Das sagte OB Holaschke vom Balkon des Alten Rathauses zu 2019
Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Klaus Holaschke - Kein Ausblick auf 2020 - Streiflichter eines bewegten Jahres

Von Detlef Brötzmann
Eppingen. Glück, Gesundheit und Zuversicht für das neue Jahr wünschte Oberbürgermeister Klaus Holaschke in seiner Neujahrsansprache, die er traditionell vom Balkon des Alten Rathauses hielt. Mehrere hundert Menschen hatten sich auch in diesem Jahr wieder auf dem Marktplatz versammelt, um der Zeremonie, die musikalisch von der Feuerwehrkapelle Mühlbach und dem Gesangverein Eppingen umrahmt wurde, beizuwohnen. Holaschke selbst dürfte dabei wohl entspannt und gelassen ins neue Jahr geblickt haben, denn zur Oberbürgermeisterwahl am 26. Januar hatte bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist kein Gegenkandidat den Hut in den Ring geworfen.
Einen Ausblick auf das Jahr 2020 gab es dennoch nicht. Das verbiete das strenge Wahlrecht, bekundete Holaschke konsequent. Allerdings brachte ihm der Hinweis auf die OB-Wahl einen kurzen Beifall ein. So blieb es in seiner Ansprache mit Blick auf die Kommune bei Streiflichtern auf das vergangene Jahr, das Holaschke akkurat in alphabetischer Reihenfolge von A wie Ausbau der Breitbandversorgung bis W wie Wohngebiete vortrug.

Doch zuvor lenkte er den Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der offenen, bundesdeutschen Gesellschaft. Digitalisierung, Globalisierung, Migration und Integration zählte er als Entwicklungen auf, die unser Leben verändern. Das führe bei einigen Menschen zu Unsicherheit und Angst, abgehängt zu werden. Viele Probleme ließen sich nur gemeinsam in Europa lösen. Populisten ginge es letztendlich nur darum, vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Herausforderungen anzubieten, die so nicht zu bewältigen seien.
"Ich bin mehr denn je davon überzeugt: Nur gemeinsam kommen wir voran, nur gemeinsam können wir Bewährtes erhalten", appellierte Holaschke und hob hervor, dass persönliche Begegnungen durch nichts zu ersetzen seien. In Eppingen kenne man sich und treffe sich bei Vereinen und vielen anderen Gelegenheiten. Es gelte heute Dankeschön zu sagen.
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In seinen Rückblick auf die kommunale Entwicklung ließ Holaschke kaum ein Thema aus. Er sprach das Projekt "Älter werden in Eppingen" ebenso an, wie den Bürgerbus oder die neue, kostenlose Eppinger Bürger-App. Der Buchstabe "F" ließ die Richener aufhorchen. Das Land hat rund 200.000 Euro in die Fahrbahnerneuerung der Ortsdurchfahrt investiert. Dennoch werde man nicht locker lassen, am Ziel, der Ortsumfahrung Richen, festzuhalten.
Zum Projekt Gartenschau 2021 führte der OB aus: "Die Gartenschau ist das größte Ereignis unserer jüngeren Stadtgeschichte." Seit dem Spatenstich am 13. März werde kräftig gebaggert und gebaut. Auch habe der Umbau des ehemaligen Gasthauses Schwanen begonnen, der vom Land mit zwei Millionen Euro gefördert werde. Während der Gartenschau dient das Gebäude als Treffpunkt Baden-Württemberg, danach als Eppinger Bürgerhaus.
Schulen und Kindergärten waren weitere Punkte im Rückblick des Stadtoberhauptes. Auch die Jubiläen verschiedener Vereine fanden lobende Worte. Ebenso fanden der Ausbau von Wohngebieten, wie auch die Renaturierung des Bachlaufes in Rohrbach und die Fertigstellung des Sanierungsprojektes Berliner-Ring West, das fünf Millionen Euro gekostet hat, Erwähnung.
Zuletzt vergaß Holaschke nicht, auch die Deutsche Weinprinzessin 2020, Julia Böcklen, die bereits 2019 zur Württembergischen Weinkönig gekürt wurde, zu erwähnen. Seine Rede schloss er mit einem Zitat aus der Neujahrsansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Wir brauchen mehr denn je den Mut zu neuem Denken, die Kraft bekannte Wege zu verlassen, die Bereitschaft, Neues zu wagen, und die Entschlossenheit, schneller zu handeln."
Traditionsgemäß wurde die Veranstaltung mit Salutschüssen aus acht Gewehrläufen der Schützengesellschaft Eppingen 1590 beendet.