Kürnbach

77 Kilometer Kabel versorgen Ort mit Strom

Eine öffentliche Ladestation ist unwirtschaftlich. Im Baugebiet "Alsberg" werden zwei Plätze erneut ausgeschrieben.

28.04.2023 UPDATE: 28.04.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Im Baugebiet „Alsberg“ werden zwei Bauplätze erneut ausgeschrieben. Foto: gr

Kürnbach. (gr) Zwei oder sechs Sonnenschirme für den Kindergarten Dorfberg? Diese Diskussion beschäftigte den Kürnbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Dass der Kauf für die Freifläche notwendig ist und ein Mehr immer wünschenswert wäre, darin waren sich die Mitglieder des Gremiums einig. Bürgermeister Armin Ebhart verwies aber auf den gültigen Haushaltsplan, der ein Budget von 25.000 Euro für diese Maßnahme vorsehe. Und daraus müssten auch noch die beiden Sonnenschirme für den Kindergarten Bachstraße finanziert werden.

Für eine Lösung mit Sonnensegeln war kein Angebot eingegangen, und Markisen seien auf jeden Fall noch teurer, berichtete Ebhart von einem Ortstermin mit Firmenvertretern. Am Ende wurde beschlossen, für den Kindergarten Dorfberg drei Sonnenschirme zu bestellen und bei Bedarf im nächsten Jahr über weitere Beschaffungen zu entscheiden. Der Kindergarten Bachstraße erhält wie geplant zwei Sonnenschirme.

Zu Beginn der Sitzung stellte Willi Parstorfer, Regionalmanager der Netze BW, den Jahresbericht vor und gab Einblicke in ein komplexes Thema. Natürlich war auch der Stromausfall, der im März durch Baggerarbeiten verursacht worden war, Gegenstand der Diskussion. Parstorfer verwies auf die hohe Versorgungssicherheit der zurückliegenden Jahre und versicherte, dass diese auch in Zukunft gewährleistet sei.

Hierfür investiere die Netze BW kontinuierlich in den Ausbau des Stromnetzes – im vergangenen Jahr vor allem in das Bauvorhaben an der Sternenfelser Straße und den Anschluss des Neubaugebietes "Alsberg". Im kommenden Jahr stehe der Ersatz der Turmstation an der Flehinger Straße für rund eine halbe Million Euro an.

Die Netze BW, eine Tochter der EnBW, an der auch Kürnbach beteiligt ist, vernetzt 214 Gemeinden mit rund 2,3 Millionen Kunden. In Kürnbach betreibt Netze BW ein Stromnetz mit knapp 77 Kilometer Länge, das knapp 1000 Hausanschlüsse versorgt. Rund 60.000 Euro fließen als Konzessionsabgabe an den Gemeindehaushalt. Der Stromverbrauch eines Jahres liege bei rund 9000 Megawattstunden.

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Parstorfer berichtete auch, dass Kürnbach beim Anteil selbst erzeugter Energie mit 12,5 Prozent im Vergleich mit anderen Kommunen ähnlicher Größe unter dem Durchschnitt liegt. Auf Nachfrage zerstörte er außerdem die Hoffnung auf eine öffentliche Ladestation für E-Fahrzeuge im Ort.

Eine solche Investition sei wirtschaftlich nicht darstellbar, sodass sich wohl kein Betreiber finden würde. 85 Prozent der E-Auto-Besitzer würden zu Hause laden. Ohne hohe Frequenz von Durchgangsverkehr mache eine Ladestation daher kaum Umsatz.

Der Abwägungs- und Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan "Mühlstraße" wurde einvernehmlich beschlossen und damit das im Juli 2022 begonnene Verfahren beendet. Höhere Baupreise bei gleichzeitigem Anstieg der Zinsen belasten auch die Häuslebauer. Zwei bereits verkaufte Bauplätze im Baugebiet "Alsberg" wurden der Gemeinde wieder zurückgegeben. Sie sollen nun erneut zum Bodenrichtwert von 250 Euro pro Quadratmeter ausgeschrieben werden.

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