für die Monate Januar bis April. Voraussetzung ist, dass keine Notbetreuung in Anspruch genommen wurde. Die Einnahmeausfälle in Höhe von rund 13.000 Euro werden der Gemeinde teilweise vom Land erstattet.
Die Arbeiten am Erweiterungsbau für den Kindergarten gehen, trotz zunehmend spürbaren Rohstoffmangels, noch planmäßig voran. Die Aufträge für Trockenbau, Maler- und Fliesenarbeiten wurden jeweils einstimmig vergeben. "Da möchte man selbst noch mal Kind sein", lobte Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle die Arbeiten am Außengelände, die "mit viel Liebe zum Detail" gestaltet würden, und versprach, die Baustelle bei einem gemeinsamen Ortstermin mit den Räten zu besichtigen. Der Bezug ist zum Beginn des kommenden Schuljahres geplant.

Beim aktuell laufenden Sanierungsgebiet "Ortskern" sind schon erste Erfolge sichtbar, weitere Projekte stehen noch vor der Umsetzung. Der Gemeinderat beschloss die nunmehr 4. Satzungsänderung, um nun auch den zweiten Abschnitt der Bahnhofstraße in das Sanierungsgebiet aufzunehmen. Aus dem Förderrahmen von mehr als 2,3 Millionen Euro soll auch die Bahnhofsstraße bis zur Hildastraße neu und barrierearm gestaltet werden.
In einem weiteren Beschluss wurde der Bebauungsplan "Erweiterung Bahnhofstraße" aufgestellt und im beschleunigten Verfahren der Innenentwicklung auf den Weg gebracht. Zwischen Straße und Bahnlinie werden drei Baufelder gebildet, für die eine gewerbliche Nutzung vorgesehen ist. "Natürlich wird es hier kein produzierendes Gewerbe geben, sondern eher kleinteilige Firmen im maßvollen Stil", gab die Rathauschefin die Richtung vor. Da die Gemeinde im Besitz der Grundstücke sei, könne beim Verkauf auch auf die Nutzung Einfluss genommen werden.
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In der Beratung wurden mehrere Vorschläge aus dem Gemeinderat aufgegriffen. So werden die künftigen Bauherren verpflichtet, auf Satteldächern Fotovoltaikanlagen zu errichten oder Flachdächer zu begrünen. Die 30 Jahre alte gesunde "Einheitseiche" wird zu ihrem Schutz im Bebauungsplan gesichert und das Planungsgebiet bis zur Hildastraße erweitert. Insgesamt sieht Wöhrle nur Vorteile in der Erschließung und sinnvollen Nutzung der langjährigen Brachfläche.
Erfreuliches wusste die Rathauschefin auch vom interkommunalen Industriegebiet in Flehingen zu berichten. "Das entwickelt sich wunderbar. Gut, dass wir da mit dabei sind", lobte sie die gute Zusammenarbeit mit Oberderdingen, Sulzfeld und Flehingen. Auch für die Gemeindekasse wirkt sich die Beteiligung positiv aus. Auf rund 41.000 Euro in 2018 und sogar gut 64.000 Euro in 2019 beliefen sich die Steueranteile aus Grund- und Gewerbesteuer für Zaisenhausen.