Das ist in 25 Jahren alles passiert
Mittelalterfest im Schlosspark: zum Jubiläum ein Prost mit Met

Auf die vergangenen 25 Jahre und auf eine gute Zusammenarbeit bei künftigen Veranstaltungen stießen Bürgermeister Frank Werner und die Akteure des Mittelalterfests an.
Angelbachtal. (ram) "Silberhochzeit" nannte es Bürgermeister Frank Werner, als er am Samstag zum 25. Jubiläum des mittelalterlichen Spektakulums auf der Schlossparkbühne gratulierte. Kritisch beäugt wurde die Veranstaltung in ihren Anfängen, war es doch die größte Veranstaltung, für die der historische Schlosspark an einen privaten Veranstalter vermietet wurde.
Mancher fürchtete um den Rasen, andere hielten den Park schlichtweg für die falsche Wahl - aber alle Unkenrufe bewahrheiten sich nicht. Inzwischen ist die Veranstaltung längst etabliert, sind die Festvorbereitungen zur Routine geworden, und der Mittelaltermarkt gehört fest zum Angelbachtaler Veranstaltungskalender dazu, die Termine für die kommenden drei Jahre stehen bereits fest.
Hintergrund
Zum Abschluss über brennendes Stroh
Angelbachtal. "Pferde würden niemals alleine durchs Feuer reiten", erklärte der Turniermeister gleich bei der Begrüßung, und warb unter dem Publikum für Verständnis, wenn nicht jeder Programmpunkt der
Zum Abschluss über brennendes Stroh
Angelbachtal. "Pferde würden niemals alleine durchs Feuer reiten", erklärte der Turniermeister gleich bei der Begrüßung, und warb unter dem Publikum für Verständnis, wenn nicht jeder Programmpunkt der Feuer-Reitershow gelingen sollte: "Wir arbeiten hier mit Lebewesen."
Die Dunkelheit war am Samstagabend bereits über den Eichtersheimer Schlosspark hereingebrochen, in den Zelten und Buden des Mittelaltermarktes wurden die Kerzen und Laternen entfacht, als sich unzählige Besucher noch einmal um die Turnierarena versammelten. Bevor die Show beginnen konnte, war zunächst die Feuerwehr gefragt, der der erste Applaus galt, und die mit dem großen Strahlrohr dafür sorgte, dass sich der staubtrockene Rasen beim Feuerspektakel auf keinen Fall entzündet.
Dann machten sich die fünf Reiter der "Berlepschen Ritterschaft" mit ihren Pferden bereit: Mit brennenden Lanzen wurde geritten, hindurch ging es durch einen lodernden Bogen, brennende Becher mussten die Reiter im Galopp greifen, den glühenden Speer auf das Schild des Ritters bugsieren, so dass es lichterloh leuchtete. Den Höhepunkt bildete der Ritt über brennendes Stroh: Nachdem die ersten Pferde mit ihren Reitern unter großem Handgeklapper den Anfang gemacht hatten, trauten sich auch alle anderen - doch die Vorsicht und Angst der Tiere waren zu erkennen. (ram)
"Es war für mich eine tolle Zusammenarbeit mit der Familie Wolf," erklärte Bürgermeister Frank Werner. Für ihn war es am Wochenende das zehnte Ritterfest. Mitgebracht hatte er zum 25. Jubiläum ein Wappen der Gemeinde, welches er an Veranstalter Michael Wolf und dessen Familie überreichte. Wolf ist Geschäftsführer der Histotainment GmbH mit Sitz in Osterburken. Wolf leitet unter anderem den historischen Park Adventon, veranstaltet nicht nur Ritter-, sondern auch Wikingerfeste.
Auch einen beschrifteten Tonkrug hatte die Gemeinde bei der Majolika in Tairnbach anfertigen lassen. Gefüllt war dieser mit Honigmet der örtlichen Imker, und so wurde unter kräftigem Handgeklapper auf das Jubiläum angestoßen.
Erlebt hatte die Familie Wolf in den 25 Jahren bereits einiges: Zunächst musste sich das mittelalterliche Treiben etablieren und in der Region bekannt werden. Große Hitze machte der Veranstaltung in manchen Jahren zu schaffen, in der man es nur unter den schattigen Bäumen aushalten konnte. Doch auch das Gegenteil gab es schon in Angelbachtal: Gummistiefel im Schlossparkmatsch. "Einmal mussten nachts sogar die Lager der Mittelaltergruppen evakuiert werden, da der gesamte Platz unter Wasser stand," erinnert sich Sabine Wolf.
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Klar ist immer, so Bürgermeister Frank Werner, dass der Park nach dem großen Ritterspektakel, aber auch bei den anderen Veranstaltungen, die es inzwischen im Schlosspark gibt, von den Veranstaltern wieder hergerichtet werden muss. Doch meist musste in der Vergangenheit lediglich zu etwas Rasensamen gegriffen werden.



