"High-Speed-Netz" im Raum Sinsheim: Dickes Lob aus Stuttgart für schnellen Ausbau

Landwirtschaftsminister Bonde freut sich über Aktivitäten des Zweckverbandes "High-Speed-Netz" 

14.02.2016 UPDATE: 15.02.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Startschuss (v.l.): Heiner Rutsch (Lobbach), Manfred Sauer (Stifter), Werner Riek (fiber-net.rn), Landrat Dallinger, Minister Alexander Bonde, Bernhard Palm (NetCom BW). Foto: Privat

Sinsheim. (wok) Der Rhein-Neckar-Kreis, und da speziell der Raum Sinsheim, ist beim Breitbandausbau mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs. Das gab jetzt ein dickes Lob aus Stuttgart. Landwirtschaftsminister Alexander Bonde: "Das ist ein großer Erfolg auch unserer Förderung durch die Breitband-Offensive 4.0." Das Land setze auf die zukunftsfähige Glasfasertechnologie und nicht auf veraltete Brückentechnologien. Der Minister freute sich außerdem über den ersten konkreten Anschluss an das neue schnelle Internet im Gebiet des Zweckverbandes, der seinen Sitz in Sinsheim hat.

"Dort ist es in so kurzer Zeit gelungen, den ersten gewerblichen Kunden an das schnelle Backbone-Netz des Kreises anzuschließen. Diesen erfolgreichen Weg wird das Land weiterhin maßgeblich unterstützen", so Minister Alexander Bonde, der jetzt gleichzeitig weitere Förderbescheide über 1,3 Millionen Euro anlässlich der Anbindung des ersten gewerblichen Kunden an das neue Kern-Backbone (Hauptzuleitung im neuen Netz) in Lobbach übergab. Bereits im Dezember 2015 hatte der Rhein-Neckar-Kreis rund 270 000 Euro für den Breitbandausbau erhalten.

Vor knapp sechs Wochen begann bei Sinsheim der Ausbau des kreisweiten Backbones. Dieses Rückgrat des schnellen Internet, das sich durch den ganzen Landkreis ziehen wird, nahm gleich von Beginn an erste Endkunden mit an die Glasfaser. Der jetzige Ausbau des Gewerbegebiets in Dühren im dortigen Gewerbegebiet nutzt das Backbone als Grundinfrastruktur. Der Breitbandausbau ist dort am kostenintensivsten, wo für die Glasfaser-Leerrohre aufwändige Gräben ausgebaggert werden müssen. Das High-Speed-Netz verlegt deshalb auf rund 7,5 Kilometer Länge einen Teil des Backbones als sogenanntes Schienenfußkabel beispielsweise auch entlang der Krebsbachbahngleise. Das spart bares Geld und natürlich Zeit. Der Zweckverband im Kreis, dem sich alle 54 Gemeinden angeschlossen haben, sucht nach weiteren praktikablen Möglichkeiten.

Auf 38 Kilometer Länge pachtet der Zweckverband Kabelschutzleerrohre von Gas-LINE, einem Verbund von Telekommunikationsanbietern, und zieht dort die Glasfaser ein. Das Pachten der Leerrohre auf 15 Jahre reduziert die geschätzten Netto-Baukosten um 30 Prozent, also rund drei Millionen Euro. Die kreative Umsetzung des Zweckverbands zeigt, wie viel Spielraum der kommunale Netzausbau lässt und macht gleichzeitig deutlich, wie entscheidend wirtschaftliches Handeln ist.

Als Resultat einer Machbarkeitsstudie gründeten der Rhein-Neckar-Kreis und alle 54 Kreiskommunen im November 2014 den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar - kurz: fibernet.rn - der als technischer und organisatorischer Dienstleister verantwortlich für die Planung der Breitbandinfrastruktur, für den Bau und die Verpachtung des Breitband-Netzes sowie für die Fördermittelakquise ist. Im Dezember 2015 erhielt der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar aus der Breitband-Offensive 4.0 eine Fördersumme von 273 363 Euro für den Aufbau des Backbone-Netzes in Sinsheim. Dies war ein erster Schritt hin zu einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet. Da es sich um ein interkommunales Projekt handelt, gab es vom Land einen Zuschlag von 30 Prozent.

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Mit der Manfred-Sauer-Stiftung wurde jetzt der erste gewerbliche Kunde an die 22 Kilometer langen Pilotstrecke des neuen Kern-Backbones von Lobbach nach Eberbach angebunden. Mit knapp 291 000 Euro unterstützt das Land den Glasfaser-Anschluss des Gewerbegebiets. Die Verlegung als Schienenfußkabel in die oben erwähnte Gleisanlage der Krebsbachtalbahn fördert das Land mit fast 137 000 Euro.

Der Zweckverband verlegt in Hoffenheim die Glasfaser für das Backbone-Netze in den offenen Graben der Telekom. Das Land fördert die Mitverlegung mit rund 114 000 Euro. Für Pacht und Einzug der Glasfaser in bestehende Leerrohre von GasLINE erhält der Zweckverband einen Zuschuss in Höhe von rund 417 000 Euro. Insgesamt erhält der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar einen Bewilligungsbescheid über fast 1,2 Millionen Euro.

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