Sinsheimer "alla hopp!"-Anlage begeistert die Massen bei der Einwehung
"Eine kleine Landesgartenschau" - Stadt will Imbisstand einrichten

Eine unebene Laufbahn aus blauem Tartan gehört zu den Besonderheiten. Foto: Kegel
Sinsheim. (tk) "Das Leben in der Stadt verändert sich", sagte Moderator Felix Gaudo gestern bei der Eröffnung der "alla hopp!-Anlage" als Erfahrungswert der anderen bislang acht Standorte. Rund 2000 Besucher ließen den Postgarten wie ein gigantisches Wimmelbild wirken.
Hintergrund
Sinsheim. Die "alla-hopp!"-Anlage im Postgarten an der Elsenz wurde gestern Nachmittag im Beisein des Sponsors Dietmar Hopp feierlich ihrer Bestimmung übergeben (s. Bericht). Am Rande der Feierlichkeiten beantwortete OB Jörg Albrecht die Fragen der RNZ.
Herr
Sinsheim. Die "alla-hopp!"-Anlage im Postgarten an der Elsenz wurde gestern Nachmittag im Beisein des Sponsors Dietmar Hopp feierlich ihrer Bestimmung übergeben (s. Bericht). Am Rande der Feierlichkeiten beantwortete OB Jörg Albrecht die Fragen der RNZ.
Herr Albrecht, die Anlage ist fertig. Wie gefällt sie Ihnen?
Das ist superklasse. Anfangs konnte ich mir den Park nur grob vorstellen. Doch jetzt übertrifft er alle meine Erwartungen. Das ist mehr noch als super.
Was ist denn Ihre Lieblingsstation in der Anlage?
Das ist eindeutig die Trommel, auf der man laufen muss, um sie zu bewegen, damit sie Wasser in den kleinen Gebirgsbach pumpt, der dann in die Elsenz läuft.
Es gibt immer wieder Befürchtungen wegen Vandalismus. Wie soll der Park davor geschützt werden – eventuell mit einem Zaun?
Mit einem Zaun auf gar keinen Fall. Die Anlage soll offen und gut einsehbar sein. Das hilft besser als ein Zaun. Außerdem glaube ich, dass die Akzeptanz der Anlage so hoch ist, dass da nichts passiert. Man hat Respekt vor einer so tollen Einrichtung. Außerdem wollen wir den städtischen Vollzugsdienst verstärkt einsetzen. Auch Mitarbeiter des Bauhofs sollen eventuelle Schäden gleich wieder beheben, um zu zeigen, dass wir Vandalen nicht nachgeben.
Herr Hopp hat sich in Sinsheim erneut stark engagiert. Was würde Sinsheim ohne den großen Mäzen machen?
Wir würden derzeit ganz alt aussehen. Wir hätten uns so eine tolle Anlage nicht leisten können. Und einiges andere auch nicht. Vor dieser großzügigen Unterstützung kann man sich nur in Dankbarkeit verneigen.
Erstmals war hautnah zu erleben, welches Potenzial in den rund 20 Stationen des Bewegungs- und Begegnungsparks steckt: Da sind aufwendige Tret- und Wasserkurbeln, Hangelgärten und Rutschen, Trampoline und eine Tartanbahn in einer spektakulären, dabei grünen Geländemodellierung; versteckte Eckchen laden ein zum Picknick. Am Elsenzufer kommt fast schon Strandfeeling auf. Alles robust und alles vom Feinsten.
Nun will die Stadt noch einen Kiosk für Snacks installieren, verriet Baudezernent Tobias Schutz der RNZ am Rand der Eröffnung. Ein namhafter Betreiber solle dafür verantwortlich zeichnen, ein Name wurde noch nicht genannt.
Im Grünflächenamt wurde Personal aufgestockt, eine Stelle geschaffen, um Geräte und Park in Schuss zu halten und "mehrmals am Tag zu kontrollieren".
Auch der Vollzugsdienst des Ordnungsamts soll öfter seine Runden auf den mit Epoxidharz und Feinsplitt belegten Wegen drehen. Vandalismus, eine Hauptsorge vieler Sinsheimer, soll der Boden erst gar nicht bereitet werden.
Bei den Anlagen in Schwetzingen und Schwarzach seien Zerstörungen - auch dank der Besucherfrequent - kein Problem.
Langer Applaus und Dankesworte für Mäzen Dietmar Hopp. Es kam zu einer Szene, die vielen ans Herz ging: Die 90-jährige Ellen Fuhrmann - Vorsitzende des Heimbeirats im benachbarten Seniorenheim Katharinenstift dichtete: "Welches Glück für diese Stadt, die einen solchen Gönner hat."
Heimbewohner überreichten einen Rosenbusch mit lustigen Sprüchen in Dialekt, bezogen auf Hopps Heimatverbundenheit.
Die Nähe zu Senioren- und Jugendeinrichtungen ist wesentlicher Baustein der "alla hopp!"-Anlagen.
Hopp sprach über die Gesundheitswirkung von Sport und Sozialkontakten. Glücksgefühle wirkten Altersdepression und Demenz entgegen: "Man hat mehr von den Enkeln, weil man sie länger erleben und verstehen kann."
Auf Hopps ersten offiziellen Auftritt in Sinsheim als dessen Ehrenbürger wies Oberbürgermeister Jörg Albrecht hin.
"Eine kleine Landegartenschau" sei geglückt, so Albrecht, "kongenial verbunden mit dem Hochwasserschutzkonzept der Elsenz.
Gemeinsam mit Landrat Stefan Dallinger wurde eine Linde an Dietmar Hopp übergeben. Das Bäumchen wächst künftig am Eingang zum Postgarten heran.
Landrat Dallingers Bonmot der Einweihung: "Gut, besser, Sinsheim. Gut, besser, ,alla hopp‘. Gut, besser, Dietmar Hopp." Das Fest geht übers Wochenende weiter.



