Volle Keller und verschlammte Straße
Unwetterzelle über Neckarbischofsheim brachte Starkregen und Überschwemmungen - Feuerwehr forderte Überlandhilfe an

Von Berthold Jürriens
Neckarbischofsheim. Einige starke Unwetterzellen haben sich am Samstagabend über Teilen des Rhein-Neckar-Kreises entladen. Besonders betroffen war Neckarbischofsheim, wo sogar kurzzeitig punktueller Hagelschlag niederging und Straßen aufgrund der Wassermassen gesperrt werden mussten.
Schlammlawinen, die die Wassermassen aus der Baustelle in der Flinsbacher Straße spülten, wurden und sich wegen des trockenen Bodens ihren Weg in Richtung Von-Hindenburg-Straße bahnen konnten, verstopften gleichzeitig die bereits übergelaufenen Gullys.
"Das Wasser sprudelte nur so aus den Gullys heraus", berichtet eine Anwohnerin in der Schulgasse, wo die Straße kurzzeitig fast einem kleinen Fluss glich. Unvernünftige Autofahrer seien zu Beginn noch rasant durch die Straße gefahren und hätten dadurch das Wasser bis in die Hausflure gespritzt, wurde berichtet.
Sandsäcke vor den Türen als erste Gegenmaßnahme gegen das Wasser und eigene Pumpen kamen zum Einsatz. Die Freiwillige Feuerwehr-Abteilung Neckarbischofsheim sperrte verschiedene Straßen und öffnete die Gullys, damit das Wasser ablaufen konnte. Doch die Vielzahl der Einsatzstellen war kaum zu bewältigen: Gegen 22.30 wurde daher die Freiwillige Feuerwehr aus Helmstadt-Bargen zur Überlandhilfe angefordert, sodass weitere Wassersauger zum Einsatz kamen und betroffene Keller ausgepumpt werden konnten.
Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor vor heftigen Unwettern gewarnt und auf seiner Internetseite von "Gewitter-Clustern" geschrieben. "Die Gewitter ziehen nur sehr langsam oder bleiben ortsfest, daher kann es zu heftigem Starkregen mit 30 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit kommen." Ein derartiges "ortfestes" Gewitter befand sich am Samstag über Neckarbischofsheim, während andere Nachbargemeinden glimpflich davonkamen.
Die Aufräumarbeiten dauerten am Sonntag noch an. Über die Höhe des entstandenen Sachschadens war bis zuletzt nichts bekannt. Die Polizei sprach von rund 35 Einsätzen aufgrund von Unwettern im Bereich des zuständigen Präsidiums Mannheim und einem vorläufig ermittelten Schaden von 25.000 Euro.



