A6/Sinsheim: Eine Baustelle der zwei Geschwindigkeiten

Für den Bau der zwei Brückenwiderlager fehlt noch eine Kolonne - Bei der Erstellung der Lkw-Parkplätze 3 und 4 geht es dafür gut voran

15.06.2015 UPDATE: 16.06.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Mit großem Maschineneinsatz wurde die Anlage für weitere 188 Lkw-Stellplätze buchstäblich in den Untergrund gestampft. Das aktuelle Bild zeigt das Aufbringen des Schotterschicht für die drei nebeneinander liegenden Abstellplätze. Foto: Weis

Sinsheim. (mw) Eine "Baustelle der zwei Geschwindigkeiten" scheint das Riesenareal zwischen der A6 und der schon länger fertig gestellten Tank- und Rastanlage Kraichgau-Süd zu sein. Dieser Eindruck drängt sich dem neugierigen Beobachter auf, der häufig und regelmäßig das Baugeschehen verfolgt.

Tatsache ist, dass die gigantischen Erdbewegungsarbeiten für die 188 Lkw-Parkplätze, dem dritten und vierten Abstellplatz auf dem Areal der neuen Tank- und Rastanlage, samt der Zufahrten im Eiltempo voranschreiten. Dort, wo sich noch vor einigen Monaten die frühere Raststätte mit Parkplätzen erstreckte, haben Bagger, Planierraupen Straßenwalzen und eine Flotte an Muldenkippern eine gut 700 Meter lange und 500 Meter breite, erdbraune, platt gewalzte Fläche geschaffen. Verschwunden sind die vor Jahren aufgeschobenen mächtigen Erdhügel, die sich vom Kreisverkehr bis zu den Stadionparkplätzen erstreckten und sich im Laufe von zwei Jahren mit Naturgrün bedeckt hatten. Mit ihnen haben auch Hasen, Mäuse, bodenbrütende Vögel sowie Schmetterlinge und Bienen ihr vorübergehendes "Biotop aus Menschenhand" verlassen.

Gut erkennbar sind die eingeschotterten Flächen, die ebenfalls großen Maschineneinsatz erforderlich machten, um auf dem schlammigen Untergrund, der mit Kalk- und Zementbeigaben versehen wurde, anschließend mit weiterem Erdreich aus den Hügeln verstärkt und mit Walzen bearbeitet wurde, einen stabilen und tragfähigen Untergrund zu schaffen. Dank der abgeräumten Hügelkette ist nun auch der Zugang zu beiden WC-Anlagen von zwei Seiten möglich.

Wie im Stillstand versunken wirken dagegen die Baustellen für die Auf- und Abfahrten, für die beiden Brückenwiderlager auf Nord- und Südseite der A6 und den Brückenmittelpfeiler.

Auf der Südseite wird an der Verschalung für den Stahlbeton gearbeitet. Auf der Nordseite ragen bislang bloß Stahlgeflechte aus der Bodenplatte. Auch die nördliche Auffahrtsrampe ist nur im Gelände markiert und provisorisch mit Plastikband abgesteckt. Die Schal-Kolonne soll in der kommenden Woche durch eine zweite verstärkt werden, erklärt Bauleiter Gerd Kemmer vom Regierungspräsdium Karlsruhe die Situation. Bei den Stahlbindern sei nur eine Kolonne im Einsatz. Eigentlich sollen die ersten der 14 bestellten, 30 Meter langen, Stahlbetonteile für die Brücke schon Anfang Juli in Widerlager und Pfeiler eingehoben werden. Der Transport mit sieben Tiefladern wird sich laut Kemmer um einige Wochen verschieben. Dennoch ist Bauleiter Kemmer "zuversichtlich", dass das Brückenbauwerk trotz Bauverzögerungen Ende November 2015 die A 6 überspannen wird. Dieser Termin sei vom Regierungspräsidium vorgegeben. Bis dahin müssen auch die Spurverlegungen und umfangreichen Verkehrssicherungen im Baustellenbereich auf beiden Fahrbahnen der A6 verschwun᠆den sein.

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