Tag der offenen Tür

Müllentsorgung stinkt bei der AVR in Sinsheim niemandem

Es gab Attraktionen und Informationen und Kompost der "Hausmarke" zum Mitnehmen.

28.09.2023 UPDATE: 28.09.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden
Fahrten im Müllauto, Erinnerungsfotos mit dem Maskottchen – und die Anlage mitsamt dem Leistungsspektrum kennenlernen: Das alles war möglich beim Tag der offenen Tür der AVR und wurde von Hunderten genutzt. Foto: Alexander Becker

Von Alexander Becker

Sinsheim. Normalerweise rümpfen die meisten Menschen immer dann, wenn es um Müll geht, die Nase. Nicht so am Tag der offenen Tür der Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises, kurz AVR. Hunderte Besucher bevölkerten jetzt einen Tag lang die Anlage im Gewann Saugrund an der Bundesstraße 292, um in die ansonsten eher anrüchige Materie hineinzuschnuppern.

Dazu gab es reichlich Gelegenheit – angefangen bei Führungen durch das Biomasseheizkraftwerk, die Bioabfallvergärungsanlage sowie den Solarpark. AVR-Mitarbeiter, wie beispielsweise Frank Arzberger, erklärten dabei unter anderem, dass mehr als 400 Angestellte dafür sorgen, dass in 54 Städten und Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises Jahr für Jahr 8,7 Millionen Mülltonnen geleert werden.

Dies verteilt sich auf 460.000 Abfallbehälter, die 235.000 Tonnen Material enthalten, das entsorgt werden will. Hinzu kommen 156.000 Abholaufträge für Sperrmüll, Altholz, Elektrogeräte, Metallschrott, Alttextilien und Grünschnitt.

Außerdem wurden weitere Produkte und Dienstleistungen präsentiert, aber es gab auch eine Ausstellung der Sammel- und Transportfahrzeuge, die wohl jeder von der Müllabfuhr kennt. Wer wollte, durfte mitfahren oder sich in einer Bimmelbahn über das weitläufige Gelände chauffieren lassen. Aber auch Unentschlossenen hinsichtlich des Berufswegs wurde geholfen – und zwar in Form eines Informationsstands zu den Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bei der AVR und der Kreisverwaltung.

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Nebenbei unterhielt die Marching-Band "Red Hot Dixie Devils" das Publikum, während es im Festzelt verschnaufte oder für Speisen und Getränke anstand. Steaks, Würste, Pommes frites, Burger, Flammkuchen, belgische Waffeln und italienisches Eis waren so begehrt, dass sich bisweilen lange Schlangen vor den diversen Foodtrucks bildeten.

Abwechslung war nie weit – beispielsweise in Form einer Fahrzeugausstellung zum Thema Elektromobilität, an der sich mehrere Autohäuser der Region beteiligt haben. Und auch Kinder wurden gut unterhalten: mit Kinderschminken, Mitfahrten in Müllfahrzeugen, einem Schnellzeichner und einem Bungee-Trampolin. Wer wollte, konnte sich außerdem mit dem AVR-Maskottchen Siggi Salatkopf fotografieren lassen.

So nahmen Besucher nach zumeist mehrstündigem Aufenthalt mindestens jede Menge Eindrücke mit. Und abgesehen von Umhängetaschen, weiteren Werbegeschenken und beispielsweise kostenlosem Kompost, gab es auch noch ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen. Beispielsweise winkte ein hochwertiges Trekking-E-Bike, aber auch ein Luftbehandler, eine Solarleuchte oder eine Wallbox waren nicht zu verachten.

Und davon abgesehen, kam der Tag der offenen Tür ohne das befürchtete Verkehrschaos aus. Shuttlebusse fuhren die Besucher kostenlos vom Hauptbahnhof, vom Parkplatz P 10 am Stadion oder von der Stadthalle Waibstadt zum AVR-Gelände und brachten sie auch wieder dorthin zurück.

"Es ist ganz toll hier", meinte beispielsweise Steinsfurts Ortsvorsteher Rüdiger Pyck, während er gerade Schlüsselanhänger, Taschen und Sitzkissen betrachtete, die Mitarbeitende des inklusiven Upcycling-Projekts "Blauherz" aus Weinheim aus ausgedienter Arbeitskleidung der Sinsheimer Carl-Orff-Schule hergestellt hatten.

Nicht nur auf diese Weise wurde gezeigt, wie im AVR-Umfeld Ressourcenschutz betrieben wird. Und auch die Bevölkerung der Region stellte durch die hohen Besucherzahlen klar, dass ihr – zumindest das Thema – Abfallentsorgung alles andere als stinkt.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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