Sulzfeld

Wasser- und Abwassergebühren steigen deutlich

Die Gebühr für Regenwasser wurde mehr als verdoppelt. Der Hauptgrund dafür seien die Investitionen in den Hochwasserschutz.

21.10.2023 UPDATE: 22.10.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 11 Sekunden
Das Regenrückhaltebecken ist Teil des Hochwasserschutzes. Die Investition wird über die Niederschlagswassergebühr refinanziert. Foto: gr

Sulzfeld. (gr) Alles wird teurer, die Inflation belastet die Menschen mit immer neuen Preissteigerungen. Und nun sollen auch noch die Gebühren für Wasser und Abwasser steigen. Die Sulzfelder Gemeinderäte waren alles andere als begeistert, als sie über eine Erhöhung der Gebühren zu beraten hatten. Besonders die Gebühr für das Niederschlagswasser, die mehr als verdoppelt werden soll – beim Abwasser ist eine Steigerung um 14 Prozent vorgesehen –, löste Unmut bei den Gemeinderäten aus.

Bürgermeisterstellvertreter Ulrich Fischer, der die Sitzung leitete, konnte den Ärger verstehen, verwies aber auf die Pflicht zur kostendeckenden Gebührenkalkulation. "Die Zahlen sind plausibel dargestellt, und wir sind verpflichtet, eine volle Kostendeckung zu erzielen." Kämmerer Rainer Zimmermann pflichtete ihm bei: "Die Gemeinde könnte zwar auf einen Ausgleich der Unterdeckung verzichten, aber dann bezahlen alle Steuerzahler das Defizit."

Dass gerade die Gebühr für das Niederschlagswasser so stark steigt, begründete Zimmermann mit den hohen Investitionen in den Hochwasserschutz, die in den vergangenen Jahren getätigt wurden. "Diese Kosten laufen nun über die Abschreibungen in die Kalkulation."

Stefan Kasteel von der Kommunalberatung Allevo, die die Gemeinde bei der Gebührenkalkulation unterstützt, erläuterte detailliert das Zahlenwerk. Unter anderem fallen Kosten für Kanalunterhalt, Reparaturen, Betrieb der Kläranlage und Personal an. Für 2024 sind hierfür circa 580.000 Euro Kosten kalkuliert und für 2025 etwa 620.000 Euro. Für das Niederschlagswasser sind 360.000 Euro vorgesehen und im Folgejahr 405.000 Euro.

"Die letzte Gebührenkalkulation liegt neun Jahre zurück. Inzwischen sind hohe Investitionen getätigt worden und Kostensteigerungen angefallen", begründete Kasteel den deutlichen Gebührensprung. "Durch die Kalkulation für zwei Jahre bleiben die Gebühren für 2025 stabil."

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Am Ende setzte sich bei den Gemeinderäten die Erkenntnis durch, dass die anfallenden Kosten verursachergerecht umgelegt werden müssen. Der Erhöhung der Abwasser- und Niederschlagsgebühr wurde mehrheitlich zugestimmt. Die Erhöhung der Wassergebühr, die mit plus sechs Prozent moderat ausfällt, wurde einstimmig beschlossen.

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