In Kirchardt wird die Kleinkindbetreuung ausgebaut
Gemeinderat beschließt Umbau in der Höhenstraße - Bedarf in den Ortsteilen wächst

Im Berwanger Kindergarten gibt es Bedarf für Krippenplätze, daher soll nach den Sommerferien 2017 eine altersgemischte Gruppe eröffnet werden. Foto: Schmiedl
Kirchardt. (isi) "Wir stehen vor neuen Herausforderungen", betonte Manuel Flanderka in Zusammenhang mit dem Kindergartenbedarfsplan. Dieser wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorgestellt. Laut den Plänen hätte die Gemeinde eigentlich genügend Plätze für die Betreuung von Kindern vor dem Einschulalter. In der Wirklichkeit gibt es aktuell keine freien Plätze mehr. "Man muss immer damit rechnen, dass Familien mit kleinen Kindern nach Kirchardt ziehen", betonte Manuel Flanderka.
Als Notlösung soll nun eine weitere halbe Gruppe im Kindergarten Goethestraße eröffnet werden, das Personal reicht dafür aus. Die Betriebserlaubnis kann entsprechend angepasst werden, auch der Stelleplan gebe das her, so dass von Januar an weitere Kinder aufgenommen werden können.
"Wir haben die höchsten Geburtenraten seit den 1980er Jahren", so Flanderka weiter. Anfang des Jahres war man in Kirchardt noch von einer rückläufigen Geburtenzahl ausgegangen. Gerade bei Plätzen für Kinder unter drei Jahren müsse man künftig viel kurzfristiger reagieren können. Von Februar bis August seien beispielsweise 24 Kinder im Alter bis zu sechs Jahren in die Kommune gezogen, elf sind weggezogen.
Auch in den Ortsteilen steigt der Bedarf. Waren in diesem Kindergartenjahr noch 198 Kinder in Kirchardt und 46 in Bockschaft und Berwangen gemeldet, werden es bis in zwei Jahren 66 Kinder mit einem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in den Ortsteilen sein. Zunächst soll im Kindergarten Höhenstraße in Berwangen nach der Sommerpause 2017 ein Krippenangebot als altersgemischte Gruppe für Kindern von zwei Jahren angeboten werden. Ungenutzte Räume können umgebaut werden. Die Sanitärräume müssen entsprechend angepasst werden, rund 21.000 Euro sind dazu nötig. Wenn die Nachfrage entsprechend ist, müssten gegebenenfalls noch Schlafräume eingerichtet werden. Einstimmig hat der Gemeinderat diesen Plänen zugestimmt.
"Insgesamt sind das tolle Nachrichten - außer für den Kämmerer", so Bürgermeister Gerd Kreiter, der die steigenden Kinderzahlen erfreut zur Kenntnis nahm. Kämmerer Herbert Kleiner hat ausgerechnet, dass pro Kindergartengruppe etwa 100.000 Euro im Haushalt eingeplant werden müssen.



