Waibstadt

Im mobilen Impf-Einsatz

Fünf Personen aus Waibstadt engagieren sich bei den Mobilen Impfteams - "Enormer Arbeitsaufwand"

07.04.2021 UPDATE: 08.04.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden
In einem solchen Wagen fährt Jörg Küllmar durch den gesamten Rhein-Neckar-Kreis und hilft zusammen mit vier weiteren Waibstadtern beim Impfen. Foto: privat

Von Anjoulih Pawelka

Waibstadt. Fünf Personen des DRK-Ortsvereins engagieren sich bei den Mobilen Impfteams. Anna Donner, Hansi Trendl, Ralf Szobotka, Hans-Adam Wellenreuther und Jörg Küllmar sind im ganzen Rhein-Neckar-Kreis und auch in Heidelberg unterwegs, um Menschen den erhofften Impfstoff zu bringen. Er sei ein absoluter Anhänger überregionaler Strukturen, erklärt Küllmar. Dabei könne man gut die Zusammenarbeit mit Menschen lernen, die man davor nicht kannte. Für die Arbeit beim DRK sei das wichtig – nicht nur beim Thema Impfen. Die insgesamt elf Bereitschaftsteams, die im Rhein-Neckar-Kreis tätig sind, bestehen aus Menschen aus unterschiedlichen Ortsverbänden. Wir "versuchen, unsere Freizeit sinnvoll einzubringen", sagt Küllmar, der sich seit 30 Jahren beim DRK ehrenamtlich engagiert. Für ihn war sofort klar, dass er auch bei den Impfteams seine Hilfe anbietet. War er doch auch schon in der Geflüchtetenarbeit tätig und hat damals mit dem Roten Kreuz die Menschen von der österreichischen Grenze bis nach Mannheim begleitet. Ein bisschen sei das mit den jetzigen Mobilen Impfteams vergleichbar. Die Aufgabenstellung sei komplett anders, aber beides seien Themen, die die Gesellschaft angehen, erklärt der Waibstadter Gemeinderat.

Er ist als Fahrer und Logistiker bei den Mobilen Impfteams tätig. Und auch ein bisschen Verwaltung mache er. Damit ist er einer von fünf Personen, die ein Impfteam stellen. Neben einem Arzt oder einer Ärztin gibt es jeweils zwei fachlich qualifizierte Leute, wie zum Beispiel medizinische Fachangestellte, wie es Anja Donner ist. Hans-Adam Wellenreuther zählt als Rettungsassistent auch dazu. Dann gibt es eine weitere Person, die sich um die Verwaltungssachen kümmert, und es gibt den Fahrer. Die Teams werden bei jedem Einsatz neu gemischt. Etwas, das Küllmar besonders reizt. Man müsse sich jedes Mal neu einspielen. Die Teams sind an fünf bis sieben Tagen in der Woche im Einsatz. Das sei ein "enormer Arbeitsaufwand", sagt Küllmar.

Bevor es losgeht, müssen sich alle Mitarbeitenden einem Schnelltest unterziehen. Ist dieser negativ, geht es zur Impfapotheke. Dort bekommt das Team die Impfstoffe in einer Kühlbox für den jeweiligen Tag ausgehändigt. Küllmar ist sich dessen bewusst, dass er auf eine durchaus wertvolle Fracht aufpassen muss. Es ist eine "besondere Box, die einem anvertraut wird". Nach der Lagebesprechung, bei der "eine ganze Menge Papier" auf Vollständigkeit geprüft wird, fährt Küllmar sein Team dann an unterschiedliche Orte.

Am Anfang waren das vor allem Alten- und Pflegeheime, mittlerweile sind die Mobilen Impfteams auch in den Gemeinden unterwegs. Überhaupt war der 56-Jährige zu Beginn von der Dokumentation, die ein Impfvorgang mit sich bringt und wie aufwendig diese ist, erstaunt. "Wir reden nicht von ein, zwei DIN A 4-Blättern", sagt er. Jede einzelne Station bis zur Entlassung der geimpften Person werde dabei dokumentiert und auf Vollständigkeit geprüft. Das seien knapp zehn Seiten pro Person.

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Ein Einsatz, der Küllmar noch gut in Erinnerung ist, war in einer relativ großen Einrichtung, in der es einen recht großen Corona-Ausbruch gab. Da musste das Impfteam in voller Ausrüstung anrücken, um die Senioren zu impfen, die keine Infektion hatten. "Absolute Dankbarkeit" wäre dem Team da entgegengekommen, erzählt der Prokurist. Angst um seine eigene Gesundheit hat Küllmar nicht. Trotzdem war ihm von Anfang an bewusst, dass er sich einer besonderen Gefahr aussetzt. Das DRK sei darauf allerdings gut vorbereitet, und die Schutzmaßnahmen seien hoch. Bevor es losging, habe es auch Fortbildungen für die Helferinnen und Helfer gegeben. Trotzdem bleibe natürlich ein geringes Restrisiko, sagt Küllmar.

Dieses Restrisiko hat viele beim DRK aber nicht abgeschreckt. Felix Zurbrüggen, der für die Öffentlichkeitsarbeit des DRK zuständig ist, erklärt, dass die Mobilen Impfteams schnell gefunden worden wären. Es habe eine "hohe Motivation" gegeben. Die Freiwilligen seien es gewohnt, aus unterschiedlichen Bereitschaften Dienste zu leisten. Das war zum Beispiel vor der Pandemie auch bei den Fußballspielen der TSG 1899 Hoffenheim im Stadion der Fall.

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