Brettener Straße bleibt in der Diskussion

Eppingen. Ratsfraktionen haben unterschiedliche Vorstellungen über den Status der Flaniermeile. Runder Tisch mit allen Beteiligten geplant

18.01.2013 UPDATE: 18.01.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden
Soll die Brettener Straße an den Bedürfnissen von Fußgängern oder Autofahrern ausgerichtet werden? Die Ratsfraktionen haben hierzu unterschiedliche Ansichten. Foto: Brötzmann
Eppingen. (db) Einst war die alte Bundesstraße die Hauptverkehrsader der Stadt. Inzwischen ist der kürzlich umgebaute Bereich zur Flaniermeile geworden, auf der Autos und Fußgänger gleichberechtigt sind. Doch die Verkehrsprobleme sind geblieben und bilden noch immer ein Spannungsfeld. Parken außerhalb der markierten Bereiche, zu schnelles Fahren in der Schritttempozone und Beschädigungen an Steinpollern sorgen für Unmut.

Gerhard Grolig von der Freien Bürger-Wählervereinigung stellte deshalb auf der jüngsten Gemeinderatssitzung den Antrag, das Thema Brettener Straße erneut auf die Themenliste einer der nächsten Gemeinderatssitzungen zu setzen. Zudem beantragte er, das Verkehrszeichen an der Leierstraße zu entfernen, das ein Rechtsabbiegen vorschreibt. Oberbürgermeister Klaus Holaschke bestätigte, dass Handlungsbedarf bestehe, und machte eine klare und deutliche Aussage: "So wie es sich abzeichnet, kann es nicht bleiben", sagte er, betonte aber, dass hier alle Beteiligten an einen runden Tisch geholt werden müssen. "Es ist klar, dass es Gesprächsbedarf gibt", unterstrich der Rathauschef, der den Kontakt vor allem auch mit den Einzelhändlern aufrechterhalten möchte.

Margarete Lang von der CDU hätte hingegen gerne noch ein wenig abgewartet, wie sich die Situation entwickelt, und sah eine Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt als zu früh an. Auch in den vorausgegangenen Haushaltsreden wurde die Problematik rund um die Brettener Straße thematisiert. Trotz zu hoher Fahrzeugfrequenz und rücksichtslosen Parkens sieht die SPD-Fraktion Gründe, die Brettener Straße weiterhin als verkehrsberuhigten Bereich zu betreiben. Sie stellte klar heraus, dass man diese Straße nicht isoliert betrachten darf, sondern als einen Teil eines Gesamtkonzeptes zum Erhalt und zur Stärkung des Einzelhandels in der Stadt. Genügend Parkplätze in der Nähe der Einkaufsmeile seinen eine wichtige Voraussetzung für eine Schließung der Straße. Deshalb sollte nach Meinung der SPD-Fraktion das neue Parkhaus vorher gebaut sein.

Für Zwischenlösungen plädierten hingegen die Grünen. Danach könne über die Einführung einer Fußgängerzone nachgedacht werden. Die Fraktion der Freien Bürger Wählervereinigung stellt klar heraus, dass sie eine Fußgängerzone schon seit Jahren fordert. Den derzeitigen Zustand möchte man nicht hinnehmen. In amüsanter Art und Weise führte der Sprecher der Fraktion vor Augen, dass es den Autofahrern in der Brettener Straße gelungen sei, die Gesetze der Mathematik zu widerlegen. Auf 18 ausgewiesenen Parkplätzen schaffe man es tatsächlich, zeitgleich 35 Fahrzeuge abzustellen.

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