Sinsheim bekommt im Wiesental einen modernen Sportpark für "null Euro"
Die Dietmar-Hopp-Stiftung zahlt die Kompletterneuerung im Wiesental - Das Projekt soll die Vereinsarbeit und den Breitensport stärken

Der Gebäudekomplex mit der Stadiongaststätte bleibt, wie er ist, aber ansonsten werden die Sportanlagen im Wiesental total umgestaltet. Fotos: Keller
Sinsheim. (kel) Aus der Ansammlung von Sportanlagen im Wiesental wird ein Sportpark. Und zwar einer, der Fußballern und Leichtathleten optimale Bedingungen bieten soll. Möglich machen es sechs Millionen Euro aus der Dietmar-Hopp-Stiftung. "Null Euro", so Oberbürgermeister Jörg Albrecht, kostet die Stadtkasse das Projekt. Die Kommune bekommt den Sportpark just zum 76. Geburtstag des Mäzens in der kommenden Woche praktisch geschenkt.
Das Bild, das derzeit die vier Sportplätze mit teilweise maroden Leichtathletikanlagen und als Umkleiden genutztem Container abgeben, wird sich deutlich verändern. Die Sportplätze werden in zwei Bauabschnitten komplett neu angelegt und teilweise vergrößert, drei davon bekommen Kunstrasen. Das Helmut-Gmelin-Stadion wird mit einer LED-Flutlichtanlage, Kunststoffbahn, Beregnungsanlage, neuer Sprung- und Kugelstoßanlage ausgestattet. Der östlich gelegene Sportplatz 4 bekommt eine Hammerwurfanlage, außerdem weicht das Containerkonstrukt einem Funktionsgebäude mit Umkleide, Aufenthalts- und Physioraum. Dazu werden die Parkplätze neu geordnet und ausgebaut. Architekt Thomas Vorfelder (Walldorf) und Landschaftsplaner Michael Epple (Talheim) wollen möglichst gleich nach dem Fohlenmarkt mit den Umgestaltungen beginnen. In einem ersten Abschnitt ist das Areal diesseits der Tennisanlage an der Reihe, die Sportplätze 3 und 4 folgen im kommenden Jahr, so der Zeitplan.
Oberbürgermeister Jörg Albrecht war in einem gestrigen Pressegespräch, in dem das Vorhaben präsentiert wurde, begeistert: "Nie und nimmer hätte die Stadt das in dieser Form durchführen können", dankte er Dietmar Hopp, der einmal mehr "seine große Verbundenheit mit seiner Heimatstadt" gezeigt habe. Es sei für die Kommune ein Privileg, demnächst derart moderne Sportstätten, dazu noch in zentraler Lage, vorweisen zu können. Albrecht wie auch Hendrik Westerberg von der Dietmar-Hopp-Stiftung und Peter Hofmann, Präsident der TSG Hoffenheim, unterstrichen, dass die Sportstätten vor allem die Breiten- und Jugendarbeit der Vereine stärken sollen. Mit Blick auf die gerade in der Nähe entstehende Alla-hopp-Anlage machte Westerberg eine "hervorragende bewegungsfördernde Infrastruktur" in diesem Teil des Stadtgebiets aus. Laut Peter Hofmann ist die Hopp-Spende nicht zuletzt Ausdruck des Respekts und der Anerkennung für die ehrenamtlichen Helfer in den Vereinen. Derzeit werden die Plätze vom SV Sinsheim, Türk Gücü, TV Sinsheim, TSV Weiler, den Jugendabteilungen der TSG 1899 Hoffenheim sowie von Schulen genutzt. Da die Aufrüstung mehr Wetterunabhängigkeit mit sich bringt, könnten die Plätze künftig häufiger und intensiver in Anspruch genommen werden. Nach einer Aufwertung könnte die Anlage mit "allgemeingültigen sportlichen Standards" außerdem bei größeren regionalen oder gar überregionalen Wettkämpfen zum Einsatz kommen. Allerdings ist dies nicht vorrangiges Ziel der Runderneuerung und Sache der Vereine, so wurde erklärt.



