Kinderbetreuung ist für Neckarbischofsheim eine ständige Herausforderung
Auf Kante genäht: Würden nicht 14 Kinder in auswärtigen Einrichtungen untergebracht, könnte man den gesetzlichen Verpflichtungen bei der Kinderbetreuung nicht nachkommen

Ende gut, alles gut? Gestern bezogen 17 Kinder ihr neues Domizil in der Untergimperner Rathausstraße. Fotos: Keller
Neckarbischofsheim. (kel) Das bevorstehende Ende der Kleinkindbetreuung in der "Villa Kunterbunt" des Pädagogiums und die zunehmende Zahl an Flüchtlingskindern stellt die kommunale Bedarfsplanung für die Kindergartenplätze auf die Probe. Würden derzeit nicht 14 Kinder von ihren Eltern in auswärtigen Einrichtungen untergebracht, könnte die Stadt wohl kaum ihren gesetzlichen Verpflichtungen bei der Kinderbetreuung nachkommen. "Wir sind voll", beschrieb Bürgermeisterin Tanja Grether jetzt im Gemeinderat die Situation.
Dass just gestern der neue Kindergarten in Untergimpern seinen Betrieb aufnahm, kommt gerade recht. 17 Kinder wechselten in ein freundlich-buntes Umfeld. "Sehr glücklich" war Kindergartenleiterin Petra Sieß - hatte man sich doch vier Jahre lang nach dem Abbruch des einsturzgefährdeten Domizils am Krebsbach mit verschiedenen Provisorien und einer immer wieder verzögerten Bauausführung herumschlagen müssen. Im millionenteuren Neubau können bis zu 25 Kinder in zwei Gruppen aufgenommen werden. Und in wenigen Monaten, so rechnete man im Rathaus hoch, wird der Kindergarten im Stadtteil dann auch schon komplett belegt sein. Richtig Luft verschaffen bei der Kinderbetreuung wird wohl erst der geplante neue Kindergarten auf dem früheren Stadthallen-Areal, der dann allein fünf Gruppen für die über Dreijährigen aufbieten soll. Aber noch steht in den Sternen, wann das Großprojekt umgesetzt werden kann. Die Bürgermeisterin macht dies vor allem von der zu erwartenden Förderung abhängig. In diesem Jahr, so hofft Tanja Grether, könnte die Baugenehmigung eingehen, im Jahr darauf eventuell Baubeginn sein - wenn es gut läuft.
Auch interessant
Der Kindergarten an der Von-Hindenburg-Straße soll Ersatz für die von der evangelischen Kirchengemeinde getragene Einrichtung in der Turmstraße und die "Kleine Schatztruhe" in der früheren Grundschule sein. Dort ist wegen des Platzmangels "ständiges Jonglieren" (Tanja Grether) notwendig, gilt außerdem dringender Sanierungsbedarf. Aktuell sind in der Gesamtstadt 174 Kinder im Alter von über drei Jahren unterzubringen. Gelistet sind außerdem 115 U3-Kinder, für die 36 Krippenplätze zur Verfügung stehen. Das reicht gerade mal eben so. Aber weil die Einwohner- und damit die Kinderzahl tendenziell steigt, das Neubaugebiet in Richtung Flinsbach weitere Familien mit Nachwuchs locken wird und auch Flüchtlingskinder nicht vor verschlossenen Türen stehen sollen, "ist dringender Handlungsbedarf" gegeben, attestierte Julia Weide als zuständige Sachbearbeiterin im Rathaus. Übergangsweise will man auch Überbelegungen als Notlösung in Kauf nehmen, hieß es.



