Vesalius-Klinik in Bad Rappenau putzt sich heraus
Luxus soll auch internationale Patienten bringen - Vesalius-Klinik investiert 600.000 Euro für Zimmer, Lounges und Restaurants

Eine klimatisierte Lounge mit Gartenblick gehört zu den zahlreichen neuen Premiumangeboten für Patienten der Vesalius-Klinik. Foto: Endres
Bad Rappenau. (end) Der Fußboden ist mit dunkelbraunem Parkett belegt, die Nische mit Holzvertäfelung zwischen Bett Anrichte fügt sich mit den Intarsien Arbeiten harmonisch in das Gesamtbild ein. Es ist aber nicht ein Premiumzimmer eines gehobenen Hotels, sondern der Rückzugsbereich für Patienten in der Vesalius-Klinik. 16 Zimmer des ehemaligen Antoniusstifts bieten Ambiente und Komfort der Luxusklasse, weitere Zimmer sollen folgen und damit ein neues Patientenklientel erreichen.
Privatgäste, Selbstzahler und betuchte Patienten sollen sich hier wohl fühlen und mit einem rund-um-Service gesund werden, "dafür haben wir viel Geld in die Hand genommen", erklärt Christian Fenzel, kaufmännischer Leiter der Vesalius Klinik. Rund 600 000 Euro hat die zum Median-Konzern gehörende Klinik hier am Standort Bad Rappenau investiert.
Doch mit den Luxuszimmern, Lounge, oder eigenem Speiseraum ist es nicht allein getan: Mohamed Cherif (29) ist Concierge und kümmert sich künftig um die Wünsche der exklusiven Patienten. Der gebürtige Tunesier beherrscht neben Deutsch auch englisch, französisch und - ganz wichtig für die neue Zielgruppe - auch arabisch: Die Vesalius-Klinik will mit dem Luxusangebot vor allem Patienten aus dem arabischen Raum ansprechen, aktuell macht die Vesalius Klinik in Kuwait und Saudi Arabien Werbung für Kuren und Gesundwerden in Bad Rappenau. Da ist es selbstverständlich, dass in den Luxuszimmern auch arabische Fernsehsender via Satellit zu empfangen sind und dass ein Gebetsraum zur Verfügung steht, "wir sehen hier für unser Reha-Angebot eine große Chance, uns weiter bei diesem zahlungskräftigen Klientel zu positionieren", erklärt Christian Fenzel.
Schwerpunkte des Behandlungsangebots der Vesalius-Klinik sind Orthopädie und Psychosomatik, "hier haben wir unsere Position weiter gestärkt und ausgebaut", sagt der kaufmännische Leiter.
Zugute kam die Schließung des Antoniusstifts, das unmittelbar mit der Reha-Klinik baulich verbunden ist. Darüber hinaus wurde das Antoniusstift von der gleichen Klinikgesellschaft betrieben. "Wir haben uns den Umstand zunutze gemacht, dass die vorhandenen Räume bereits wie ein Hotel aufgebaut waren.
Was für den Heimbetrieb schwierig war, kam uns hier entgegen". Zu den bislang 16 Premiumzimmern sollen in nächster Zeit 14 weitere hinzukommen. Doch allein mit Privatversicherten und Selbstzahlern kann die Klinik mit ihren insgesamt 263 Betten nicht rentabel arbeiten, "der Patientenmix und unsere medizinische Qualität sind unsere Stärke", erklärt Christian Fenzel weiter.
Denn die Patienten werden nach wie vor über die Rentenversicherung und die Krankenkassen geschickt, die Auslastung des renommierten Hauses liegt im Schnitt bei über 90 Prozent. Auch deshalb musste das medizinische Fachpersonal aufgestockt werden, "wir achten auch hier auf eine Patientenversorgung in Premiumqualität", meint der kaufmännische Leiter.
Der Concierge Mohamed Cherif kümmert sich um die Wünsche der (Premium-)Patienten - die Wohlfühlatmosphäre eines Hotels ist ausdrücklich beabsichtigt. Zu den Annehmlichkeiten vor Ort mit Lektüre in jeweiliger Landessprache, WLan etc. zählt auch ein Fahrdienst, "auf Wunsch werden Patienten selbst vom Flughafen abgeholt und nach Bad Rappenau chauffiert", ergänzt der 29-Jährige. Und sollte während der Reha in der Kurstadt ein Familienpartner ein paar Tage zu Besuch kommen wollen, kann für die großzügigen Zimmer ein Beistellbett hinzugebucht werden - Vollpension inklusive.