Reichartshausen

Asphalthaufen am Wald zieht weiteren Müll und Ärger an

"Belastetes Material" lagert vor dem Waldrand - Überbleibsel der Straßensanierung L532 muss deponiert werden - Rückgebauter Asphalt enthält Teer

27.10.2020 UPDATE: 28.10.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden
Der kleinere der beiden Hügel, die vorm Wald am Alten Sportplatz lagern, ist mit Folie abgedeckt. Er enthält das „belastete Material“. Foto: Christiane Barth

Reichartshausen. (cba) Ein kleiner und ein großer Erdhügel am Waldrand, alles Hinterlassenschaften einer Baumaßnahme, brachten Bürgervertreter Emil Eckert bei der jüngsten Gemeinderatsitzung auf: "Es ist mir ein Rätsel, wie man so was einfach so lange liegen lassen kann". Nicht nur, dass der Waldweg durch den Stein- und Erdhaufen versperrt werde, nun würde der abgelagerte Dreck auch weiteren Müll anziehen, der sich inzwischen mehr und mehr dort ansammle. Eckert bat, darauf zu achten, dass sowohl die Reste des Aushubs als auch der Müll abtransportiert werden.

An der Landstraße 532 zwischen Reichartshausen und Waldwimmersbach seien im Bereich der Karl-Ludwigs-Eiche in den Sommerferien Straßensanierungsmaßnahmen durchgeführt und ein Durchlassbauwerk saniert worden, teilte Bürgermeister Gunter Jungmann mit. Die Hügel seien die Überreste davon. Bei den Arbeiten sei "belastetes Material" festgestellt worden. Mit welchen Stoffen der Aushub, der nun beim Alten Sportplatz lagert und der Eckert zu seiner Kritik veranlasste, belastet ist, wisse er nicht, sagte Jungmann. Doch habe die bauausführende Firma Rapp Hoch- und Tiefbau mit Sitz in Mosbach mitgeteilt, nächste Woche für den Abtransport zu sorgen.

Belastet sei Aushubmaterial, wenn geringe Grenzwerte etwa von Sulfat, Arsen oder polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die in zahlreichen Kunststoffen verarbeitet sind, überschritten würden, teilte unterdessen das Bauunternehmen mit. Welcher Stoff nun im Reichartshäuser Aushub gefunden wurde, konnte jedoch auch die Baufirma nicht sagen.: "Es handelt sich um nichts Schwerbelastetes." Da die Grenzwerte von Jahr zu Jahr verschärft würden, komme es relativ häufig vor, dass Aushubmaterial als belastet eingestuft werde und danach entsorgt werden müsse.

Das Regierungspräsidium, Auftraggeber der Baumaßnahme, teilte nun mit, dass es sich bei dem zwischengelagerten Material zum einen um den Asphalt aus der Fahrbahn handele, der bei der Erneuerung des Durchlasses im Verlauf der L532 zwischen Lobbach und Reichartshausen rückgebaut wurde.

"Er musste zwischengelagert werden, da er unerwartet mit Teer belastet war. Aufgrund dieser Belastung muss er deponiert werden", sagte Pressesprecherin Irene Feilhauer. Zum anderen sei auch der Bodenaushub zwischengelagert worden. "Wegen vertraglicher Unstimmigkeiten mit der ausführenden Baufirma wurde das Material noch nicht abgefahren", berichtet die Pressesprecherin.

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