Sinsheim. (tk) Im Streit zwischen dem Hannoveraner Kunstprofessor und städtischen Kunstpreisträger Timm Ulrichs und der Stadt scheint das Tischtuch nun völlig zerschnitten. Nach Ansicht von Oberbürgermeister Jörg Albrecht ist es unmöglich, mit Ulrichs "ein sozialisiertes Gespräch zu führen", wie sich der Rathauschef jetzt im Kernstadtausschuss des Gemeinderats ausdrückte. Albrecht wunderte sich, "dass Herr Ulrichs noch nicht versucht hat, einmal mit mir Kontakt aufzunehmen." Ulrichs wirft der Stadt vor, mit der Zahlung der Raten des Preisgelds und der Vergütung des Kunstwerks "Hausgeburt" im Rückstand zu sein, sowie eigenmächtig Veränderungen an der Skulptur vorgenommen zu haben. Die Stadt sieht technische Mängel am Kunstwerk. In Sachen Vertragsgestaltung - wie von mehreren Gremiumsmitgliedern nachgefragt - sei im Winter 2012 "alles an Ulrichs abgedrückt worden." Soll heißen: Mit einem kürzlich von Ulrichs veröffentlichten Anwaltsschreiben habe dieser nicht die schlechtesten Karten, sollte es zu einem Rechtsstreit kommen. Nach Dafürhalten des Rathauses seien die Mängel - befürchtete Wasserschäden an der Mauer - "mit relativ kleinem Geld zu regeln." Hier stelle sich Ulrichs jedoch quer, so der OB. Auch ein Ortstermin sei abgelehnt worden. Die Skulptur andernorts aufzubauen, wie von AfS-Rat Alexander Hertel vorgeschlagen, oder technisch umzurüsten, scheitere am Vertragswerk. "Es hat auch bei Kunstwerken im Postgarten eine Einigung gegeben", drang SPD-Rat Michael Czink auf Versöhnung. Friedhelm Zoller (CDU) sagte - in Richtung von Ex-OB Rolf Geinert adressiert: "Vielleicht müssen andere, die einen besseren Draht zum Künstler haben, hier vermittelnd wirken."