Erneuter Schaden auf Sinsheimer "alla hopp!"-Anlage
Innerhalb weniger Wochen tobten sich Randalierer schon zum zweiten Mal aus, ein Schaden von mehreren Tausend Euro entstand

Einen Hinweis auf die Randalierer könnte dieses Graffiti geben. Foto: Stadt Sinsheim
Von Tim Kegel
Sinsheim. "Smoke Weed" - "Raucht Gras" - das haben die Vandalen über die Behindertentoilette geschmiert; Glas- und Spiegelscherben auf den Fliesen; Toilettenpapier auf dem Boden und in den Abflüssen. Mehrere Tausend Euro Schaden und ein entsetzter Oberbürgermeister, der sich auf Facebook Luft macht. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wurde die erst im Frühsommer 2016 in Betrieb genommene "alla hopp!"-Anlage im Sinsheimer Postgarten von Vandalen heimgesucht.
"Viele Menschen arbeiten Tag für Tag für ein liebenswertes Sinsheim" kommentierte OB Jörg Albrecht den Facebook-Post. "Das ist enttäuschend, das Gelände gehört der Allgemeinheit, das kostet die Allgemeinheit", legte er nach. 5000 Euro Belohnung hat die Stadt ausgesetzt für Hinweise die zur Ergreifung der Täter führen. Und ausgerechnet die grüne Sprayschrift, die fürs Marihuana-Rauchen Werbung macht, könnte den oder die Randalierer überführen. Jörg Albrecht ist guter Dinge, "dass die Polizei relativ schnell Erfolg haben wird."
Die Entrüstung auf dem Facebook-Profil des Stadtoberhaupts ist umso größer, da sich Vandalen bereits am 5. Februar am Begegnungs- und Bewegungspark zu schaffen gemacht hatten. Betroffen waren Spülsensoren und Lüftungsgitter der Toilettenanlage, auch da ging der Schaden in die Tausende. Nun fordern einige, unter ihnen die Gemeinderätin Annerose Hassert, eine Videoüberwachung auf dem Areal.
Schon im vergangenen Sommer hatte die Stadt die Kontrollen auf der Anlage verstärkt, nachdem es zu Anwohnerprotesten wegen Ruhestörungen gekommen war. Mehrere 10.000 Euro kostet die Stadt der zusätzliche Kontrollaufwand des innerstädtisch und doch geschützt gelegenen Areals.
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"Videoüberwachung sagt sich leichter, als sie gemacht ist", betonte der OB, die rechtlichen Hürden seien andere als in der privaten Wirtschaft. Außerdem zeigten die Erfahrungen mit Videoüberwachung am städtischen Eigenbetrieb der Stadtwerke, dass es "Mittel und Wege" gebe, diese zu umgehen: "Hinterher ist man genauso nass", so Albrecht. Die Toiletten abschließen? "Wenig sinnvoll."
Fest stehe für die Stadt, dass man "in der vollen Härte mit den Tätern umgehen" wolle. Albrecht hofft künftig "auf die Courage auch derer, die die Anlage weniger mögen". Gemeint sind damit wohl jene Nachbarn, die im vergangenen Sommer stets alle Augen auf die Vorkommnisse im Park gerichtet hatten.



