Zur Kerwe in Waldangelloch gab’s Kaiserwetter
Vier Tage volles Programm rund um die Eugen-Hagmaier-Halle. 22 Fußgruppen sowie Wagen waren beim Umzug dabei.

Von Christopher Benz
Sinsheim-Waldangelloch. Schattige Plätze und kühle Getränke waren am Sonntagnachmittag in Waldangelloch besonders beliebt und gesucht – und sie wurden auch gefunden. Das Kaiserwetter zur Kerwe bescherte den Gästen und Vereinen sowie Gruppen des großen Umzugs beste Laune.
Der Festplatz vor der Eugen-Hagmaier-Halle quoll nahezu über vor Leuten, die das gesellige Beisammensein nach dem Umzug genossen. Der weit über die Ortsgrenzen des Stadtteils hinaus bekannte Kerweumzug bestand aus 22 Fußgruppen sowie Wagen und schlängelte sich weit über eine Stunde durchs Dorf.
Unter dem Motto "Angelloch – es war einmal" rückte die Vergangenheit in den Mittelpunkt. Die Teilnehmenden bewiesen wieder viel Kreativität: Von den Märchenhelden der Grundschulkinder über Neandertaler bis zu feinen Damen und Herren aus dem alten Rom war vieles vertreten. Noch vor den Grundschulkindern durften die ganz Kleinen aus dem Kindergarten vorneweg laufen und auf der Strecke durch das Dorf ihren Familien und Freunden zuwinken.
Nachdem im vergangenen Jahr die Kerwe zum ersten Mal nach Corona im gewohnten Umfang, aber bei ungefähr 20 Grad Celsius weniger stattgefunden hatte, spielte diesen Spätsommer das Wetter ganz besonders mit. Die örtlichen Vereine, aber auch Gäste aus benachbarten Orten, hatten sich bei der Gestaltung ihrer Wagen viel Mühe gegeben. Aus Dühren fuhren die Dreschfreunde mit ihren Traktoren mit, und im Anschluss gab der Musikverein Angelbachtal ein paar seiner Stücke zum Besten.
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Die Waldangellocher Kerwe ist aber weit mehr als "nur" ihr Umzug am Sonntagnachmittag. Von Freitag bis Montag gab es reichlich Angebote – von der Kerweparty der TSV-Jugend, die bereits zum elften Mal stattfand, bis zur Schlumpelverbrennung samt Abschlussrede am Montagabend. Neben dieser steuerte die längst eingespielte Kerweredaktion um Anneliese Hesse, Marie-Luise Egly sowie Lisa Schramm die launige Eröffnungsrede am Samstag während des Fassanstichs bei.
Am Sonntagmorgen begleitete eine gut gefüllte Eugen-Hagmaier-Halle den ökumenischen Gottesdienst, der den Auftakt zum ereignisreichsten Kerwetag darstellte. "Für unsere kleinen Besucher gab es dieses Jahr auch wieder ein Fahrgeschäft, sonntags zusätzlich mit Kinderschminken und Kinderflohmarkt", sagte Ortsvorsteher Edgar Bucher.
Auf dem zum Festplatz umfunktionierten Hallenparkplatz standen die Zelte verschiedener Vereine wie des Volleyballclubs und des Turn- und Sportvereins. Ein Bierwagen und weitere Stände inklusiv Tischtennisbar rundeten das Angebot ab.
Die Eugen-Hagmaier-Halle diente neben dem TSV-Kerwerock als Disco des Motorradclubs, der traditionell für die Stimmung am Samstagabend zuständig war und ist. Kinki-DJ Timooe legte auf und sorgte für eine lange Partynacht.
An der Tischtennisbar gab es traditionell am Sonntagabend Livemusik. Die Band "ZapeDuster" mit "Alex & Gonzo" lud Gäste zum Mitsingen und Tanzen ein. Die beiden Stimmungskanonen durften sich über ein begeisterungsfähiges Publikum freuen. Es wurde, man darf es vermuten, wieder sehr spät.
Zu einer richtigen Kerwe darf ein Kerwemontag mit Haxen- und Weißwurstessen beim TSV Waldangelloch natürlich nicht fehlen. Ab 11 Uhr startete das zünftige Mittagessen im TSV-Festzelt, später veranstaltete der Verein sein längst etabliertes Boccia-Turnier, bei dem es neben der Ehre immer auch ein paar schöne Gewinne gibt.