Epfenbach: Aus zwei Hochwasserbecken wird eines

"Innerer Hauspfad" und "Innere Wanne" sollen saniert und zusammengeführt, der Feldweg versetzt werden - Bauausführung 2015

21.11.2013 UPDATE: 21.11.2013 08:10 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Sehr bewachsen ist das Hochwasserrückhaltebecken ''Innere Wanne''. Auch das Gegenüberliegende, ''Innerer Hauspfad'', weist Mängel, vor allem technische Art, auf. Fotos: Barth
Epfenbach. (cba) "Gravierende Mängel" weisen die beiden Hochwasserrückhaltebecken "Innerer Hauspfad" und "Innere Wanne" auf, teilte Ingenieur Werner Martin dem Gemeinderat mit. Nun sollen beide Becken - so wollen es Hochwasserzweckverband und Wasserrechtsamt - zusammengefasst werden. Konsens herrschte über dieses Konzept auch im Gremium, das dem Planer den Auftrag fürs weitere Vorgehen gab.

Die Planungskosten seien im Haushalt 2014, die Sanierungskosten im Etat 2015 vorgesehen, so Rechnungsamtsleiterin Elke Schmitt. Als günstigere und bessere Lösung gegenüber der weiterhin in zwei Becken aufgegliederte Variante beurteilte Werner Martin das Konzept, bei dem der Damm selbst Fluten, wie sie nur alle 100 Jahre vorkommen, aufhalten soll. Ausreichender Abstand zum Grundwasser, nur eine erforderliche Hochwasserentlastungsanlage und nur ein Durchlassbauwerk: Auch dies seien die Vorteile der Planungsvariante, die aus zwei Becken ein einziges macht.

Einziger Wermutstropfen: Der landwirtschaftliche Weg, der zwischen beiden Becken verläuft, müsste abgetragen und um das neue Becken herum angelegt werden. Für diese Maßnahme müsste die Gemeinde einen "geringfügigen Grunderwerb" tätigen, so Martin.

Das kleinere Becken "Innere Wanne" fasst 2650 Kubikmeter, ist für eine Hochwasserjährlichkeit von 20 Jahren ausgelegt, jedoch schon zwei Mal übergelaufen. Martin schätzte es daher eher auf eine Hochwasserjährlichkeit von zehn Jahren ein. Das Größere, "Innerer Hauspfad", fasst 3700 Kubikmeter, die Hochwasserjährlichkeit beträgt hier gar 200 Jahre, hat also Reserven. Doch die Mängelliste beider Becken ist lang, die technischen Anlagen sind sanierungsbedürftig: So fehlten an beiden gemeindeeigenen Becken etwa der Dammkronenweg, der Damm sei bewachsen mit Bäumen, die bei einem Hochwasserereignis umstürzen und das Becken beschädigen könnten. Außerdem fehle eine befestigte Zufahrt, die Zulaufverrohrung sei zu klein, die Hochwasserentlastungsanlagen entsprächen nicht einer DIN-gerechten Ausführung, der statische Nachweis der Rechen fehle, ebenso Böschungstreppe und Betriebsanweisung.

Auch das Einlaufbauwerk an der Reichartshäuser Straße müsse erhöht werden, um den Druck und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Das Gelände müsse anmodelliert werden. In Kombination mit dieser Baumaßnahme werde so für Epfenbach die rechnerische Sicherheit für 100-jährliches Hochwasser plus Klimaschutz erreicht, so Martin.

Die weitere Vorgehensweise, so der Vorschlag des Ingenieurs, sehe vor, zunächst den Namen des künftigen Einzelbeckens, das ein Stauvolumen von 10 300 Kubikmeter erreichen soll, festzulegen, wobei er für "Innerer Hauspfad" plädierte, da dies das größere Becken ist. Den Ingenieurvertrag für den landschaftspflegerischen Begleitplan vergab der Gemeinderat an das Umweltbüro Simon in Mosbach. Die Genehmigungsplanung werde nächstes Jahr über die Bühne gehen, schätzte Martin, die Bauausführung 2015.

Übrigens läuft derzeit auch die Genehmigungsplanung für die Sanierung und Vergrößerung des Beckens "Wingertshecke", das zum Zweckverband Hochwasserschutz gehört.

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