Neckarsulm

Ein stabiles Fundament für die künftige Schullandschaft

Der Grundstein für die Franz-Binder-Verbundschule ist gelegt, das größte Hochbauprojekt Neckarsulms hat begonnen.

16.06.2022 UPDATE: 17.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 50 Sekunden
Bei der Grundsteinlegung für den Neubau der Franz-Binder-Verbundschule griffen (v. l.) Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel, Regierungspräsidentin Susanne Bay, Markus Binder, Schulleiterin Antje David, OB Steffen Hertwig und der Technische Leiter der Firma Peter Groß, Tobias Große, zum Spaten. Foto: Stadt Neckarsulm

Neckarsulm. (rnz) Mit dem Grundstein für den Neubau der Franz-Binder-Verbundschule hat die Stadt Neckarsulm einen Markstein bei diesem bislang größten kommunalen Hochbauprojekt gefeiert und zugleich das Fundament für die künftige Schulentwicklung gelegt.

Die Zeremonie der Grundsteinlegung fand auf dem Baugrundstück in der Pichterichstraße, Ecke Saarstraße statt, am früheren Standort des alten Hallenbades. Dort entstehen bis zum Schuljahresbeginn 2024/2025 das moderne neue Schulgebäude und eine dreiteilige Sporthalle als Ersatz für die marode und inzwischen abgerissene Sulmturnhalle.

Zur Grundsteinlegung begrüßte Oberbürgermeister Steffen Hertwig die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay und den geschäftsführenden Gesellschafter der Binder Gruppe, Markus Binder. Die Neckarsulmer Verbundschule trägt den Namen des 2019 verstorbenen Unternehmensgründers Franz Binder, Vater von Markus Binder.

"Der Name Franz Binder passt perfekt zu dem pädagogischen Grundkonzept der Verbundschule", betonte Hertwig. Die Bildungseinrichtung vereint die Schularten Gemeinschaftsschule, Werkrealschule und Realschule unter einem Dach und ist in dieser Kombination landesweit bislang einmalig.

Sie nahm ihren Betrieb zum Schuljahr 2020/2021 zunächst übergangsweise in den Räumlichkeiten des Albert-Schweitzer-Gymnasiums auf. Seit dem Schuljahr 2021/2022 setzt die Franz-Binder-Verbundschule ihren Betrieb am Interimsstandort an der Johannes-Häußler-Schule fort. Jedes Schuljahr kommt eine weitere Klassenstufe hinzu, sodass die Franz-Binder-Verbundschule ihren volle Stärke mit dem Bezug des neuen Schulgebäudes erreichen wird.

Auch interessant
Neckarsulm: Für die Bildung geht es an die Rücklagen der Stadt
Neckarsulm: Neues Schulgebäude soll Maßstäbe setzen
Neckarsulm: Investorensuche für das geschlossene Erlebnisbad "Aquatoll" gestartet

Bereits die Interimslösung, die in Form einer Modulraumanlage auf dem Schulhof der Häußler-Schule realisiert wurde, biete "sehr gute Voraussetzungen für die Arbeit", urteilte Steffen Hertwig. "Doch eine Schule braucht natürlich ein dauerhaftes Zuhause."

Daher sei der einstimmige Baubeschluss des Gemeinderats vom Dezember 2019 die einzig richtige Entscheidung gewesen: "Wir investieren hier in die Zukunft des Schulstandortes und damit in die Zukunft unserer Kinder." Mit dem Modellkonzept sei die Stadt – unabhängig von künftigen schulpolitischen Veränderungen – "maximal zukunftsorientiert und flexibel aufgestellt", versicherte Hertwig.

Mit dem Verbundschulkonzept will die Stadt effektive, nachhaltige und zukunftsorientierte Strukturen schaffen und damit die Entwicklung des Schulstandortes Neckarsulm selbst in die Hand nehmen. Alle Schularten einschließlich der Gemeinschaftsschule bleiben so dauerhaft erhalten.

Mit dem Realschulzweig unter dem Dach der Verbundschule kann die Stadt ein zusätzliches Angebot für diese stark nachgefragte Schulform schaffen. Die Gemeinschaftsschulen verlieren schon seit Jahren immer mehr Schüler an die Realschulen.

Verstärkt wird dieser Trend durch die Möglichkeit, an der Realschule auch den Hauptschulabschluss abzulegen. In der Folge konnte die Wilhelm-Maier-Schule im Stadtteil Obereisesheim im Schuljahr 2018/2019 erstmals keine 10. Klasse einrichten.

In der neuen Verbundschule werden die beiden bestehenden Gemeinschaftsschulen in Obereisesheim und Amorbach mit der Werkrealschule der Johannes-Häußler-Schule zusammengeführt und um einen Realschulzweig erweitert. Dieses Modellkonzept wurde im Rahmen der örtlichen Schulentwicklungsplanung in enger Zusammenarbeit mit allen Schulleitungen erarbeitet. An dieser Modelllösung beteiligt waren das Staatliche Schulamt Heilbronn, das Regierungspräsidium Stuttgart und das Kultusministerium Baden-Württemberg.

"Trotz der notwendigen baulichen Masse entsteht hier ein städtebaulich und architektonisch hochklassiges Ensemble mit Campus-Charakter", befand Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel. Als Glanzlichter zählte sie unter anderem das Raumprogramm mit hellen, offenen sogenannten Lernzonen, die Außenräume, darunter auch eine Dachterrasse für den Kunstunterricht, und eine Mensa mit Bühne auf. Der Neubau der dreiteiligen Sporthalle für den Schul- und Vereinssport werde einen "wesentlichen Beitrag zum Sportstättenangebot der Stadt leisten".

Errichtet wird der Gebäudekomplex nach einem Entwurf der "a+r Architekten" GmbH, Stuttgart/Tübingen durch die Peter Groß Hochbau GmbH & Co.KG, Stuttgart. Schon allein wegen der Größe des Gebäudeensembles und der exponierten Lage am Rand der Innenstadt und des Stadtparks habe die Stadt großen Wert auf eine "hohe städtebaulich-architektonische Qualität" gelegt, unterstrich Mösel.

Der Entwurf war im Rahmen eines mehrstufigen Vergabeverfahrens ausgewählt worden. Zu den Partnern, die das Modellkonzept im Rahmen der Schulentwicklungsplanung eng begleitet und unterstützt haben, gehören auch das Staatliche Schulamt Heilbronn und das Regierungspräsidium Stuttgart.

Die Stadt sei seit vielen Jahren als ambitionierter Bildungsstandort bekannt, bestätigte Regierungspräsidentin Susanne Bay, und das Modellkonzept der Verbundschule setze "baulich, aber auch inhaltlich und strukturell" Maßstäbe. Sie stellte eine Unterstützung von sieben Millionen Euro als Schulbauförderung in Aussicht.

"Bildung ist das höchste Gut, das wir unseren Kindern bieten können", bestätigte Markus Binder. "Das Bestreben, Schülern Sicherheit, Orientierung und eine Zukunft zu geben, wäre ganz im Sinne meines Vaters." Als erfolgreicher Unternehmer habe Franz Binder stets soziale Verantwortung übernommen.

Die Verbundschule stehe für Chancengleichheit, individuelle Förderung und familiäre Werte und spiegele insofern die Visionen und Werte seines Vaters wider, befand Markus Binder, denn sie gebe Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, unabhängig von deren Herkunft, Hautfarbe oder Religion einen Schulabschluss zu erlangen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.