Traditionslokal "Zum Büttel" schließt nach 36 Jahren
Armbruster und Marianne Bayer machen zum 13. Mai dicht - Kein Nachfolger gefunden

Eine Institution in Gemmingen schließt: Marianne Bayer und Erwin Armbruster öffnen am 13. Mai das letzte Mal ihren "Büttel". Foto: Ines Schmiedl
Gemmingen. (isi) Seit 36 Jahren sind sie in der Gastronomie tätig, seit 1983 ist er der Betreiber des "Zum Büttel", der früher "Deutscher Hof" hieß. Doch zum 13. Mai ist Schluss: Erwin Armbruster und Marianne Bayer ziehen sich zurück, das Gasthaus in der Bahnhofstraße bleibt dann geschlossen.
"Natürlich gehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge", betonen die beiden. Über all die Jahre haben sie viel Herzblut in die Bewirtung ihrer Gäste gesteckt. Hier wird fast jeder mit Namen begrüßt, es ist ein beliebter Treffpunkt für Vereine oder Stammtische. Man kennt sich. "Viele meiner Gäste kommen seit Jahrzehnten zu mir, ich habe ihre Kinder aufwachsen sehen, und inzwischen bringen sie ihre Enkel mit", erzählt Armbruster. Denn in der kleinen Dorfkneipe gibt es Eis, Kaffee oder Cappuccino am Nachmittag und ein kühles Bier oder ein Viertele Wein zur gutbürgerlichen Küche.
"Wir haben nix Abgehobenes auf der Karte", versichert Bayer. Sie hatte 27 Jahre lang selbst einen gastronomischen Betrieb im Ort geführt. Die beiden sind seit Jahrzehnten ein Paar, haben gemeinsame Kinder. Nur zusammen arbeiten, das konnten sie lange Zeit nicht. Seit 2014 funktioniert auch das. Durch einen Pflegefall in der Familie haben sie eine Gastwirtschaft aufgegeben und schaffen seither gemeinsam im "Büttel".
"Seit fünf Jahren suchen wir einen Nachfolger, aber es ist schwer, jemanden passenden zu finden", sagt Armbruster. Daher kam jetzt die Entscheidung, die Wirtschaft - zu der in den warmen Monaten auch ein stimmungsvoller Biergarten gehört - zu schließen. Nach so langer Zeit in der Gastronomie und mit den langen Arbeitszeiten soll mehr Zeit füreinander und für die Enkel bleiben.
"Wir wollen reisen, etwas mit unseren Enkeln unternehmen und wieder regelmäßig Sport machen", so das gemeinsame Ziel. Das Gebäude, in dem der "Büttel" ansässig ist, gehört den beiden und sie wohnen auch im Haus. Als erstes wollen sie umziehen. Alles Weitere findet sich. Aber der Abschied von den Gästen fällt nicht leicht. "Zwei Monate sind wir ja noch im "Büttel", da bleibt noch genügend Zeit für Gespräche", ist das Paar zuversichtlich.



