Freibad Reichartshausen

Nilgänse kaperten das Nichtschwimmerbecken

Elternpaar planschte mitsamt seinen sieben Küken im Freibad

15.05.2017 UPDATE: 16.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden

Warum die im südlichen Afrika heimischen Nilgänse nicht gleich ins Schwimmerbecken abtauchten, bleibt ein Geheimnis. Vielleicht des Nachwuchses wegen. Repro: Barth

Reichartshausen. (cba) Die Küken planschten ohne Schwimmflügel, immer schön im Kielwasser der Mutter. Sie suchen den Kontakt zu Menschen und sind eigentlich in Afrika zu Hause, mit Vorliebe jedoch auch an gut besuchten Badeseen: Am vergangenen Sonntag planschte ein Paar Nilgänse mitsamt den sieben Küken im Nichtschwimmerbecken des Freibades. Da staunten Schwimmmeister und Putzkraft nicht schlecht, als sie den Entenvogel vor der Wasserrutsche gemütlich paddeln erblickten. Und handelten schnell:

Die Tierrettung Odenwald-Hohenlohe und ein Mitglied des Nabu, Manfred Hartlieb, wurden gerufen, um das Pärchen Nilgänse mit seinen Küken umzusetzen. Die Mission war klar, allein die Realisierung gestaltete sich als problematisch. Wenig erfreut über die ungewollte Störung eines gepflegten sonntägliches Bades gelang es nur, die Küken einzufangen, die Altvögel widersetzten sich jedoch gekonnt dem menschlichen Eingreifen. Die Jungtiere von ihren Eltern zu trennen, war jedoch auch keine Alternative, so wurden die Kleinen wieder frei gelassen, aus dem Schwimmbad heraus gelost und in Richtung Wartschaftsbach geleitet, der nahe am Freibad entlang plätschert. Dort nahmen die Vogeleltern ihren Nachwuchs laut gackernd - und vielleicht auch ein wenig empört - in Empfang.

Ihr Lebensraum ist schlicht dort, wo Wasser ist. Aber längst nicht mehr nur in Botswana, sondern jetzt auch im Reichartshausener Freibad. Naturschutzwart Manfred Hartlieb beobachtet immer häufiger Nilgänse im Kraichgau und im Odenwald. "Bei unserem immer mediterraner werdenden Klima kommen sie immer öfter zu uns und bleiben vermehrt auch über die Winterzeit da".

Die in unseren Breiten eigentlich untypischen Tiere wurden bereits am Samstag in der Nähe des Freibades, in einem Schrebergarten entdeckt. Salat und Gemüsepflanzen verschmähend müssen sie dann wohl schnell entdeckt haben, dass hinter dem Zaum Zustände herrschen, geradezu paradiesisch für ihre Art. Warum sie nicht gleich das Schwimmerbecken kaperten, bleibt jedoch ihr Geheimnis.

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