Hunderte Sinsheimer saßen nach Stromausfall im Kalten
Rund acht Stunden lang lieferte das AVR-Heizkraftwerk nach einem Stromausfall kein Warmwasser in das Versorgungsnetz

Im Hauptkessel des Kraftwerks (rechts) werden pro Stunde 3,3 Tonnen Holzhackschnitzel verbrannt. Er läuft rund 8000 Stunden pro Jahr, mindestens einmal alle zwölf Monate muss er für Wartung und Inspektion heruntergefahren werden. Jetzt gab es eine Panne. Foto: Archiv
Sinsheim. (kel) Hunderte Sinsheimer haben den Samstag in kühlen Wohnzimmern verbracht: Schuld war ein Stromausfall im Biomasseheizkraftwerk auf der Sinsheimer Mülldeponie. Betroffen war das gesamte, rund 20 Kilometer lange Trassennetz des AVR-Unternehmens, an das rund 650 Häuser vor allem im nördlichen Stadtgebiet angeschlossen sind. Über mehrere Stunden hinweg kam kein warmes Wasser in den Heizkörpern an.
Der Ausfall begann gegen 13 Uhr mit einer Stromunterbrechung im Heizkraftwerk, ausgelöst vermutlich durch eine Spannungsspitze im Netz, so erklärte die AVR. Normalerweise sollte die Anlage in einem solchen Fall in einen Sicherheitsmodus umschalten und automatisch auf Notbetrieb gehen, erläuterte Betriebsleiter Jochen Schütz. Im konkreten Falle sei es aber beim Wiederanfahren des Back-up-Systems dann zu einem nicht näher bezeichneten technischen Defekt gekommen. "Der Stromausfall hatte einen Schaden in der Notstromschaltung verursacht. Die entsprechenden Reparaturarbeiten, die wir umgehend in die Wege geleitet haben, waren dann doch komplizierter als gedacht und haben mehrere Stunden in Anspruch genommen", so Schütz. Erst am Abend gegen 21 Uhr konnte die Anlage wieder hochgefahren werden, die Sinsheimer verfügten binnen einer Stunde wieder über warmes Wasser und warme Wohnungen.
"Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei den betroffenen Haushalten und können nur sagen, dass wir alles Erforderliche getan haben, um schnellst möglich wieder alles ins Lot zu bringen," sagt Geschäftsführer Peter Mülbaier und dankt vorab für das Verständnis der Fernwärmekunden. Der Dank gehe in diesem Zusammenhang auch an alle Mitarbeitern, die am Samstag schnell reagiert hätten, sei es an der AVR-Hotline für die Fragen der Bürger oder direkt vor Ort bei der Behebung des Schadens. Zahlreiche Nahwärme-Kunden hatten den Lieferausfall beklagt. Die Unterbrechung war gleichzeitig der erste größere Zwischenfall, der seit der Inbetriebnahme des Kraftwerks vor viereinhalb Jahren bekannt wurde.