Gemeinde schafft Mähroboter für Grünflächen und Sportplätze an
Gemeinde spart Arbeitskraft und lässt künftig mähen. Die 37.000 Euro Kosten sollen sich schnell rechnen.

Ittlingen. (apo) "Ich denke schon, dass wir noch über die Saison kommen", sagte Bauhofmitarbeiter Stefan Kompe. Doch die in den vergangenen Jahren anfallenden Reparaturen machen deutlich, dass der alte Aufsitzmäher der Gemeinde möglichst bald ersetzt werden muss, damit auf dem Fußballrasen der Ball auch weiterhin gut rollt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde deshalb einstimmig der Kauf von vier Mährobotern für die Sportplätze beschlossen.
Für das günstigste Angebot werden inklusive der dafür benötigten Garagen fast 37.000 Euro fällig; im Haushaltsplan sind bislang nur 30.000 Euro vorgesehen. Mit einer Lieferung ist erst Ende des Jahres zu rechnen. Der Kauf eines Rasentraktors wäre zwar rund 12.000 Euro günstiger gewesen, doch vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit werden sich die Hightech-Geräte bereits nach anderthalb Jahren für die Gemeinde gerechnet haben, denn der Traktor muss schließlich von jemandem übers Gelände gelenkt werden. Für den Einsatz eines Roboters reicht hingegen ein Knopfdruck und die Grünflächen sehen danach aus, als hätte man sie penibel mit einer Nagelschere geschnitten – sofern er richtig programmiert ist.
Gemeinden, die einen solchen Mähroboter im Einsatz haben, berichteten von einem störungsfreien Betrieb, für den nur alle zwei Wochen ein Mitarbeiter für wenige Minuten auf der Mähfläche anwesend sein muss.
Im Vergleich liege der durchschnittliche Personaleinsatz bei konventioneller Sportplatzpflege bei etwa neun Stunden pro Woche in der Hauptsaison von April bis Oktober. Das wären insgesamt 28 Wochen. Fürs Bruttogehalt eines Bauhofmitarbeiters in Höhe von 50.500 Euro (inklusive Arbeitgeberanteil an den Sozialkosten) und einer Wochenarbeitszeit von 39 Stunden, errechnet sich für die Gemeinde ein Stundensatz von knapp 27 Euro. Der Arbeitsaufwand von 252 Stunden im Jahr ergibt also Personalkosten von rund 6800 Euro. Dazu kommen bisher 3000 Euro Kosten für Düngemittel. Da liegen bleibender Rasenschnitt jedoch ein natürliches Düngemittel ist, würde man davon künftig nur noch ein Drittel benötigen. Außerdem entfallen die Entsorgungskosten für den Grünschnitt. Unterm Strich steht also eine Gesamtersparnis von 8600 Euro.
Der rechnerische Mehrwert ist deshalb nicht von der Hand zu weisen. Von Gemeinderat Karlfred Ebert kam allerdings die Frage, ob die Firma Schwarz Landtechnik mit Sitz in Aspach nicht zu weit entfernt ist. Nach Ablauf der Garantie würden wegen der dann anfallenden Anfahrtskosten unkalkulierbare Mehrkosten entstehen. Da das zweite Angebot nur 1200 Euro teurer wäre, müsste man das gegeneinander abwägen, wendete Ebert ein. Bürgermeister Kai Kohlenberger hielt dagegen, dass man das Angebot vor dem "Hintergrund der Wirtschaftlichkeit zwingend annehmen sollte". Schwarz Landtechnik unterhält außerdem eine Niederlassung im Nachbarort Reihen (Amn. d. Red.)
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Völlig unter den "grünen Abstimmungstisch" fiel jedoch, welche Auswirkungen der in Naturschutzkreisen umstrittene Einsatz von Mährobotern auf Igel, Amphibien und Insekten haben wird.