Schwanger? Am besten gleich auf's Rathaus
Wartelisten für Krippenplätze sind voll - Stadt schafft neuen Platz durch Container-Umzug von Untergimpern in den Zentralort

Vor die "Kleine Schatztruhe" kommen die Container aus Untergimpern, die das Betreuungsangebot für Kleinkinder im Zentralort abdecken sollen. Foto: Keller
Neckarbischofsheim. (kel) Auch nach der Eöffnung des neuen Untergimperner Kindergarten werden die Container, die vier Jahre lang im Stadtteil als Behelfsunterkunft dienten, weiter gebraucht: Die sieben Module werden in den Zentralort geschafft und sollen helfen, die dortigen Betreuungslücken zu schließen. Standort wird die bisherige Grasfläche vor der alten Grundschule mit der "Kleinen Schatztruhe" sein. Der Platzwechsel ist auf Dauer angelegt: Wenn die Container nach dem Bau eines neuen Kindergartens auf dem früheren Stadthallengelände nicht mehr für die Kinderbetreuung gebraucht werden, dann soll hier der Fachbereich Kunst des benachbarten Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums einziehen.
"Umbaumaßnahmen am Container sind nicht nötig", beugte Bauamtsleiter Jürgen Böhm in der jüngsten Gemeinderatssitzung der obligatorischen Frage nach den Kosten vor. Das heißt aber nicht, dass die Umsetzung umsonst sein wird: Mit 40.000 Euro sind Transport und Aufstellung veranschlagt, und bei dieser Gelegenheit soll gleich auch die Bodenisolierung verbessert werden, war doch in Untergimpern immer wieder über kalte Füße bei den Kleinen geklagt worden.
Wie dringend die Schaffung von weiteren Betreuungsplätzen ist, verdeutlichten Bürgermeisterin Tanja Grether und die stellvertretende Hauptamtsleiterin Julia Weide: Die in Neckarbischofsheim bestehende Krippengruppe, die altersgemischte Gruppe sowie die neue Krippengruppe in Untergimpern - alles voll. Die Wartelisten reichen aktuell teilweise bis in den Herbst 2018. Das heißt: Wollen Eltern derzeit den ihnen per Gesetz zustehenden Platz in einer Krippe sichern, sollten sie ihr Kind möglichst gleich nach dem positiven Schwangerschaftstest anmelden.
Die Situation hatte sich durch die bevorstehende Schließung der privat betriebenen "Villa Kunterbunt" verschärft. Da gleichzeitig die Geburtenzahlen nach oben gingen und sich der Zuzug an Familien erhöhte, will man der steigenden Nachfrage nach Kindergartenplätzen mit einer neuen Gruppe gerecht werden. Die evangelische Kirchengemeinde als Trägerin hat ihre Zustimmung signalisiert. Unter dem Strich wird es dann 36 Krippenplätze in der Stadt geben - ein rechnerisch ausreichendes Angebot, da nur etwa für ein Drittel der U3-Kinder ein Platz benötigt wird. Als möglicher Öffnungstermin wurde vom Rathaus der 1. September festgelegt.
Zuvor soll aber am Freitag, 28. April, nach knapp einjähriger Bauzeit der Kindergarten in Untergimpern eingeweiht werden. Neben einer Feierstunde mit priesterlichem Segen ist ein Tag der offenen Tür vorgesehen.



