Neues Gremium hat viele neue Mitglieder
Der Gemeinderat hat sich konstituiert. Hans Peter Jelinek wurde zum Ehrenstadtrat ernannt.

Neckarbischofsheim. (fro) Die Verabschiedung des "alten" Gemeinderats und die Verpflichtung des neuen Gremiums sowie Ehrungen standen auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Bereits vor der Kommunalwahl war klar gewesen, dass es viele neue Personen im Gremium geben wird, denn neun Stadträte waren nicht mehr zur Wahl angetreten.
Somit wurden Hans Peter Jelinek, Heike Jacobs, Andreas Bender, Dorian Jacobs, Ben Neudel und Stefan Rödler mit Geschenken und einer Umarmung von Bürgermeister Thomas Seidelmann verabschiedet. Klaus Proissl, Michael Krieger und Marcel Scherer, die ebenfalls nicht mehr angetreten waren, fehlten bei der Sitzung. "Vielen Dank, dass ihr das gemacht hab", fasste Seidelmann zusammen, vor allem, da die Arbeit in der Öffentlichkeit momentan "kein Zuckerschlecken" sei – man erlebe Anfeindungen und "freche Sachen im Umgang".
Die Hauptrolle des Abends hatte zweifelsohne Jelinek: Er verließ das Gremium nach 30 Jahren und wurde deshalb zum Ehrenstadtrat ernannt – als kleine Beigabe bekam er für seine Tätigkeit noch die Ehrennadel und Ehrenstele des Gemeindetags von Seidelmann überreicht, und Fraktionskollege Walter Zeller schenkte dem scheidenden Stadtrat und großen Comic-Fan eine original französische Tim-und-Struppi- sowie eine Tarzan-und-Tibor-Ausgabe im Namen seiner Fraktion.
Zeller dankte in einer kurzen Rede allen scheidenden Mitgliedern für die stets gute Zusammenarbeit, besonders aber natürlich Jelinek, der viele Jahre Fraktionsvorsitzender war. Seine Leistung sei "außergewöhnlich", und er habe viel von Jelinek lernen dürfen. Er habe stets ruhig, aber auch bestimmt seine Argumente vorgebracht.
Anstelle des Tim- und Struppi-Bandes habe er ihm eigentlich einen Asterix-Comic schenken wollen – da es in den Geschichten aber um ein gallisches Dorf geht, das sich gegen das römische Imperium auflehnt, und Helmhof und Untergimpern von Seidelmann manchmal liebevoll ebenfalls als "gallische Dörfer" bezeichnet werden, habe er darauf lieber verzichtet, sagte Zeller mit einem Augenzwinkern. Denn Kämpfe innerhalb der Stadtgemeinschaft seien "nicht deine Art", schloss Zeller.
"Was mach’ ich jetzt mit der für 25 Jahre?", fragte Jelinek Seidelmann zu seiner alten Stele. "Dir fällt schon was ein, du kannst sie ja vielleicht auf Ebay verkaufen", antwortete Seidelmann scherzhaft. Der Bürgermeister hatte Jelinek zuvor gedankt: "Wir verlieren jemanden, der sehr viel Fachkenntnis hat – und auch viel Feuer."
Es sei "sagenhaft", was Jelinek geleistet habe. "Du wirst uns allen sehr fehlen." Anschließend blickte Jelinek in einer Rede auf sein Ehrenamt zurück (wir berichten noch) und wurde unter langem Applaus verabschiedet, wobei sich die Zuhörer in der Aula der Grundschule erhoben.
Zwar nicht ganz so lange wie Jelinek ist Bürgermeister-Stellvertreter Gerold Rossel im Gremium, da er aber erneut antrat und wiedergewählt wurde, kann er seinen ehemaligen Fraktionskollegen noch ein- oder sogar überholen: 25 Jahre sitzt Rossel im Gremium, wofür es ebenfalls die Ehrennadel und -stele des Gemeindetags gab.
Die Stele für zehnjährige Tätigkeit als Stadtrat bekam Leinberger überreicht. "Ich hoffe, dass er es noch mal fünf Jahre macht", lobte Seidelmann Leinbergers Fachkenntnisse, was Verwaltungstätigkeiten angeht. Der abwesende Krieger – Seidelmann: "Muss arbeiten" – wird seine Stele für zehn Jahre später bekommen, ebenso eine Urkunde der Stadt. Heike Jacobs bekam eine städtische Urkunde für ihren 15-jährigen Einsatz im Gremium.
Dann begann das Stühlerücken: Platz am Ratstisch nahmen die neuen Stadträte Katrin Leonhardt, Sven Immenroth und Joachim Bloss (alle Freie Wähler/SPD) sowie Jan-Philipp Bräumer, Sebastian Schnell, Martin Wöllner und Thomas Buck (alle Aktive Liste/CDU). Nusret Can Yildirim (FW/SPD) und Tobias Lapesch (AL/CDU) waren verhindert.
Das Gremium komplettieren die bisherigen Stadträte Walter Zeller, Jochen Leinberger, Gerold Rossel und Ruven Dotterer (FW/SPD) sowie Janick Zeier und Tilo Freund (AL/CDU). Auf die jeweiligen Ausschussmitglieder hatten sich die beiden Fraktionen im Vorfeld geeinigt, weshalb die Wahlen alle einstimmig verliefen. Stellvertretender Bürgermeister bleibt Gerold Rossel, 2. Stellvertreter wird künftig Janick Zeier sein.
