Umbau der Mühlbacher Straße wird "enge Kiste"
Drei Monate Vollsperrung für Kreisverkehr- und Brückenbau - Zweites Rondell muss noch warten

Fast jetzt schon wie im Kreisverkehr: Der Verkehrsfluss an den Abzweigungen Frauenbrunner Straße/Postweg soll durch den Bau eines weiteren Rondells in der Mühlbacher Straße verbessert werden. Der Beschluss dazu fällt voraussichtlich erst nach der Sommerpause. Foto: Guzy
Eppingen. (guz) Der Umbau und die Neugestaltung der Mühlbacher Straße wird den Einwohnern der Kernstadt und den Kunden des neuen Edeka-Marktes einiges abverlangen. Alleine für die Sanierung und Verbreiterung der dortigen Brücke über die Elsenz wird eine dreimonatige Vollsperrung nötig - und der neue Supermarkt öffnet just in der Zeit, in der die Straße davor komplett dicht ist. "Das gibt ’ne enge Kiste", schätzt Oberbürgermeister Klaus Holaschke.
Dass Straße und Brücke ertüchtigt und durch den Einbau eines Rondells der Verkehr besser fließen muss, ist unstrittig. Schon der jetzige, kleinere Edeka-Markt, zieht reichlich Kunden an. Hinzu kommen Besucher, die Richtung Innenstadt fahren, wo Anfang 2018 auch das neue Parkhaus in Betrieb gehen soll. Spätestens wenn der jetzige Edeka zum Fachmarktzentrum umgebaut ist, wird die Mühlbacher Straße in ihrer aktuellen Form den Verkehrsstrom nicht mehr ohne regelmäßige Staus bewältigen. Bereits vor 15 Jahren hatten das Planungsbüro Tölz eine Ertüchtigung der Strecke und ihrer Zufahrten und der Technische Ausschuss daraufhin den Bau zweier Kreisverkehre empfohlen. Umgesetzt wurde allerdings nichts.
Durch den Bau des neuen Edeka-Centers und des Parkhauses sowie dem weiteren Feilen an einem Entwicklungskonzept für die Innenstadt sind die Planungen für einen Kreisverkehr in Höhe der Abzweigungen Postweg/Elsenzstraße nun aber konkret geworden. In seiner jüngsten Sitzung debattierte der Gemeinderat nun über ein weiteres Rondell an der Abzweigung Frauenbrunnerstraße/Bachweg. Die einhellige Meinung im Gremium ist, diesen Kreisverkehr gleich mitzubauen und dafür die höheren Kosten und eine etwa vier bis sechs Wochen längere Sperrung in Kauf zu nehmen.
Die sofortige Umsetzung scheitert allerdings bislang an den Rahmenbedingungen. Dieser Kreisverkehr wird zwar - wie der erste Kreisel, die Brücke und die Umgestaltung der Mühlbacher Straße bis zur Bahnlinie - vom Land ebenfalls finanziell gefördert. Doch eine schriftliche Zusage liegt im Rathaus noch nicht vor - "und erst dann können wir ausschreiben", verdeutlichte Bürgermeister Peter Thalmann. Außerdem müsste dann auch die mittelfristige Finanzplanung der Stadt korrigiert werden.
Die Verwaltung schlug daher vor, den Finanzzwischenbericht zur Jahresmitte abzuwarten und den zweiten Kreisverkehr dann nach der Sommerpause zu beschließen. Da die Bauarbeiten an Brücke und Elsenzstraße/Postweg-Kreisverkehr ohnehin voraussichtlich erst im August beginnen, könne der Auftrag dann noch um den dritten Bauabschnitt erweitert werden.
Die Verwaltungsspitze macht keinen Hehl daraus, dass auch sie den zweiten Kreisel am liebsten in einem Rutsch miterledigen würde. "Wir werden 2019 und 2020 anderes zu bauen haben als die Frauenbrunner Straße", warf Bürgermeister Thalmann einen Blick auf die in vier Jahren beginnende Gartenschau und die damit einhergehende Bau- und Planungsbelastungen voraus.
Dass die Ausschreibung für die beiden ersten Abschnitte erst jetzt erfolgt und die Arbeiten mit der Eröffnung des Supermarktes kollidieren, sei auch den spät eingetroffenen Förderbescheiden des Landes geschuldet, betonte OB Holaschke und lobte Thalmann, der mehrfach selbst beim Regierungspräsidium in Stuttgart vorstellig geworden sei, um die Angelegenheit voranzutreiben. "Ich weiß nicht, wo wir sonst heute stünden." Am späten Baubeginn ist allerdings nichts mehr zu deuteln.



