Eppingen: Sperranlage für Brettener Straße beschlossen

Versenkbare Poller sollen die Einkaufsstraße bei Bedarf autofrei halten - Weiterer Schritt zur echten Fußgängerzone

23.09.2015 UPDATE: 24.09.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden

Trotz Tempo 7 und enger Einfahrt ist die Brettener Straße noch immer stark befahren. Zusätzliche Schikanen am Eingangsbereich sollen den Verkehr noch weiter verringern. Und mit versenkbaren Pollern soll die Straße auch ganz dicht gemacht werden können. Foto: Guzy

Eppingen. (guz) Der Technische Ausschuss hat am Dienstag beschlossen, an der Einfahrt zum verkehrsberuhigten Teil der Brettener Straße Poller unter das Pflaster einbauen zu lassen, die bei Bedarf herausgefahren werden können und so die Straße kurz nach der Abzweigung zur Leiergasse zu einer autofreien Zone machen. Damit wird ein Thema umgesetzt, das der Gemeinderat bereits vor einem Jahr bei einer Klausurtagung behandelt hatte: Möglichkeiten für eine zeitweilige Sperrung der Haupteinkaufsstraße zu schaffen, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt weiter zu verbessern - oder anders: Eine Fußgängerzone light zu ermöglichen. Die nötigen außerplanmäßigen Ausgaben von rund 86 000 Euro für Poller und Straßenumbau genehmigten die Ausschussmitglieder ebenfalls einstimmig.

Wann die Sperren ausgefahren werden, ist noch offen. Mindestens bei Festen und verkaufsoffenen Sonntagen, möglicherweise aber auch generell immer samstags ab 16 Uhr bis Montag, 5 Uhr. Dann kommt nur noch durch, wer eine der Chips für die Schaltanlage hat, die nur an Anwohner ausgegeben werden sollen. Polizei und Rettungskräfte können die Poller über eine spezielle Schließung absenken.

Außerdem beschloss das Gremium, den Eingangsbereich zur Brettener Straße umzubauen und die Einfahrt für Autofahrer dadurch schon optisch enger und unattraktiver zu machen. Die Gelegenheit für den Umbau ist günstig: Baufahrzeuge haben auf ihrem Weg zur Leiergasse den vorderen Bereich der beruhigten Brettener Straße in Mitleidenschaft gezogen. Ausgebessert werden muss also ohnehin, da kann man auch gleich nachbessern.

So soll etwa ein weiterer Baum die bisherige torartige Wirkung verstärken. Eine nach Westen zur Wilhelmstraße fortgeführte Entwässerungsrinne soll ebenfalls Enge vermitteln und die Einfahrt in den verkehrsberuhigten Bereich erschweren. Durch den neuen Baum ist eine Einfahrt dann ohne Bogen nicht mehr möglich. Ein neue, dann angehobene Bordsteinkante soll ein Übriges zur Abschreckung des Durchgangsverkehrs beitragen.

Die Ausschussmitglieder sehen die Maßnahme durch die Bank weg als sinnvoll an, wenngleich nicht jeder von der tatsächlichen Wirksamkeit überzeugt ist. Hinsichtlich der Sperrung wurde mehrfach die Befürchtung laut, dass sich dann der Schleichverkehr von Ortskundigen durch die Leiergasse verstärkt - das Quartier wird seit Monaten mit großem Aufwand saniert, künftig sollen dort möglichst nur noch Anwohner fahren. "Die Altstadt hat noch andere attraktive Ecken", erinnerte Leiergassenanwohner Michael Mairhofer.

Peter Wieser hält gar die bestehende Linksabbiegespur von der Wilhelmstraße in die Leiergasse für verzichtbar, forderte eine Gesamtkonzeption für die Verkehrsführung in der Innenstadt und regte an, bei den noch nicht abgeschlossenen Baumaßnahmen im Quartier ein Leerrohr zu legen, durch das die Anschlüsse für eine Sperranlage nachträglich unkompliziert auch in der LeiLergasse realisiert werden können, falls sich der befürchtete Schleichverkehr tatsächlich einstellen sollte.

Während Jörg Haueisen eine temporäre Sperrung schnell sehen will ("Eine Chance, autofrei einkaufen zu gehen") und eine komplette Schließung befürwortet, wenn das Parkhaus Wilhelmstraße gebaut ist, warnte Herbert Meixner davor, jetzt schon die Schließung der Innenstadt zu diskutieren. Sein Vorschlag: Anlieger-frei-Schilder und mehr Kontrollen. Nicht beschlossen wurde der ebenfalls geplante Umbau der Kurve gegenüber der Einfahrt in die Leiergasse. Hier wird allgemein ein besserer Schutz von Fußgängern als nötig erachtet. Durch welche baulichen Maßnahmen dieser gewährleistet werden kann, soll nun nochmals eingehend geprüft werden. Die Vorschläge reichen von Leitbarken aus Kunststoff bis zu einem fest installierten Geländer.

Bürgermeister Peter Thalmann gab zu bedenken, dass jegliche Installation hier binnen weniger Wochen ausgetauscht oder repariert werden müsse, weil immer wieder Fahrzeuge die Kurve an dieser Engstelle schneiden und dabei die Schutzeinrichtung ramponieren würden.

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