Rücklage schmilzt auf rund eine Million Euro
Gemeinderat beschließt einstimmig ersten Nachtragshaushalt für 2019 - Baustart für neue Sporthalle voraussichtlich im Oktober

Der Gemeinderat hat den Nachtragshaushalt für 2019 einstimmig beschlossen. Foto: Falk-Stéphane Dezort
Von Falk-Stéphane Dezort
Siegelsbach. Ein Mannschaftstransportwagen für die Feuerwehr für 75.000 Euro, neue Computer und Tafeln für die Grundschule für 10.000 Euro und 1,4 Millionen Euro für die Erweiterung des Gewerbegebiets Petersäcker. Das sind nur einige Posten des Nachtragshaushaltes, den der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig verabschiedet hat. Das Haushaltsvolumen steigt in diesem Zuge von 5,7 auf 7,4 Millionen Euro an. Im März 2018 hatte der Gemeinderat den Doppelhaushalt für die Jahre 2018 und 2019 beschlossen. "Im Vorjahr haben sich einige Änderungen ergeben, die wir für 2019 nun einpflegen müssen", meinte Bürgermeister Haucap. Die Änderungen bei Ausgaben sowie Einnahmen machten eine erste Nachtragssatzung notwendig.
Dabei erhöhen sich die Ausgaben im Vermögenshaushalt um mehr als das Doppelte. Anstatt der angedachten 1,6 Millionen rechnet die Verwaltung nun mit Aufwendungen in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro. Der Erwerb von Grundstücken zur möglichen Erweiterung des Gewerbegebiets Petersäcker schlägt hierbei mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Jedoch soll das Geld durch die Veräußerung der Flächen für Gewerbetreibende wieder in die kommunale Kasse zurückfließen. "Der Verkauf soll dann zeitnah folgen", betonte Gemeindekämmerer Thorsten Densborn. Der geplante Erwerb soll über kurzfristige Kassenkredite gesichert werden. Weitere 150.000 Euro plant die Verwaltung für die Sanierung der Staugasse ein. Ebenso auf der Ausgabenliste aufgeführt werden unter anderen 75.000 Euro für einen Mannschaftstransportwagen für die Freiwillige Feuerwehr sowie je 10.000 Euro für ein mobiles Druckluftsystem und neue Computer und Tafeln für die Schule.
Auch für den Verwaltungshaushalt wurden Mehrausgaben in Höhe von rund 162.000 Euro einstimmig abgesegnet. Mit 50.000 Euro größter Posten ist hierbei die Übernahme der Flüchtlingsunterkunft im Rödeweg. Ebenfalls auf der Ausgabenliste ist der Umbau des Trauzimmers im Bürgerzentrum, der mit 25.000 Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommen eine neue EDV-Anlage (10.000 Euro) und neue Funktionstische mit versenkbaren Monitoren für den Ratssaal sowie eine ergonomische Büroeinrichtung im Verwaltungstrakt (30.000 Euro). Die Aufstellung eines Baumkatasters soll 13.000 Euro kosten.
Die Mehrausgaben in Vermögenshaushalt (294.000 Euro) und Verwaltungshaushalt (162.000 Euro) machen sich auch bei den Rücklagen der Gemeinde bemerkbar. Geplant sollten nur 660.000 aus der Rücklage entnommen werden. Aufgrund der genannten höheren Ausgaben sowie der Tatsache, dass Siegelsbach die eingeplanten 500.000 Euro aus dem Ausgleichsstock des Landes verwehrt blieben, müssen rund 1,6 Millionen Euro dem Haushalt zugeführt werden. Die Rücklage schmilzt daher von 2,6 auf gut eine Million Euro. "Wir haben die Mindestrücklage weiterhin erfüllt. 2017 und 2018 konnten wir Rücklageentnahmen vermeiden", erklärt Bürgermeister Haucap, der darauf verwies, dass man im Haushaltsplan zurückhaltend mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 1,2 Millionen Euro gerechnet habe, "damit wir nicht über unsere Verhältnisse leben". Bei anhaltender Konjunktur könne man hier eventuell mit einem Plus rechnen.
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Auch in Bezug auf die neue Sporthalle ist der Gemeinderat der Realisierung einen Schritt näher gekommen. Das Gremium hat den Ingenieur- und Architektenverträgen zugestimmt. Den Beratungsunterlagen lag auch der Bauzeitenplan bei. Wenn alles läuft wie geplant, und die Zuschüsse für das Projekt freigegeben werden, sind Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten bis Ende Juli vorgesehen. Der Baustart soll im Oktober folgen. Die Architekten rechnen mit einer Bauzeit von rund zwölf Monaten. Demnach könne die neue Halle im Herbst 2020 eingeweiht werden.