Unwetter traf die Region heftig
Schlammlawinen, umgestürzte Bäume, beschädigte Stromleitungen sowie Bahnlinien und vollgelaufene Keller

Die B292 im Kraichgau musste von Sonntagabend bis Montagnachmittag gesperrt werden. Foto: Barth
Von Christiane Barth
Waibstadt/Epfenbach/Eschelbronn. Sturzbachartige Regenfälle, heftige Gewitter und sturmartige Windböen: Das Unwetter, das am Sonntagabend über die Region hereinbrach, hat zahlreiche Schäden angerichtet:
Eine Windhose fegte über einen Streckenabschnitt der Bundesstraße B292 hinweg. Die Feuerwehren der Region sowie die Straßenmeisterei Neckarbischofsheim waren im Einsatz. Auch Arbeiter des Stromversorgers EnbW waren vor Ort, um Masten und Leitungen zu reparieren.
Mehrere Bäume blockierten die Fahrbahn der B292 zwischen Helmstadt und Bernau, nahe der Abzweigung Richtung Neckarbischofsheim. Auch Äste oder Stammteile wurden entlang der Bundesstraße abgerissen und lagen auf der Fahrbahn. Am Knotenpunktbereich B292/L549 wurde eine Ampel in Mitleidenschaft gezogen, zudem wurde ein Mast des Energieversorgers EnBW beschädigt.

Auf der Kreisstraße zwischen Eschelbronn und Epfenbach vergrub eine vom Hang herabgestürzte Schlammlawine die Straßendecke unter sich. Foto: Christiane Barth
Auf der Kreisstraße zwischen Eschelbronn und Epfenbach schob sich eine Schlammlawine auf die Straße, auf der B45 zwischen Meckesheim und Zuzenhausen fielen mehrere Bäume auf die Straße, in Meckesheim stürzte eine zehn Meter hohe Tanne gegen ein Haus. Die B292 musste für Aufräumabarbeiten ab Sonntag, 22.30 Uhr, bis zum Montag, 15 Uhr, gesperrt werden.
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"Die Straßensperrung erfolgte in erster Linie aus Gründen der Verkehrssicherheit", berichtet Ralph Adameit, stellvertretender Pressesprecher des Landratsamtes. Mehrere Bäume mussten gefällt werden, da sie umzustürzen drohten. Zur Höhe des Schadens konnte Adameit am Montag noch keine Angaben machen.

Die Deutsche Bahn war am Montag auf der S-Bahnstrecke zwischen Meckesheim und Aglasterhausen (hier Waibstadt-Bernau) mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Foto: Christiane Barth
Auch bei der Bahn hinterließen die Gewitter Schäden: Auf der S-Bahn-Strecke Meckesheim-Aglasterhausen stürzten laut Auskunft der Bahn-Pressestelle Bäume und Äste auf die Oberleitungen und beschädigten diese. Während der Abschnitt Waibstadt-Meckesheim am Montagmorgen wieder befahren werden konnte, mussten Richtung Aglasterhausen bis in den Nachmittag Ersatzbusse verkehren.
"Die komplette Oberleitung auf dem Abschnitt muss überprüft werden", so ein Bahnsprecher. Auf der L549 an der Einmündung zur B45, zwischen Eschelbronn und Meckesheim, fiel ebenfalls ein Baum auf die Oberleitung der Bahnstrecke S51. Auch hier blieb die Bahnverbindung unterbrochen.
In Waibstadt fiel kurzzeitig der Strom aus. Die Feuerwehr, die am Sonntag ihr Spritzenfest feierte, musste nach Festende nahtlos weitermachen, zum Einsatz ausrücken, war von kurz nach 21 Uhr bis Mitternacht im Einsatz.
Mehrere Bäume im Stadtgebiet waren umgestürzt, dabei ein Vordach eines Gewerbebetriebes weggerissen, Gartenzäune beschädigt worden. Das Festzelt des Josefshauses hatte sich selbstständig gemacht. "Es waren zum Glück nur kleinere Schäden, aber der Arbeitseinsatz war hoch", so Bürgermeister Joachim Locher.

Mit Sandsäcken schützten die Epfenbacher Bürger in der Ortsmitte ihre Keller. Foto: Christiane Barth
Markus Wittmann von der Straßenmeisterei, der mit einem Team zu den Aufräumarbeiten an der B292 beschäftigt war, berichtet zudem: Die Straßenmeisterei habe auch einen Baum auf der Schienenstrecke weggeräumt, weil die Arbeiter der Bahn zwischen Meckesheim und Eschelbronn im Einsatz waren.
Auch Bäume, die auf Privatgrund standen, habe der Sturm abgerissen, sie wurden von der Straßenmeisterei entfernt. In Epfenbach wurden Keller in der Ortsmitte überflutet, Bürger bauten Sandsäcke zum Schutz auf. Der Ort war gestern zudem vom Umleitungs- und Schwerlastverkehr betroffen.
Auch in Neidenstein musste die Feuerwehr ausrücken und vollgelaufene Keller, im gesamten Gemeindegebiet verteilt, auspumpen. In Zuzenhausen stürzten einige Bäume um, doch ohne weitere Folgen.
In Neckarbischofsheim wurden keine gravierenden Schäden vermeldet. Reichartshausen hatte Glück, hier richtete das Unwetter keine Schäden an. Auch die Gemeinde Angelbachtal wurde verschont.



