Schnellere Zubringer auf die Datenautobahn gesucht
Epfenbach. Gemeinde sucht mit einer Beratungsfirma nach Möglichkeiten, die Internetanbindung aufzurüsten - Fragebogen soll Bedarf ermitteln

Epfenbach. Wie kommt das Dorf ans schnelle Netz? Dies ist die Frage, die man sich in der Gemeinde derzeit wieder ganz akut stellt. Ein Fragebogen, der allen Haushalten und Firmen zuging, soll jetzt den Bedarf ermitteln. Ins Rollen gebracht hat die Suche nach Wegen, die zur zeitgemäßen Internetanbindung mit ausreichend Datengeschwindigkeit führen, die Breitbandberatung Baden-Württemberg - ein Unternehmen, das sich auf die Breitbanderschließung im ländlichen Raum spezialisiert hat.
Ob leitungsgebunden oder per Funk über das Telekommunikationsnetz - mit der Beratungsfirma will die Gemeinde herausfinden, was geht. Denn es gibt ein Förderprogramm vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Demnach sollen bis Ende 2013 die restlichen weißen Flecken geschlossen sein. Das sind Bereiche, in denen die Übertragungsrate langsamer als zwei MBit pro Sekunde ist.
Die Landesregierung fördert den Aufbau von Hoch- und Höchstleistungsnetzen. Für 2012 stellte sie 11,7 Millionen Euro bereit, um die Kommunen bei der Finanzierung zu unterstützen.
Das Beratungsunternehmen, das jetzt in Epfenbach den Fragebogen verschickte, will nun zunächst den Bestand erheben und ermitteln, ob eine bessere Anbindung überhaupt so dringend gewollt ist. "Wir nehmen die Gemeinden an die Hand und führen sie durch das Förderprogramm durch", teilte der zuständige Berater Michael Gieser mit.
Mindestens 25 Haushalte müssen die neue Technik wollen, damit das Unternehmen weiter aktiv werden kann. "Die Bedarfserhebung ist einer der ersten Schritte", so Michael Gieser. Und falls Bedarf besteht, solle es im nächsten Jahr zur Ausschreibung eines Vorhabens nach dem Motto "Anbindung ans schnelle Internet" kommen.
Ans Glasfasernetz könne Epfenbach wohl nicht anknüpfen, meint Gieser. Der direkteste Weg, nach Waibstadt, liege immerhin sieben Kilometer weit weg. Der Ausbau über diese Entfernung sei zu teuer, meint Gieser.
Während die Gemeinde also nach Lösungen sucht, die virtuelle Datenübertragung im Dorf endlich fit zu machen, wartet sie gleichzeitig, dass die Telekom ihr Versprechen einlöst. Denn eigentlich hätte längst die versprochene LTE-Lösung mittels des Mobilfunkmasten auf dem Rathaus greifen sollen.
Der "Deal" war gewesen: Die Gemeinde stellt ihr öffentliches Dach für den Masten zur Verfügung und bekommt im Gegenzug damit auch die Aufrüstung mit dem UMTS-Nachfolger geliefert, genannt "Long Term Evolution", womit bis zu 300 Megabit pro Sekunde versprochen werden.
Doch bislang ist in dieser Hinsicht nichts geschehen. Von "einem Jahr Verspätung" spricht Bürgermeister Joachim Bösenecker und ist, was die Beziehung zur Telekom betrifft, daher etwas verschnupft. Die Zusammenarbeit mit dem EDV Dienstleister "Breitbandversorgung Baden-Württemberg" soll nun Licht ins Dunkel bringen, oder vielleicht sogar den weißen Fleck Epfenbach zum Verschwinden bringen. "Ich habe ein bisschen Hoffnung, dass sich was tut", so Bösenecker.



