Waibstadt

Im Hallenbad wurde der Stöpsel für Renovierung gezogen

Schwimmbad-Team reinigt während des Lockdowns die Fliesen und renoviert die Einrichtung - Wiederbefüllung dauert zwei Wochen

15.01.2021 UPDATE: 16.01.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 22 Sekunden
Einen ungewohnten Anblick bietet derzeit das Schwimmerbecken des Hallenbades. Fotos: C. Laier

Von Christian Laier

Waibstadt. Das 900 Kubikmeter fassende Schwimmbecken ohne Wasser bietet zurzeit im Hallenbad einen ungewohnten Anblick. Die Stadt nutzt die auf Grundlage der Corona-Verordnung erzwungene Schließung ihres Schwimmbades, um eine Grundreinigung und Wartungsarbeiten vorzunehmen.

Bis zu den Weihnachtsferien fand trotz der Schließung des Bades für die Öffentlichkeit noch der Schwimmunterricht der Schulen statt. Seit Ende Dezember dürfen nun auch die Schulen nicht mehr ins Bad, sodass die Verantwortlichen sich kurzerhand entschlossen, sprichwörtlich den Stöpsel zu ziehen. "Wir nutzen die Schließung, um technische Mängel festzustellen und idealerweise gleich zu beseitigen. Außerdem wissen wir, dass in fünf bis zehn Jahren eine grundlegende Sanierung des großen, 25 Meter langen Schwimmerbeckens ansteht. Ohne Wasser im Becken können wir nun viel besser einschätzen, wie der tatsächliche Zustand ist", erklärt Stadtbaumeister Bernd Kiermeier, der die technische Verantwortung für die aktuellen Maßnahmen innehat.

Die Arbeiten vor Ort führt Betriebsleiter Thorsten Salzgeber zusammen mit seinem Schwimmmeister-Kollegen Sören Hassis sowie den Reinigungskräften Sabine Ries und Maria Garcia-Gomez aus. Stundenlang kriechen sie über den Boden des Schwimmbeckens oder stehen auf einem mobilen Gerüst an den Wänden des Beckens, um den Schmutz der vergangenen Jahre mit dem Hochdruckreiniger abzustrahlen und anschließend mit dem Schwamm abzureiben. "Wir sind mittlerweile mit jeder Fliese per du", sagt Ries schmunzelnd.

Sabine Ries putzt im Rahmen der Grundreinigung jede einzelne Fliese. Fotos: C. Laier

An der tiefsten Stelle ist das Schwimmerbecken 3,80 Meter tief. "Es hätte ohnehin demnächst Wartungsarbeiten angestanden, die wir nun vorziehen. Ohne Wasser im Becken ist das einfacher", begründet Salzgeber die Maßnahme. Zuletzt war das Wasser im Rahmen der Sanierung vor mehreren Jahren abgelassen worden. Mitte Dezember begann das Ablassen des Wassers, vier Tage später waren das große Schwimmerbecken und das mit 100 Kubikmetern Fassungsvermögen deutlich kleinere Kinderbecken leer.

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"Wir haben externe Experten hinzugezogen und zuerst einmal geschaut, welche Mängel bestehen. Defekte Fliesen werden ersetzt, und vor allem wird eine Grundreinigung durchgeführt. Gereinigt werden alle Fliesen, Sitzbänke, Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen", erläutert Salzgeber. Für eine umfassende Grundreinigung sei im Normalbetrieb keine Zeit.

Gleichzeitig erfolgen einige technische Maßnahmen: Die Sanierung der Filter, ein neuer Farbanstrich für die Überlaufbehälter, eine Chlorgaswartung oder die Überprüfung der Mechanik stehen auf dem Programm. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Renovierung des Außenbeckens. Beim Übergang vom Innenbereich zum Außenbereich wird eine Stufe entfernt und im Außenbecken eine neue Schräge als Übergang zur Liegewiese angelegt. Auch der Außenduschbereich wird erneuert.

Einige Stammgäste des Hallenbades fragen die Mitarbeitenden regelmäßig, wann das Bad wohl wieder öffnen darf. "Eine Prognose abzugeben, ist völlig unmöglich. Es wird wohl noch ein bisschen dauern", sagt Salzgeber.

Thorsten Salzgeber (l.) und Sören Hassis beheben Schäden. Fotos: C. Laier

Das Hallenbad habe viele Stammgäste aus dem Einzugsbereich von Mosbach bis Bammental. "Bei uns hat man noch Platz zum Schwimmen", kennt der erfahrene Schwimmmeister den Grund. Die Trennung des Bades in ein reines Schwimmerbecken und ein eigenes Kinderbecken begrüßten viele Schwimmer, die dadurch ungestört ihre Bahnen ziehen können. Zudem sei das Kinderbecken auch für Familien attraktiv. Die Besucherzahlen bestätigen das durchaus: Insgesamt 41.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr 2018 und 45.000 Gäste im Jahr 2019 können sich im Vergleich mit anderen Bädern sehen lassen.

Die Stadt Waibstadt hat in den vergangenen Jahren viel Geld in die energetische Sanierung ihres Hallenbades gesteckt. Bürgermeister und Gemeinderat betonten immer wieder, dass der Erhalt des Hallenbades besonders wichtig sei, damit Kinder auch in Zukunft das Schwimmen lernen.

Wenn im Laufe des Jahres das Hallenbad wieder geöffnet werden darf, wird das Team um Thorsten Salzgeber als erstes wieder Wasser in die Becken lassen. "Wir benötigen zwei Wochen Vorlaufzeit vor der Öffnung, um die Becken mit neuem Wasser zu füllen und zu beheizen", weiß der Betriebsleiter. Die Besucher dürfen sich nach der Rückkehr in ihr Hallenbad dann auf ein frisch eingelassenes Bad freuen.

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