Neckarsulm

Investorensuche für das geschlossene Erlebnisbad "Aquatoll" gestartet

Bis zu den Sommerferien soll eine Arbeitsgruppe die Rahmenbedingungen festlegen.

29.05.2022 UPDATE: 30.05.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Angesichts einer enormen Kostensteigerung wird aus der geplanten Sanierung des Freizeitbades „Aquatoll“ wohl doch nichts. Archivfoto: Armin Guzy

Neckarsulm. (rnz) Seit Kurzem hat die Stadt Neckarsulm den Betrieb des "Aquatoll"-Erlebnisbads endgültig eingestellt und die technischen Anlagen so weit heruntergefahren, dass sie nur noch den Substanzerhalt sicherstellen. Nun bereitet die Verwaltung ein mehrstufiges Verfahren zur Investorensuche vor. Dieses soll zeigen, ob möglicherweise private Betreiber für das Bad gefunden werden können.

Oberbürgermeister Steffen Hertwig dämpft allerdings die Erwartungen. "Wir dürfen keine falschen Hoffnungen wecken. Entscheidend ist auch die Frage, welchen finanziellen Beitrag ein möglicher Investor von der Stadt einfordert. Eine Investorenlösung wäre jedenfalls nicht zum Nulltarif zu haben." Erst am Ende des langwierigen Verfahrens stehe fest, ob eine komplette oder teilweise Privatisierung des Bades überhaupt infrage komme. Erste positive Signale hat die Stadt bereits erhalten. Es gibt einen Interessenten für das gesamte Bad und mehrere nur für die Sauna.

In einer Arbeitsgruppe definiert der Gemeinderat nun zusammen mit Experten der Verwaltung die Rahmenbedingungen, unter denen sich die Stadt einen privaten Weiterbetrieb vorstellen könnte. Dies dient auch zur Vergleichbarkeit der möglichen Angebote und soll bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein. Potenzielle Investoren können sich so informieren, ihre eigenen Vorstellungen teils mit einbringen und ihr Interesse bekunden. Erst danach startet ein mögliches formelles Vergabeverfahren. Erst an dieser Stelle entscheidet sich, ob die derzeitigen Interessenten und deren Konzepte tatsächlich zu einem konkreten Vergabeverfahren führen und die Stadt das "Aquatoll" ganz oder teilweise in private Hände legt. Es kann aber auch sein, dass die Stadt zu dem Ergebnis gelangt, dass sich die Konzepte nicht realisieren lassen und sie daher den Prozess stoppt.

Kommt die Stadt zu dem Entschluss, dass es eine Chance gibt, das Erlebnisbad weiterzubetreiben, startet ein Vergabeverfahren, das mindestens sechs bis acht Monate dauert. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Ausgang dieses Verfahrens noch völlig offen", stellt Hertwig fest und fügt hinzu: "Ich weiß, dass der Erwartungsdruck in der Öffentlichkeit groß ist. Aber wir müssen angesichts dieser rechtlich hoch komplizierten Materie sehr sorgfältig und gewissenhaft vorgehen. Vom Ausgang dieses Verfahrens hängt auch die weitere Zukunft der Neckarsulmer Bäderlandschaft ab."

Die Stadt bereitet gleichzeitig auch schon das Konzept für eine Ideenwerkstatt vor. Sollte sich kein privater Betreiber finden und das Erlebnisbad nicht wieder öffnen, könnte die Ideenwerkstatt sofort starten. Im Rahmen dieses Formats sollen die verschiedenen Nutzergruppen Ideen für die Neckarsulmer Bäderlandschaft der Zukunft erarbeiten.

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Damit die Gäste trotzdem in der Stadt schwimmen gehen können, soll nach der Freibadsaison das "Aquatoll Sportbad" so optimiert werden, dass der Besuch für Familien mit Kindern attraktiver wird.

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