Sinsheim bekommt ein neues Hospiz
Nach rundem Tisch im Rathaus sind die ersten Weichen bereits gestellt - Standort Krankenhausgelände auf dem Prüfstand

Sinsheim. (gsch) Für die Errichtung eines stationären Hospizes mit acht Betten in der Großen Kreisstadt Sinsheim sind jetzt die Weichen gestellt worden. In einem ersten Gespräch im Rathaus sicherte Oberbürgermeister Jörg Albrecht gegenüber der Vorsitzenden des Vereins Kraichgau-Hospiz, Gertrud Schreiter, dem Projekt seine volle Unterstützung zu.
Bei einer anschließenden Zusammenkunft mit dem Sinsheimer Regionalleiter des Gesundheitszentrums Rhein-Neckar (GRN) Martin Hildenbrand, GRN-Aufsichtsrat Friedhelm Zoller (Sinsheim-Rohrbach), Gertrud Schreiter und Sonja Hansal vom Kraichgau-Hospiz, Dr. Damaris Köhler von der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) und Dr. Heinrich Schreiter von der Initiative Palliativ-Versorgung Sinsheim ging es hauptsächlich um die Standortfrage eines zukünftigen Hospizes auf dem Gelände der GRN-Klinik. Die Möglichkeiten werden derzeit geprüft.
"So ein Projekt können wir mit unserem Hospizverein nicht alleine schultern", gab Gertrud Schreiter zu bedenken. Deshalb wolle man eng mit der SAPV-Gruppe und der Initiative Palliativ-Versorgung zusammenarbeiten. "Wir werden sehr viel Geld brauchen", so Schreiter weiter. Deshalb gehe es im nächsten Schritt um die Ermittlung der Investitionskosten. "Und dann hoffen wir auf Sponsoren, die die Verwirklichung dieses ehrgeizigen Projektes realisieren."
Viel Arbeit liege vor den Aktiven, "aber den Oberbürgermeister auf unserer Seite zu wissen, gibt uns Mut und Zuversicht, unser Ziel zu erreichen". Wichtige Resourcen sind laut Schreiter bereits aus den zehn Jahren Hospizarbeit, die in der Vergangenheit geleistet wurden, vorhanden.
"Wir haben den Verein, wir haben den Stamm ehrenamtlicher Sterbebegleiter, und wir haben die feste Überzeugung auf einem guten Weg zu sein, um die letzte Lücke im sozialen Versorgungsnetz Sinsheim zu schließen."
Das Adersbacher Hospiz sei nicht mehr zeitgemäß gewesen, aber die ersatzlose Schließung sei keine Lösung. Die ehrenamtliche tätigen Vereinsmitglieder werden zur Zeit in der häuslichen Begleitung der schwer kranker Menschen und deren Familien eingesetzt. "Aber auch ein stationäres Hospiz braucht das ehrenamtliche Engagement", betonte Gertrud Schreiter. Deshalb arbeite der Verein weiter an der Gewinnung von Mitarbeitern, die sich einer sozialen Aufgabe widmen möchten.
Derzeit laufen Vorbereitungen für einen weiteren Sterbebegleiter-Kurs, zu dem Anmeldungen noch möglich sind. Im Spätherbst plant der Hospizverein unter Mitwirkung von SAPV und Palliativinitiative eine Veranstaltung zum Thema "Soziales Netz in Sinsheim". Hier soll es vor allem darum gehen, die sozialen Dienste und ihre Tätigkeitsfelder darzustellen und gegeneinander abzugrenzen. Der genaue Termin steht noch nicht fest.



