Hochwasserschutz: 30 Rückhaltebecken müssen überprüft werden
Immer wieder neue Standards für den Hochwasserschutz: Überprüfung wegen geänderter Vorschriften - Verzögerung beim Epfenbacher Damm-Bau

Zügig voran gehen die Bauarbeiten beim Hochwasserrückhaltebecken in Helmstadt. Foto: Jäger
Waibstadt. (aj) Umfangreich war in der Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Hochwasserschutz für Elsenz/Schwarzbach der Überblick über den Stand der Projekte und Planungen des Verbands. Der technische Betriebsleiter Henry Liphardt zeigte die baulichen und planerischen Fortschritte der Baumaßnahmen auf.
Zügig voran geht der Bau der Hochwasserrückhaltebecken in Helmstadt und Epfenbach. Abweichend zur geplanten Fertigstellung des Damms in Epfenbach bis Ende 2016 werde sich wegen der massiven Regenfällen im September nur eine vorläufige Inbetriebnahme realisieren lassen, so Liphardt.
Wegen der der Rückstauproblematik in die Kläranlage Sinsheim sei der Standort für das Hochwasserrückhaltebecken vor der Ortslage in Hoffenheim verworfen worden. Das Ingenieurbüro Wald und Corbe untersuche derzeit zwei Standorte auf ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Detaillierte Ergebnisse sollen im ersten Quartal 2017 vorgelegt werden.
Die Unterlagen zur Plangenehmigung des Hochwasserrückhaltebeckens in Eppingen-Richen seien im Oktober dem Landratsamt Heilbronn zur Genehmigung vorgelegt worden. Der Grunderwerb werde in einem Flurbereinigungsverfahren durchgeführt. Als Ausgleichsmaßnahme sei eine historische Mühlanlage mit Wohnbebauung und Gewässerabsturz im Lauf der Elsenz in der Ortslage Richen ökologisch durchgängig zu renaturieren vorgesehen gewesen. Aufgrund von problematischen Verhandlungen mit den Eigentümern der Mühlanlage und in Abstimmung mit dem Landratsamt und der Naturschutzbehörde werde von dieser Variante abgewichen. Dafür sei nun eine Verlegung der Elsenz, auch in Anlehnung an die bisher umfangreich durchgeführte Renaturierung der Elsenzaue durch die Stadt Eppingen vorgesehen.
Abgeschlossen seien die gewässerbegleitenden Baumaßnahmen, Bauabschnitt II, an der Elsenz in Sinsheim. Die Ausführung der gewässerbegleitenden Maßnahmen am Ilvesbach in Sinsheim soll im Jahr 2017 erfolgen.
Angesprochen wurde auch die gewässerbegleitende Planung am Schwarzbach in Schwarzach; die gewässerbegleitenden Baumaßnahmen in Asbach und in Waldwimmersbach befinden sich in der Vorplanungsphase bzw. in der Entscheidungsfindung.
Weiter informierte der technische Betriebsleiter Liphardt noch darüber, dass die derzeit 30 Hochwasserrückhaltebecken, die noch nach der alten DIN-Norm berechnet worden seien, ausgelegt und gebaut wurden und nunmehr anhand der Maßstäbe der neuen DIN-Vorgabe überprüft werden.
Bürgermeisterin Sabine Schweiger (Aglasterhausen) warf die Frage auf, ob diese ständige Anpassungen und das "nicht immer auf dem aktuellsten Stand bzw. der aktuellsten Konzeption planen" noch zeitgemäß seien. Bürgermeister Dieter Steinbrenner (Zuzenhausen) verwies auf die in den Jahren 1993 und 1994 schweren Hochwasserkatastrophen im Verbandsgebiet und der damit verbundenen relativen Wiederholungsjährlichkeiten. Er stellte fest, dass es richtig war, mit der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts zu beginnen und die Anforderungen, die sich von Zeit zu Zeit ergeben, zu erfüllen. Auf Frage von Bürgermeister Marco Siesing (Eschelbronn) wann mit der Umsetzung der Resultate der vertieften Sicherheitsüberprüfung zu rechnen sei, bemerkte Verbandsgeschäftsführer Gerold Werner, dass zunächst die Ergebnisse dem Verwaltungsrat und der Verbandsversammlung des Hochwasserschutz-Zweckverbandes durch die beauftragten Ingenieurbüros vorgestellt werden müssten und danach könne erst über eine weitere Vorgehensweise beraten werden.



