Kraichgau

Wer Zug fährt, muss mehr Zeit einplanen

In den Pfingstferien verkehrt Schienenersatzverkehr in Richtung Heidelberg - Pläne für Mobilitätszentrale im Bahnhofsgebäude

04.06.2019 UPDATE: 05.06.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden

Regionalexpresszüge fahren während der Pfingstferien nicht durch Sinsheim. S-Bahnen schon, allerdings nur bis Meckesheim. Denn von dort bis Neckargemünd werden Schienen erneuert. Foto: Christian Beck

Sinsheim/Kraichgau. (cbe/zg) Eine neue Baumaßnahme auf der Elsenztalstrecke kündigt sich an: Vom 10. bis 24. Juni werden zwischen Meckesheim und Neckargemünd Bahnschienen erneuert. "Der Streckenabschnitt wird voll gesperrt und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet", erklärt Christoph Rotfuß von DB Regio Mitte aus Mannheim. Das hat auch für den Kraichgau Konsequenzen: Die Regionalexpresszüge werden über das Neckartal umgeleitet und verkehren in diesem Zeitraum nicht über Sinsheim und Meckesheim. Die S-Bahnen fahren bis Meckesheim, die Abfahrtszeiten ändern sich jedoch teilweise. In den Morgenstunden wird zusätzlicher ein Schnellbus von Sinsheim über Meckesheim nach Neckargemünd eingesetzt, der dort Anschluss an den umgeleiteten Regionalexpress erhält.

Wer von Montag bis Freitag am frühen Morgen aus Bad Rappenau in Richtung Heidelberg oder Mannheim fahren möchte, kann mit der S42 um 5.14 in der Kurstadt abfahren und kommt um 5.33 Uhr in Sinsheim an. Von dort fährt der Schnellbus um 5.45 Uhr direkt nach Meckesheim und kommt um 6.23 Uhr in Neckargemünd an. Um 6.48 Uhr können Reisende dann mit dem Regionalexpress weiterfahren und um 6.48 in Heidelberg oder um 7.06 Uhr in Mannheim ankommen. Weitere Schnellbus-Verbindungen von oder nach Sinsheim gibt es laut Ersatzfahrplan nicht.

Alternativ können Reisende mit der S-Bahn bis Meckesheim fahren. Ein Bus fährt von dort über Mauer, Reilsheim und Bammental nach Neckargemünd. Ab dort verkehren S-Bahnen weiter in Richtung Heidelberg.

Von Mannheim oder Heidelberg in Richtung Sinsheim gelten die gleichen Einschränkungen. Wer beispielsweise um 16.35 Uhr in Mannheim mit dem Regionalexpress startet, muss in Heidelberg umsteigen. Mit der S-Bahn geht es dort um 17.03 Uhr weiter bis Neckargemünd. Mit dem Schienenersatzverkehr geht es dort um 17.25 Uhr weiter. Um 17.57 Uhr fährt dort die S-Bahn ab, um 18.06 Uhr erreicht sie Sinsheim, um 18.26 Uhr Eppingen.

Für die Unannehmlichkeiten und längeren Fahrzeiten bittet die Bahn um Verständnis. Dass Pendler eine harte Zeit erwartet, weiß auch Jens-Jochen Roth, Vorsitzender des Arbeitskreises Nahverkehr. Er hätte sich gewünscht, dass Pendler stärker in die Änderungen einbezogen und frühzeitiger informiert worden wären. Nach aktuellem Stand der Planungen sind laut Rothfuß für das kommende Jahr im Elsenz- und Schwarzbachtal keine Bauarbeiten vorgesehen, die mit Streckensperrungen verbunden sind.

In Bezug auf den langfristigen Erhalt des DB-Reisezentrums im Sinsheimer Bahnhofsgebäude wird in der Einrichtung einer Mobilitätszentrale eine gute Lösung gesehen. "Die Schließung der DB-Verkaufsstelle konnte zwar bis auf Weiteres abgewendet werden", freut sich Roth. Es müssten jedoch innovative Ideen und Lösungskonzepte erarbeitet werden. Denn in Zukunft, gerade auch angesichts der Heimattage im kommenden Jahr, sei es wichtig, dort Reisenden und Touristen persönliche Information und Beratung zu allen Fragen der Mobilität zu bieten. Darunter falle nicht nur der Verkauf von Fahrkarten für den Nah- und Fernverkehr. Darüber hinaus könnten Kunden dort Auskünfte zum Stadtbusverkehr, zum Taxi, zu Tarifen, Informationen für Mobilitätsbehinderte, zu Rail & Bike, zum Regio-Bus nach Mosbach und vieles mehr erhalten.

Auch die Beratung zu Freizeitinformationen sowie die Vermittlung bei Fundsachen könnten zum Serviceangebot gehören. Die Einrichtung der Mobilitätszentrale in Sinsheim, die vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar aktiv unterstützt wird, wäre die erste ihrer Art im Rhein-Neckar-Kreis. Momentan liefen Gespräche, denn der Betrieb müsse auf mehrere Schultern verteilt werden. Doch klar ist auch: Wenn es bis zu den Heimattagen klappen soll, drängt die Zeit.

Vorbild sei die vor Kurzem eröffnete Tourist-Info am Bad Rappenauer Bahnhof. Dass die Tourist-Info in Sinsheim ins Alte Rathaus einziehen wird, sieht Roth aber keinesfalls als Konkurrenz, sondern vielmehr als sinnvolle Ergänzung. Wer mit dem Zug anreise und nach Hotels oder Ausflügen frage, könne vom Mobilitätszentrum direkt zur Tourist-Info weitervermittelt werden.

Info: Der Ersatzfahrplan findet sich im Internet unter https://bit.ly/2We0ALw

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