"Kümmerer" für die Eppinger Gartenschau gefunden
Die Fachwerkstadt plant das nächste Großprojekt und holt sich dafür Profis ins Boot. Der Rahmenplan soll bis Ende 2014 stehen.

Eppingen. Die Stadt richtet die Gartenschau 2021 aus und will hierzu einen grünen Bogen um die historische Altstadt bis hinein in die Stadtteile spannen. Jetzt sollen die Pläne für das Vorhaben, das auf einer Gesamtfläche von rund elf Hektar verwirklicht werden soll, in die Detailplanung gehen. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung bei einer Enthaltung einstimmig das Büro Stötzer Landschaftsarchitekten aus Freiburg mit der Vorbereitung und Abwicklung beauftragt. Damit hat die Stadt nun ein "Kümmerbüro" gefunden, das jetzt rechtzeitig die Weichen für das Großvorhaben stellen soll.
Vor der Abstimmung legte Martin Richter, Geschäftsführer der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen mbH - bwgrün.de, den Gemeinderäten noch einmal dar, welche Vorteile eine Gartenschau für eine Kommune im Allgemeinen mit sich bringt. Dabei lenkte er den Blick auch auf den direkten Nachbarn Bad Rappenau. "Da wurde Unglaubliches bewegt - baulich, aber auch in den Köpfen der Menschen", bilanzierte Richter, der generell eine "neue Lust aufs Grün" in der Bevölkerung sieht.
Gartenschauen seien für die Kommune letztlich auch ein stadtentwicklungstechnisches Instrument, bei dem allerdings alle Kräfte auf einen Zeitpunkt konzentriert werden müssten. Die Stadt sei dabei mit Leitinvestitionen gefordert - eine Größenordnung wurde noch nicht genannt -, profitiere dann allerdings auch von der Aufwertung der Stadt vor allem im Bereich Tourismus, aber auch als Wirtschaftsstandort. Zudem könne eine gelebte Bürgerbeteiligung in diesem Zuge auch den Zusammenhalt des Gemeinwesens stärken, betonte Richter.
Die Gesellschaft bwgrün.de berät seit mehr als 30 Jahren Kommunen, die in Baden-Württemberg eine Landesgartenschau oder ein Grünprojekt organisieren. Bei Landesgartenschauen tritt bwgrün.de als Mitveranstalter auf, stellt unter anderem Projektleiter und Geschäftsführer und bildet, so Richter, "ein Team mit dem Veranstalter".
Um die Planungsleistung hatte sich neben dem Büro Stötzer auch das ebenfalls in Freiburg beheimatete Büro ARGE Pit Müller, das auch den Kurpark bei der Gartenschau 2008 in Bad Rappenau gestaltet und dafür einen 1. Preis erhalten hat. Ohnehin hatte die ARGE Pit Müller etliche hervorragende Referenzen vorzuweisen. Bei der Honorarabrechnung und der Präsenz vor Ort in Bad Rappenau war es allerdings zu Konflikten mit der Stadt gekommen.
Das jetzt beauftragte Büro Stötzer hat hingegen bislang überwiegend Machbarkeitsstudien für Gartenschauen erarbeitet, die meist auch dazu geführt hat, dass die beauftragende Kommune den Zuschlag für die Ausrichtung bekommen hat - unter anderem war Stötzer auch bei der Buga-Planung in Heilbronn mit dabei. Außerdem hatte das Büro bei der persönlichen Vorstellung der beiden Bewerber Ende September im Gemeinderat gepunktet: Die damalige Präsentation wurde von der Mehrheit des Gremiums als konkreter und stärker auf das Wesentliche beschränkt empfunden.
Geschäftsführerin Gisela Stötzer umriss in der jetzigen Sitzung dann auch gleich ihre Vorstellung von den nächsten Schritten: Im ersten Halbjahr 2014 sollten ihrer Ansicht nach die ersten Schritte getan werden. Ende des Jahres sollte ein Rahmenplan stehen, auch um sich rechtzeitig um verschiedene Fördermittel kümmern zu können.



