Bad Rappenau: Umbau des historischen Bahnhofs erfolgt unter erschwerten Bedingungen

Die Sanierungsarbeiten im historischen Rappenauer Bahnhof kommen trotz einiger Schwierigkeiten gut voran.

25.09.2013 UPDATE: 25.09.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 30 Sekunden
Im Obergeschoss sind die Räume bereits fast fertig. Viel Glas und eine offene Architektur dominieren hier das Bild.
Von Armin Guzy

Bad Rappenau. Zwei Große Kreisstädte, zwei Bahnhöfe, zwei ähnliche Großprojekte. Und in beiden geht es überraschend schnell voran. Die Bahnhöfe in Eppingen und Bad Rappenau werden derzeit mit großem Aufwand und erheblichen finanziellen Mitteln saniert. Die Kurstadt hat dabei ein klein wenig die Nase vorne: Am Montag machten sich dort die Mitglieder des technischen Ausschusses ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten - und waren angetan.

Lichtdurchflutete Räume im ersten Stock, eine offene Bauweise, die Räume, in die bald die AOK als Mieterin einziehen soll, sind lediglich durch Glasscheiben voneinander abgegrenzt. Der lange Gang wurde in seiner Grundgestalt erhalten und alles wirkt hell und freundlich. Schade nur: Die historische Stuckdecke gibt es zwar noch, zu sehen ist sie allerdings künftig nicht mehr. Falls es brennt, sollen die Decken dem Feuer 60 Minuten lang Widerstand leisten können. Das ist nur durch besondere Schutzplatten möglich, unter denen der Stuck inzwischen verschwunden ist. "Er ist aber erhalten, fotografiert und dokumentiert und könne damit später einmal wieder freigelegt werden", erklärte der ausführende Architekt vor Ort. Um die Auflagen des Brandschutzes zu erfüllen, wurden außerdem "sündhaft teure" Estrichplatten verlegt und Brandschutztüren eingebaut.

Der Brandschutz ist aber nur eine der zig schwierigen Rahmenbedingungen, mit denen Architekt und ausführende Unternehmen zu kämpfen haben, erklärte Hochbauamtsleiterin Birgit Stadler. Als die Stadt das Gebäude von der Bahn übernahm - inklusive eines Mieters, der auch weiterhin im Obergeschoss wohnen wird - waren Räume und Haustechnik teilweise in beklagenswertem Zustand.

Nicht nur die Verkabelung, aber vor allem die, war problematisch. Schwierig war und ist auch der Spagat zwischen den dezidierten Forderungen des Denkmalamtes und den Wünschen des künftigen Mieters, der AOK. Und überdies muss der Kiosk im Erdgeschoss während der Geschäftszeiten jederzeit zugänglich sein. Umbau im teilweise laufenden Betrieb und mit einem Mieter unterm Dach also - "Das alles ist nur mit der Rücksichtnahme aller Beteiligten zu erreichen", so Stadler.

Für die Baufirmen bedeutet das: Öfter mal Bauzäune rücken, Material umschichten und logistische Riesensprünge machen. Etwas mehr als eine Million Euro wird der Umbau die Stadt voraussichtlich kosten. Im Dezember 2009 hatte Bad Rappenau den denkmalgeschützten Bahnhof von der Bahn gekauft. Im weitestgehend entkernten Erdgeschoss gibt es einen Zeitschriftenladen. Später soll noch ein Blumenverkauf und ein kleines Stehcafé hinzukommen. Bereits begonnen hat der Ausbau von rund 60 Parkplätzen neben dem Bahnhof.

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